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Schattenwanderer

Schattenwanderer

Titel: Schattenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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hinter dem Schild Deckung gesucht, doch der Totschläger verwandelte das leichte Holz in Späne und zerschmetterte dem Ork die Hand. Hargan brachte die Sache zu Ende, indem er ihn mit dem Yatagan tötete.
    Überraschend fand Hargan sein Beil wieder. Daraufhin schleuderte er den Yatagan einem Ork in den Rücken und hob seine eigene Waffe auf.
    Um ein Schwert zu werfen, bedurfte es einer angeborenen Meisterschaft, und über eine solche gebot Hargan nicht. Der Yatagan traf den Ork mit dem Griff zwischen den Schulterblättern, fügte ihm jedoch keinen Schaden zu. Der Schlag lenkte den Gegner lediglich kurzzeitig ab. Dies machte sich einer der Lanzenträger zunutze, der ihm seine Waffe in den Bauch bohrte.
    Ein Pfeil schoss durch die Luft, dann noch einer … Hargan fluchte, da er befürchtete, die Orks hätten wieder ihre Bogenschützen vorgeschickt. Doch als er sich umblickte, sah er Bleedhurt mit dreißig Mann. Die Schützen waren auf Schussweite herangekommen und jagten ihre Pfeile jetzt gezielt in die Menge der Orks hinein. Als einige der Ersten versuchten, die Bogenschützen anzugreifen, scheiterten sie an den Schwertkämpfern.
    Sagra schwankte, auf wessen Seite sie sich stellen sollte. Erst die Blitze, die durch die Regenwolken brachen, überzeugten die Kriegsgöttin, die Menschen am heutigen Tag zu unterstützen.
    Knisternd rissen sich die blauen Fäden der Blitze vom Himmel und brachten Ork um Ork zur Strecke. Gegen die Magie Sienas boten die Panzer keinen Schutz. Ein Blitz, der aus den Wolken herausbrach, spaltete sich und erledigte sieben Orks auf einen Streich, ließ von ihnen nur eine Handvoll schwarzer Erde sowie angekohlte Panzer zurück, über die noch lange die Funken der Entladung liefen.
    Die Ersten hielten dem Regen aus Blitzen und Pfeilen nicht stand. Auf der anderen Seite der Schlucht dröhnten die Kriegstrommeln, die zum Abzug riefen.
    Eine kleine Einheit der Orks deckte den geordneten Rückzug der Hauptstreitmacht. Nun hatten die Menschen jedoch Mut gefasst, sie töteten die Ersten, die den Abziehenden Deckung gaben. Und die Bogenschützen jagten all denen von ihnen, die die Schlucht erreichten, ihre Pfeile hinterher.
    Kein einziger Feind aus dieser Einheit überlebte. Den letzten Ork erwischte Fuchs mit seinen Totschlägern.
    Sobald die feindlichen Bogenschützen anfingen, von der anderen Seite der Schlucht herüberzuschießen, wurden sie erbarmungslos niedergemacht. Minutenlang beschossen Hargans Leute die abziehenden Orks. Einmal mehr in diesen Tagen leerten sich die Köcher.
    »Sehr schön, meine Schnallen!« Bleedhurt zog deutlich sichtbar das linke Bein nach, aus dem ein Pfeil herausstak. »Gute Arbeit!«
    »Vettel!«, schrie Hargan, der sich schwer auf sein Beil stützte und beobachtete, wie die letzten Orks, die sich nicht in Sicherheit hatten bringen können, von Pfeilen niedergestreckt wurden.
    »Vettel ist nicht mehr«, sagte einer der Soldaten bitter.
    »Möge er im Licht weilen«, murmelte Fuchs.
    Hargan kniff die Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander. Der Verlust des Freundes traf ihn hart. Bei jedem anderen hatte er damit gerechnet, aber nicht bei Vettel. Sein alter Freund führte das Schwert zu geschickt, um den Yataganen der Orks zu erliegen. Ohne einen einzigen Kratzer hatte er Ranneng überlebt und auch die Schlacht an der Isselina – und jetzt starb er hier …
    »Wie?«, presste Hargan gequält heraus.
    »Durch einen Pfeil, genauer gesagt: durch mehrere«, antwortete Klao, die rechte Hand Vettels. »Er hat seine Männer zu einer Attacke gegen die Orks geführt, sie haben die Linie durchbrochen, und da hat ihn ein Pfeil …«
    Er brauchte nichts weiter zu sagen.
    »Klao.«
    »Ja?«
    »Übernimm das Kommando!«
    »Zu Befehl!«
    »Stell die Verluste der Einheit fest! Alle Verletzten sollen zu den Heilern kommen! Die Toten … die Toten schafft an den Rand, wir werden nicht alle begraben können.«
    »Und die Orks?«
    »In die Schlucht!«
    »Die ist schon ziemlich voll«, gab Fuchs zu bedenken. »Übermorgen werden wir dann alle an dem Gestank verrecken.«
    »Was schlägst du also vor?« Bleedhurt war an sie herangehumpelt. »Nicht mehr so viele von diesen Hurenböcken abzumurksen? Dann sag mir Bescheid, meine Jungs und ich, wir würden uns bei der nächsten Schlacht aufs Ohr hauen. Hängt mir eh zum Hals raus, ewig die Sehne zu spannen!«
    »Du solltest besser zum Heiler gehen«, erwiderte Fuchs einlenkend.
    »Ach was«, gab Bleedhurt zurück. »Das ist ein

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