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Schattenwende

Schattenwende

Titel: Schattenwende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Seck
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die fehlenden Stützpunkte der Organisation ausfindig zu machen.
    Er hatte einen Umkreis von ca. 500 Metern ziehen können, aber die Stadt war dicht besiedelt und hundertprozentig sicher konnte er sich nicht sein.
    Cayden stieß sich ab und beugte sich mit zusammengekniffenen Augen über den Monitor, während sich Reagan Zähne knirschend zu ihm begab und die Bestrafung seines Bruders zwangsläufig auf einen späteren Zeitpunkt verschob.
    „Habt ihr was rausfinden können?“, erkundigte er sich nach dem neusten Stand.
    Sein Stellvertreter wiegte bedächtig den Kopf und deutete auf die beiden rot eingezeichneten Kreise auf dem Monitor.
    „Wenn ich die Linien des Symbols vervollständige, müsste ich bei hundertprozentiger Präzision theoretisch gesehen auf diese beiden Gebäude kommen. Allerdings habe ich nachrecherchiert – das östliche Haus beherbergt einen Supermarkt und das schräg drunter ist ein einfaches Wohnhaus, in dem eine Frau namens Loreen Zeria wohnt …“
    „29 Jahre alt, Grundschullehrerin von Beruf, keine Vorstrafen, unauffälliger Lebensstil. Keine Anzeichen auf eine Mitgliedschaft in der Organisation. Äußerst attraktiv“, warf Cayden mit einem anzüglichen Grinsen ein.
    „Habt ihr die umliegenden Häuser überprüft?“
    Damir nickte.
    „Natürlich. Ich habe eine Liste erstellt mit allen Gebäude und ihren Eigentümern, die mir verdächtig erschienen. Denen würde ich mal einen persönlichen Besuch abstatten.“
    Reagan griff sich den Zettel und überflog flüchtig die Daten, die Damir ausgedruckt hatte. Keiner der Namen sagte ihm etwas, aber das hatte nichts zu bedeuten. Die Organisation verstand sich auf Geheimniskrämerei und Zurückgezogenheit.
    „Morgen Abend werden wir uns das mal direkt ansehen. Ich bin’s langsam leid, mich von denen dauernd nerven zu lassen“, beschloss der Anführer und seine schwarzen Augen blitzten zornig auf.
    „Klar doch. Wenn du willst, kann ich mir diese Loreen Zeria auch noch mal genauer ansehen“, erbot sich Cayden hoffnungsvoll, was ihm zu seiner Enttäuschung einen vernichtenden Blick eintrug.
    „Okay, okay …“ Der Blonde seufzte theatralisch und packte einen Schokoladenriegel, den er aus seiner Jackentasche gezogen hatte, aus. „Aufs Wesentliche konzentrieren, ich weiß.“
    Gegen seinen Willen fiel Reagan in das Grinsen des jüngsten Kriegers ein. An die frische Art dieses Vampirs hatten sie sich alle erst einmal gewöhnen müssen. Die Krieger waren nicht umsonst als finstere, unnahbare Gestalten verschrien, um die man besser einen meilenweiten Umweg machte.
    Aber mittlerweile hatte Cayden dazu beigetragen, dass Klima innerhalb der Gemeinschaft spürbar zu verbessern. Die Verbissenheit, mit der sie gegen die Solems kämpften, war zwar nach wie vor ungebrochen, aber die Kommunikation untereinander war lockerer und auf eine Art sogar freundschaftlich geworden.
    Er klopfte Cayden begütigend auf die Schulter.
    „Mach dir nichts draus. Wenn wir Glück haben, werden wir morgen alle zum Zug kommen. Und zwar mit viel Action.“
    Mit einem zustimmenden Grollen kam auch Damir auf die Füße.
    „Es wird Zeit, endlich mal wieder ordentlich Dampf abzulassen.“
    Es wurde tatsächlich Zeit. Sie alle waren überreizt und unausgeglichen. Und es wurde schlimmer, je länger sie untätig im Haus herumlungerten. Auch das schweißtreibende Trainingsprogramm konnte mit dem prickelnden Nervenkitzel eines Einsatzes nicht mithalten. Daher konnteReagan es Cayden auch nicht verdenken, dass er andere Ventile für seine überschüssige Energie suchte.
    Für einen winzigen Moment war er vorhin selbst versucht gewesen.
    Bei dem Gedanken an Daphne brach sofort ein Sturm in ihm los. Er hatte sie nur ungern alleine zurückgelassen, aber seine Pflicht war wichtiger als seine Wünsche. Seine Hände ballten sich unwillkürlich, als er daran dachte, wie schutzlos sie ohne ihn war.
    Cayden und Damir mussten seinen plötzlichen Stimmungswandel gespürt haben, denn jäh war es totenstill im Raum.
    „Hört mal. Ich muss euch noch etwas berichten“, knurrte Reagan durch seine zusammengebissenen Zähne und fuhr sich durch die schwarzen Haare, die ihm ins Gesicht gefallen waren.
    „Ich hab eine Frau mit dem Symbol der Liya gefunden. Eine Liyanerin.“
    Cayden riss erstaunt den Mund auf, um ihn nach einigen Sekunden wieder wortlos zu schließen, während Damir ihm seine Pranke auf die Schulter schlug.
    „Wunderbar, wirklich. Die Erste nach über hundert Jahren. Ria wird sich

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