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Schattenwanderer

Schattenwanderer

Titel: Schattenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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nickte dankbar.
    »Du bist ein unbeschreiblicher Idiot, Garrett. Du hast dich auf einen Kontrakt eingelassen, obwohl es weitaus ungefährlicher gewesen wäre, in die Grauen Steine zu gehen. Du hast einen Zauber gewirkt, den niemand kennt, und dir damit selbst einen hungrigen Dämon auf den Hals geladen. Als du die Gelegenheit hattest, hast du es nicht geschafft, diesen Bleichling zu töten, und der wird dir bestimmt noch einmal über den Weg laufen. Dann hat dich jemand bei den Böcken angeschwärzt. Außerdem ist noch dieser geheimnisvolle Herr aufgetaucht, der in keinem einzigen Buch erwähnt wird. Gibst du wenigstens zu, dass du ein Esel bist?«
    Ich nickte.
    »O ja! Du bist ein großer Esel! Aber du machst einen noch größeren Esel aus dir, wenn du wirklich ins Verbotene Viertel gehst!«
    »Das muss ich tun. Es ist die einzige Chance, Hrad Spine zu überleben. Ohne Karte irre ich Jahrhunderte in den Beinernen Palästen herum. Ob ich will oder nicht, ich muss ins Verbotene Viertel, For.«
    Schweigend hing For seinen Gedanken nach. »Du bist ganz sicher, dass es nicht auch anders geht?«
    »Hmm.«
    »Und so ein Stumpfhirn habe ich in die Lehre genommen! Gut, hör zu! Geh nachts! Über die Mauer kommst du ohne Probleme. Am besten machst du das im Hafenviertel, bei Starks Marstall. Die Gegend ist gefährlich, aber du bist ja nicht das erste Mal an einem Ort wie diesem. Du gelangst da direkt in die Straße der Menschen. Von dort schlägst du dich zur Straße der Schlafenden Katze durch und weiter zur Straße der Magier. Meide unter allen Umständen die Friedhofsstraße! Warum, brauche ich dir nicht zu sagen. Die Schlafende Katze ist recht ruhig. Geh über die Dächer, falls sie nicht durchgefault sind und dein Gewicht aushalten. Dieser Weg ist zwar nicht sonderlich bequem, aber wenigstens recht sicher. Bisher hat den Untoten bekanntlich niemand das Fliegen beigebracht. In der Schlafenden Katze steht die alte Statue Sagoths. Das ist der einzige sichere Ort in diesem Viertel. Eine Insel des Lichts in einer Welt der Finsternis. Falls etwas passiert, warte dort, bis alles vorüber ist. Außerdem musst du das Verbotene Viertel bis zum Morgen wieder verlassen haben! Sonst verlässt du es nämlich nie mehr!«
    »Woher weißt du das alles?«, wunderte ich mich.
    »Woher?« For grinste. »Weil ich in meiner Jugend selbst einmal einen Abstecher ins Verbotene Viertel gewagt habe. Guck nicht so und mach den Mund zu! In der Schlafenden Katze befindet sich die Bank der Gnome. Von der hast du vielleicht schon gehört? Da habe ich mal vorbeigeschaut. Reingekommen bin ich natürlich nicht, die Türen dort sind gute Arbeit. Aber ich habe allerlei gesehen. Nein, keine Zähne, Fänge oder Augen, das nicht. Ich habe überhaupt niemanden getroffen. Da gibt’s nur tote Straßen, den Wind und seltsame Geräusche. Und allerlei Erscheinungen. Fieser Kram. Aber ich will dir keine Angst einjagen, vielleicht siehst du so was ja gar nicht. Nimm dir auf alle Fälle ein Stück Fleisch mit, aber wickel es fest ins Drokr der Elfen ein. Du weißt schon, das ist dieser Stoff, der weder Wasser noch Gerüche durchlässt und nie Feuer fängt. Sagoth verhüte es, aber falls du auf Untote triffst, kannst du sie mit dem Fleisch vorübergehend ablenken. Das dürfte alles sein. Pass nur auf, dass du weder deinen Augen noch deinen Ohren traust! Tu, was du tun musst, und verschwinde wieder, Garrett, und zwar so schnell wie möglich!«
    »Was ist mit der Straße der Magier?«
    »Ich werde dir nichts sagen, was ich nicht weiß, denn bis dahin habe ich mich nicht vorgewagt, mein Junge, da mir vollauf gereicht hat, was ich in der Straße der Menschen und der Schlafenden Katze erlebt habe. In der ersten ist es mehr oder weniger ruhig, aber in der zweiten, da gibt es … äh … allerlei Unangenehmes.«
    For wollte nicht darüber sprechen, was während seiner Exkursion ins Verbotene Viertel geschehen war.
    »Warum soll ich nicht von der Straße der Dachdecker aus ins Verbotene Viertel eindringen? Es wäre doch wesentlich näher und meiner Ansicht nach auch ungefährlicher.«
    »Es gibt da eine seltsame Statistik, Garrett. Diejenigen, die von dieser Straße aus ins Geschlossene Viertel eingedrungen sind, hat man nie wiedergesehen. Das Risiko willst du ja wohl nicht eingehen, wie?«
    Wir schwiegen beide.
    »Na, komm, ich zeige dir, wo du schlafen kannst. Obwohl – nein. Bleib ruhig hier, ich habe noch ein Bett.«
    »Danke, aber ich muss noch etwas in der Stadt

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