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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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stießen zwei vollkommen unterschiedliche Böden aneinander, polierte Eiche und Kissenhälften trafen auf dicken Teppich und makellose Kargheit.
    Er stand zwischen dieser merkwürdigen Mischung von Räumen, einen Fuß auf jeder Seite, und hielt Corrine mit seiner Rechten ganz im vertrauten Raum und Leah mit seiner Linken im fremden Raum.
    Einen Moment lang fühlte es sich an, als wäre er mitten in einer Teleportation seiner Schwester stecken geblieben. Wenn ein Geistdämon jemanden von einem Ort zum anderen teleportierte, schienen sich diese beiden Orte aneinanderzufügen, sodass es so war, als könnte man problemlos vom einen zum anderen wechseln. Doch Noah wusste, dass das nicht der Fall war. Wenn die zwei Orte bei einer Teleportation aufeinandertrafen, geschah dies in einer seltsamen Verzerrung von Formen und Klängen und Bildern. Nichts war genau definierbar, bis man entweder in die eine oder in die andere Richtung gegangen war und der Effekt der Teleportation kurz darauf verschwand.
    Wie hatten sich dann die beiden Räume auf diese Escher-artige Weise verbunden? Eine moderne Großstadtwohnung mit Blick auf die Skyline von weit oben und eine friedliche Umgebung im ländlichen England?
    Er hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Der Klang von Stimmen erhob sich langsam um ihn herum, hallte von allen Seiten wider und verschwand, als er sich nach den Leuten umsah, von denen die Stimmen kommen mussten. Instinktiv trat der Dämonenkönig auf die Seite, die er besser kannte und die keine Bedrohung für sie bedeutete. Als er das tat, schien der fremde Raum wie im Sonnenlicht zu flirren. Er blickte zu den großflächigen Fenstern. Da bemerkte er, dass sich die Wolken und das Wetter und auch die Position der Sonne veränderten, und er stieß scharf den Atem aus.
    Genauer gesagt, alles schien rückwärtszulaufen am Himmel, von West nach Ost. Es dauerte nur zwanzig Sekunden, dann kam die Zeit an einen Punkt, der irgendwann kurz nach Sonnenaufgang sein musste. Als sich das Licht zu einem warmen Halbdunkel mit einer schimmernden und verheißungsvollen Sonne und den Überresten einer rosafarbenen und violetten Dämmerung abschwächte, kamen die Stimmen näher, und plötzlich nahmen verschiedene Leute ihren Platz im Raum ein.
    Eine Frau und ein Mann, er saß auf dem Sofa, und sie stand fast zum Greifen nah bei Noah, während sie bewundernd ein Bild an der Wand betrachtete. Weil das Bild wegen des abgeschnittenen Charakters der zusammengefügten Räume nur teilweise zu sehen war, begriff Noah, dass dieser Effekt nur von denen wahrgenommen wurde, die ihn ausgelöst hatten.
    Was natürlich nichts zu bedeuten hatte. Doch da sprach die Frau zum ersten Mal, und eine ganz neue Erkenntnis setzte bei ihm ein.
    Noahs Atem stockte, als sie sich von dem Bild abwandte und er ihre großgewachsene, athletische Gestalt sehen konnte, und das Wippen eines kecken weißen Haarbands.
    Sie ging mit eleganten Bewegungen durch den Raum, hatte einen eleganten Gang, der eindeutig erlernt war und der die von Natur aus eher schleichenden Bewegungen verbarg, während er ihren Rücken und ihre Hüften betrachtete. Noah konnte das Gespräch mit dem Mann kaum verstehen, dessen nervöse Energie über seine Sinne kratzte. Er war zu erstaunt, um zu bemerken, dass er tatsächlich in das ihm voll zugewandte Gesicht der Frau blickte, von der er fortwährend geträumt hatte.
    »Wow.«
    Corrine flüsterte das Wort in einer Mischung aus Furcht und Triumph. Sie wollte die unsichtbare Barriere berühren, die den Übergang zwischen den Örtlichkeiten markierte, doch Noah packte sie am Handgelenk und hielt sie zurück. Es hatte nicht gefährlich gewirkt, als er auf beiden Seiten dieser seltsam verbundenen Welten gestanden hatte, aber was, wenn der andere Raum plötzlich verschwand und Corrines neugierige Hand mit diesem?
    Doch Noah hatte keine Zeit mehr, sich darüber Sorgen zu machen. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Kestra mit ihrer Handtasche ausholte und sie dem Mann kräftig auf den Kopf schlug. Corrine stöhnte bei dem Anblick ebenfalls auf, und gemeinsam sahen sie, wie die Blonde unerklärlicherweise durch den Raum rannte und über den Tresen in die Küche hechtete. Kurz darauf war eine Reihe von unmissverständlichen Knallgeräuschen zu hören. Doch Noah hatte keine Zeit, zu reagieren. Ein zweiter Mann war aus dem nahen Flur gekommen und stieß genau auf Kestra, die gerade auf allen vieren aus der Küche gekrochen kam.
    Er packte Noahs Gefährtin bei ihrer

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