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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Zumindest wenn sie sich nicht gestritten haben. Dein Vater hat Adam gern gereizt, und er hat nicht lockergelassen, bis er dafür eins auf die Nase bekam.«
    Leah lachte, und Elijah genoss den Klang. Es kam selten vor bei ihr.
    »Doch wahrscheinlich hat dein Vater durch diese Sparringskämpfe und die spielerische Rivalität sämtliche Tricks über das Amt der Vollstrecker gelernt. Sowohl in Diplomatie als auch in Kampfkunst war Adam der beste Ausbilder und dein Vater ein gelehriger Schüler. Weißt du, dass Adam die meisten der aktuellen Strafen ersonnen hat, die wir verhängen, um die Dämonen davon abzuhalten, während der Halloween-Monde vom rechten Weg abzukommen? Über die Jahrhunderte hinweg hat es auch noch andere Strafen gegeben, doch die von Adam waren viel wirkungsvoller und am längsten in Kraft.«
    »Wirklich?«, fragte sie atemlos und mit andächtigem Gesicht, während sie sich vorbeugte.
    »Oh ja. Adam hat wohl gedacht, dass die ursprünglichen Strafen und Erniedrigungen ein bisschen zu lasch waren. Was er verordnet hat, ist um einiges teuflischer. Adam war …« Elijah grinste sie an, und seine Augen leuchteten bei der Erinnerung. »Adam war wirklich ein harter Knochen. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass es sich ausgezahlt hat. Was auch immer du darüber hörst, wie kampfstark dein Vater gewesen sei, es war nichts im Vergleich zu Adam. Er war der gefährlichste Kämpfer, wenn er wollte. Ohne deinen Vater herabsetzen zu wollen, aber wenn Adam noch unter uns wäre, wäre Ruth zur Strecke gebracht worden, bevor sie so weit hätte gehen können.«
    Leah runzelte die Stirn, als er sich umdrehte, um die Klinge unter den Kohlen umzudrehen. »Du meinst, er war besser als Vater?«, fragte sie und leckte sich den Schweiß von der Oberlippe. Die Schmiede war heiß, doch sie hätte sich um nichts in der Welt wegbewegt.
    »Nun … sagen wir, er war anders. Adam war nicht gerade bekannt dafür, dass er besonders gefühlvoll war. Dein Vater war in vielerlei Hinsicht das Gegenteil.« Elijah zögerte. »Wenn ich Adam und deinen Vater vergleichen müsste, wie sie jeweils kurz vor ihrem Tod waren, wäre das ganz schön schwierig. Aber du weißt ja, deine Mutter hat Jacob viel einflussreicher gemacht, als Adam es allein je sein konnte. Allerdings hat sie auch … nun, du …« Elijah zuckte zusammen und brach ab, als ihm bewusst wurde, zu wem er sprach.
    Leah war nicht auf den Kopf gefallen.
    »Du willst wohl sagen, dass Mutter auch Vaters größte Schwäche war, oder nicht? Es ist in Ordnung, Elijah. Ich war dort. Ich weiß, dass mein Vater nicht tot wäre, wenn er seinen Feinden nicht den Rücken zugedreht hätte.«
    »Das weiß niemand«, wies er sie scharf zurecht. »Machst du deine Mutter für das verantwortlich, was geschehen ist? Oder deinen Vater?«
    »Ich mache alle dafür verantwortlich!«, stieß Leah scharf hervor. »Ich mache jeden dafür verantwortlich, der Ruth hat entkommen lassen! Ich mache die Vampire dafür verantwortlich! Ich mache dich und Noah und sogar Adam dafür verantwortlich, dass ihr nicht da wart, als meine Eltern euch am meisten gebraucht hätten!« Leah hatte ihre kleinen Hände zu Fäusten geballt während ihrer Tirade. Sie versuchte sich zusammenzureißen und ihre Wut im Zaum zu halten, vor allem als sie die Schuldgefühle und den Schmerz in Elijahs Augen sah. »Ich … ich wünschte einfach, es wäre anders gekommen. Ich wette, wenn mein Vater und Adam an diesem Tag gemeinsam dort gewesen wären, wären Ruth und dieser gemeine Vampir jetzt tot und zu einem Häufchen Asche verbrannt statt meine Eltern!«
    Elijah betrachtete sie eine Weile aufmerksam, während er wartete, dass sie sich wieder beruhigte. Dann sagte er sanft: »Ich glaube, es ist Zeitverschwendung, über solche Dinge nachzudenken, Leah. Wenn du dich in Was-wäre-wenn-Fantasien ergehst, kannst du das nicht schätzen, was du im Hier und Jetzt hast. Tragödien passieren, Leah, doch oft hat so eine Tragödie auch etwas Gutes.«
    »Dann sag mir, was der Mord an meinen Eltern Gutes hatte!«, stieß sie hervor, während sie aufstand und sich der Hitze der Schmiede aussetzte, um in direkte Konfrontation zu gehen mit ihrem Siddah . »Sag es mir, Elijah! Zeig mir, wie ich den Tod meiner Eltern im richtigen Licht sehen kann! Mal mir in den schönsten Farben das Glück aus, das der Tod von Jacob und Isabella uns gebracht hat!«
    Elijah stand stumm und wie versteinert da, während Leah sich die Tränen aus den Augen wischte. Er verdiente

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