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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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laufen.
    Und wieder ging es von vorn los.
    Warum war das nur so schwer? Warum konnte sie das Miststück nicht einfach umbringen und allem ein Ende machen?
    In diesem Moment spürte Jasmine, wie ein intensives, pochendes Gleißen durch ihre Sinne fuhr, so plötzlich, dass ihr Kopf und ihre Stirnhöhle von einem scharfen Schmerz durchzuckt wurden. Hastig sprang sie auf und war sich sofort bewusst, dass ein Eindringling im Haus war.
    Es war niemand, den sie kannte, und es war kein Vampir. Einen Vampir hätte sie sofort bemerkt, sowie er das Territorium betrat, egal, wie sehr sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt war.
    Jasmine wandte sich zur Tür, als der Luftdruck im Raum plötzlich sank. Sie schrie auf, als ihre Stirnhöhle wegen des Druckwechsels erneut zu schmerzen begann. Doch als Ruth sich ihr entgegenstellte, zeigte Jasmine zwei beeindruckende Reißzähne und fauchte bedrohlich und ging in die Hocke.
    „Hmmm, wie furchterregend“, bemerkte Ruth und tat so, als würde sie erschauern. „Sitz, Mädchen!“, befahl sie ihr, als spräche sie mit einem Hund, und wies mit dem Zeigefinger zum Boden, um noch eins draufzusetzen. „Ich bin nicht hier, um dir etwas zu tun.“
    „Wie solltest du auch“, spie Jasmine ihr entgegen, während ihre Finger sich krümmten, bis sie zu regelrechten Krallen gebogen waren.
    „Wenn du meinst.“ Ruth machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich bin lediglich hier, um dem Prinzen, seiner Hure und all den anderen schrägen Vögeln da, wo sie herkommt, eine kleine Nachricht zu überbringen, einschließlich dem Krieger, der mein Kind getötet hat. Sag ihnen, dass jetzt alles anders wird. Wenn sie glauben, dass ich vorher Ärger gemacht habe, dann sollen sie erst einmal sehen, wozu ich jetzt in der Lage bin. Meine Macht wächst, das verspreche ich dir. Genau wie meine Wut und mein Rachedurst. Es ist ein wenig seltsam, Jasmine. Aber du bist doch schon im Bilde, nicht wahr?“
    Die Geistdämonin musterte Jasmine einen Augenblick lang und löste dann im Kopf der Vampirin eine Art Explosion aus. Unter der Wucht geriet Jasmine ins Taumeln. Sie war von Natur aus stark, doch ihr Widerstand fiel in sich zusammen angesichts der Gewalt, die da durch ihren Kopf stürmte.
    „Ich kenne deine Gedanken, du armes, geplagtes Mädchen“, sagte Ruth sanft. „Diese Gestaltwandler sind ein ziemliches Ärgernis, nicht wahr? Aber warum so verzweifelt? Im Grunde deines Herzens weißt du, was du tun willst. Du weißt, ich kann dir zeigen, wie du ihn zurückbekommst. Ohne dass es jemand merkt. Ich könnt e … “
    Ruths Blick fiel auf einmal auf das Bett, und ihre hellblauen Augen weiteten sich.
    „Woher hast du das?“ Sie sprach voller Ehrfurcht, als sie begierig die Hände nach dem Band ausstreckte. Jasmine wollte sie aufhalten, doch sie musste feststellen, dass sie sich nicht von der Stelle rühren konnte. Schockiert darüber, dass sie ihren Körper nicht mehr unter Kontrolle hatte, wurde sie wütend. Doch es war Ruth, die laut wurde. „Eine Bibliothek? Eine Schattenwandlerbibliothek? Der Schatz gehört eigentlich mir! All die Monate, die ich in diesem gefrorenen Niemandsland gegraben habe!“ Ruths Kopf schnellte hoch, und ihre Augen verengten sich zu bösen Schlitzen. „Du hast den Schwarzen Band gesehen! Ich wusste, wir waren ganz nah dran! Ich konnte es fühlen!“
    Jasmine hatte das Gefühl, dass sie wusste, wovon Ruth redete. Es gab ein Buch in der Bibliothek, ein Hauptwerk, das auf einem eigenen Sockel stand, mit schwarzem Einband und mit seitenweise magischen Sprüchen in jeder nur vorstellbaren Sprache und, wie die anderen verborgenen Bücher in der Bibliothek, in Sprachen, die völlig unbekannt waren.
    Jasmine spürte, wie sich ihr vor ohnmächtiger Wut auf Ruth der Magen zusammenkrampfte, ja, aber vor allem vor Wut auf sich selbst. Ihr Verstand war eine Goldgrube für die Dämonin, und Ruth hob die unbezahlbaren Schätze mit solcher Leichtigkeit, als wäre Jasmine fünf Jahre und nicht fünfhundert Jahre alt. Sie hätte stark genug sein müssen, um das Eindringen einer Geistdämonin abzuwehren.
    „Ah, aber ich bin keine gewöhnliche Dämonin. Wusstest du das nicht? In Grunde bin ich keine richtige Dämonin mehr. Und warum sollte ich das auch sein wollen? Diese ganze Scheinheiligkeit und das ganze selbstgefällige Getu e … Dabei dreht sich mir der Magen um. Du weißt“, sie wandte sich mit einem strahlenden Lächeln zu Jasmine um, „dass ich glaube, ich habe die Antworten, nach

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