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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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sie jedes Mal. Wahrscheinlich, weil sie sich nicht oft in einer solchen Umgebung aufhielt und so auch nicht die Möglichkeit hatte, sich daran zu gewöhnen. Wäre sie eine Mistral gewesen, hätte sie wahrscheinlich aus Angst auf der Stelle einen Herzinfarkt bekommen. Für eine Spezies, die drei Leute schon als Menschenmenge empfand, musste das ein Albtraum sein.
    Wenn sie daran dachte, wie sehr die Menschheit allein zu ihren Lebzeiten angewachsen war, war es Syreena schleierhaft, wie die Schattenwandler es schaffen wollten, weiterhin in völliger Abgeschiedenheit zu leben. Selbst nicht besiedelte Gebiete, die von den Menschen in ihrem ursprünglichen Zustand belassen worden waren, wurden von Wissenschaftlern und von Touristen überrannt. Die Mönche hatten stets geglaubt, dass die Natur einen Weg finden würde, ein natürliches Gleichgewicht herzustellen, doch sie hatten der Zerstörung nie etwas entgegensetzen können. Siena war etwas pragmatischer als Damien und Noah, wie sie vermutete. Siena hatte schon vor langer Zeit für den Erwerb des Waldgebiets gesorgt, auf dem sich die Stadt und ein großer Teil des Lykanthropenterritoriums befanden. Was nicht in ihrem Besitz war, gehörte zu öffentlichen Parks oder war im Besitz der Regierung.
    Was wird die Schattenwandler davor bewahren, das Schicksal der Arten zu erleiden, die den Planeten für immer verlassen haben?, fragte sie sich. Zumindest in Russland hatten die Politik und strenge Winter dafür gesorgt, dass die Tundra und andere Gebiete nicht erschlossen wurden. Trotzdem verschwanden Arten wie der sibirische Tiger rasch aus diesen Regionen. Wenn etwas so Schönes wie eine Unterart des Tigers so einfach missachtet und sinnlos ausgerottet wurde, was würde dann die Schattenwandler, die den Menschen gefährlich und nutzlos vorkamen, schützen?
    Menschen hatten offensichtlich nicht die gleiche Wertschätzung für Schattenwandler wie diese für die Menschen. Die Jäger, die Damiens und Syreenas Völker heimsuchten, waren ein Beispiel dafür. Die einzige Waffe der Schattenwandler war ihre Stärke. Unglücklicherweise war diese eingeschränkt durch das Tageslicht, was sehr leicht ausgenutzt werden konnte. Das wurde noch verschlimmert durch die jahrhundertealten Mythen der Menschheit. Es war ein Körnchen Wahrheit in diesen seltsamen und gewalttätigen Erzählungen, wie Damien einmal gesagt hatte. Genug Wahrheit, um schrecklichen Schaden anzurichten.
    Ihr war nicht ganz klar, warum sie sich über diese Dinge Gedanken machte. Als sie schließlich den Supermarkt betrat, wurde ihr bewusst, dass sie zum ersten Mal über ihre Zukunft nachgedacht hatte. Ihre Gedanken hatten sich bisher stets nur um das gedreht, was andere von ihr erwarteten. Dieser Radius hatte sich vor fünfzehn Jahren um Siena erweitert. Und obwohl sie Siena dabei half, ihr Volk zu regieren, tat sie es nicht mit derselben Leidenschaft wie ihre Schwester. Sie benutzte ihren Verstand, um die besten Entscheidungen für die Lykanthropen zu treffen. Siena benutzte ihren Verstand und ihr kämpferisches Herz. Syreena war überzeugt davon, dass sie aus diesem Grund nie so eine Königin sein konnte wie ihre Schwester.
    Jetzt übten auch Damien und, wie sie zugeben musste, auch noch andere Einfluss auf sie aus, und das bereitete ihr noch mehr Sorgen. Weil sie ein unverzichtbarer Teil von ihr geworden waren, konnte sie nicht anders, als sich auch um deren Sicherheit Sorgen zu machen. Sie war nicht kalt, wie viele dachten; sie war nur unerfahren im Umgang mit gewissen Gefühlen.
    Etwas, das sie ganz schnell wettzumachen schien, dachte sie mit einem Lächeln.
    Syreena schnappte sich einen kleinen Einkaufskorb und ging durch den Supermarkt. Elektrischer Strom und Kühlmöglichkeiten waren etwas, das sie in den letzten Jahren mehr und mehr vermisst hatte. Lykanthropen liebten modernen Komfort und dergleichen Annehmlichkeiten, selbst wenn sie in Höhlen lebten, doch seit sich Botschafter der Vampire und der Dämonen am Hof der Lykanthropen aufhielten, hatte Siena angeordnet, alles auf Gasbeleuchtung umzustellen und die technischen Errungenschaften zu entfernen. Die Wesenszüge der beiden Gruppen vertrugen sich nicht mit Technologie, egal auf welchem Niveau. Es gab Kurzschlüsse, Explosionen oder andere Ausfälle. Jetzt, wo der Dämon Elijah eine dauerhafte Instanz am Hof sein würde und wo es sich bei ihrem Gemahl um einen Vampir handelte, ging Syreena davon aus, dass sie auch in Zukunft auf elektrischen Strom würde

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