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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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eine enge Bindung. Obwohl ich sagen muss, dass ich selbst überrascht bin. Ich weiß nicht einmal, was ich in dem Moment vorhatte, Gideon. Ich habe mich ganz instinktiv verhalten.«
    »Und deine Instinkte sind weit jenseits unserer Vorstellungskraft«, sagte der Heiler. »Nicht einmal du weißt, wie groß deine Fähigkeiten wirklich sind. Du warst noch sehr jung, als du König geworden bist. Und du hast ein Leben mit zahlreichen Zwängen gelebt, so wie es diese Rolle verlangt. Vielleicht …« Wieder eine bedeutsame Pause. »Ich bin froh, dass du deine Seelenverwandte gefunden hast, aber ich glaube, es wäre klug, wenn du prüfen würdest, welchen Umfang deine Kräfte haben, Noah. Die Verbindung zu deinen Gefühlen ist zu stark, und die Gefahr ist groß, dass du anderen Schaden zufügst, wenn du dich nicht entsprechend auf deine immer größer werdenden Kräfte einstellst. Du hast dich zu lange um die Bedürfnisse der anderen gekümmert. Nimm dir Zeit, dich an deine Gefährtin zu gewöhnen, um deine eigenen Tiefen auszuloten. Nur dann kannst du diese Tiefen wirklich kontrollieren.«
    »Gideon, du klingst ganz wie mein Siddah«, sagte Noah leise und ohne einen Funken Humor.
    »Ich bin dein Siddah. Ich werde so lange dein Siddah sein, bis ich diese Existenzebene verlasse. Egal, wie viele Jahrhunderte vergehen, dieses Band wird nie reißen. Wenn meine Schützlinge ins Straucheln geraten, spielt ihr Alter oder ihre gesellschaftliche Stellung keine Rolle für mich. Ich habe dich gelehrt, deine Kräfte zu nutzen, ihre Tiefe auszuloten, und das hast du auch immer getan … bis zu dem Punkt, glaube ich, wo deine eigenen Kräfte angefangen haben, dir Angst zu machen.«
    Noahs Augen verdunkelten sich unheilvoll, und er erstarrte zu Stein.
    »Kes ist jetzt hier. Wenn ich Angst hätte, wie du sagst, würde sie den Ausgleich schaffen. Du verschwendest deine Gedanken und deine Fürsorge an mich, Ältester.«
    »Wirklich?« Gideon hob eine silberne Braue. »Sag es mir, Noah. Wenn deine unkontrollierten Kräfte deine Druidenbraut treffen, was, denkst du, wird das für Folgen haben?« Gideon lehnte sich neben dem Dämonenkönig an die Tischkante. Er beugte sich vor und sprach leise weiter. »Ich habe die absolute Kontrolle über jeden Teil meiner Kräfte, Noah. Allein das macht mich zum mächtigsten Dämon in der Geschichte. Der Umgang mit meinen Fähigkeiten schließt die Emotionen mit ein.
    Du hast gesehen, wie die Verbindung, die wir haben, sich bei deiner Schwester ausgewirkt hat. Es ist schon mehr als zwei Jahre her, dass die Prägung vollzogen wurde. Und Legna verändert sich noch immer sprunghaft und muss kämpfen, um mit diesem Wachstum Schritt zu halten. Isabella«, sprach er weiter, anscheinend ohne davon Notiz zu nehmen, dass der König zusammenzuckte, »ist unter dem Einfluss von Jacobs ungeheuren Kräften zu einer ungewöhnlichen Druidin geworden, doch sie kann noch immer nicht alles vollständig kontrollieren. Zu Anfang war sie von ihren Fähigkeiten überfordert. Und sie wird Jahrzehnte brauchen, bis sie sie richtig einschätzen kann.
    Als mich deine Seelenverwandte kürzlich angeschaut hat, hat sie in Sekundenbruchteilen meinen ganzen Wesenskern durchforstet, ohne zu wissen, was sie da tat. Es war reiner Instinkt. Nach ihrem anfänglichen Überblick hat sie eine Fähigkeit entwickelt, wie ich sie noch nie gesehen habe, und es würde mich wundern, wenn ich so etwas noch einmal sehen würde. Du kannst mit deinem Feuer Kräfte und Energie entfalten, deren Größenordnung man zwar messen kann, indem man die Energieaura liest, aber niemand kann so ein genaues Bild zeichnen von den Kräften und vor allem den Schwächen eines anderen Wesens, wie Kestra das jetzt kann. Ungeübt, muss ich vielleicht hinzufügen, aber trotzdem in der Lage, zu verstehen, was sie da sieht. Mehr noch, deine flügge gewordene Seelenverwandte ist in mich eingedrungen und hat den Weg geebnet, dass ich andere in Astralform heilen kann. Sie hat es mir gezeigt, und ich habe schon damit angefangen, es zu erforschen. Sie lag richtig, und zwar verdammt richtig für jemanden, der erst vor Kurzem von uns erfahren hat. Informationen, die, wie ich annehme, für ihre Panikattacke verantwortlich waren.«
    »Nein«, sagte Noah wie betäubt. »Das war etwas anderes. Auch wenn es vielleicht mit hineingespielt hat«, räumte er ein. Dann blickte er Gideon direkt an. »Ich wusste, dass zwischen euch etwas vor sich ging. Ich habe sogar erkannt, dass sie reflexartig

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