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Schattenwende

Schattenwende

Titel: Schattenwende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Seck
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gute Laune und Ausgelassenheit vorzuspielen.
    „Mir geht es gut, Schatz. Du brauchst nicht auf mich aufpassen.“
    Sie lachte auf, auch wenn ihr eigentlich zum Heulen zumute war.
    „Was hältst du davon, wenn wir heute Abend einen richtig schönen DVD-Abend machen, wenn ich von der Arbeit komme? Nur wir zwei, mh?“
    Halie blühte förmlich auf und klatschte begeistert.
    „Ja, Mummy! Das ist eine super Idee! Ich kenne mich hier sogar schon aus und weiß, wo Tante Janet ihre Filme aufbewahrt“, antwortete sie stolz.
    Daphne wuschelte ihr spielerisch durch die langen Haare.
    „Das ist doch super. Dann lassen wir es uns mal richtig gut gehen.“
    Sie fühlte das zustimmende Nicken an ihrer Schulter, bevor Halie gähnte und sich auf die Seite rollte, um in ihren kindlichen Tiefschlaf zu fallen.
    Auch wenn Daphne nicht mehr einschlafen konnte, schloss sie die Augen und entspannte sich. Ihr Herz schlug wieder ruhig und regelmäßig, der eiserne Klammergriff des Grauens hatte sich von ihr gelöst und die Anwesenheit des Kindes erleichterte sie ungemein. Aber würde sie etwa von nun an nicht mehr in der Lage sein, nachts alleine zu sein? Wo war die innere Willenskraft geblieben, die sie auszeichnete? Wo war die Ausgeglichenheit, die ihr Wesen ausmachte? Wo waren die Ruhe und Geduld, die sie zu einer guten Mutter machten? Würde sie nun, wo doch ein Teil der Last und der Geldsorgen von ihren Schultern genommen war, an den seltsamen Ereignissen zerbrechen, die ihr Unterbewusstsein nicht verarbeiten wollte?Lautlos glitten die vier Vampire durch die nächtliche Stille. Um sie herum war alles ruhig und friedlich. Keine Menschenseele war unterwegs, ganz so als hätten sie geahnt, dass die Krieger heute Nacht hier im Einsatz sein würden. Der Überlebensinstinkt der Menschen war erstaunlich ausgeprägt und wenn die Vampire sich unter die menschliche Bevölkerung mischten, mieden diese auf eine unbewusste Weise die Gesellschaft der fremden Rasse, ohne von deren Existenz auch nur zu ahnen.
    Dennoch drückten sich die Krieger dichter in die Schatten der Häuser und verbargen ihre Gestalt, um so unauffällig wie möglich die Straße zu passieren.
    An einer Kreuzung bogen sie in eine nur schummrig belichtete Sackgasse ein, deren Enge sie dazu zwang, sich hintereinander zu bewegen. Ein vermoderter Gestank hing in der Luft, der von riesigen Müllcontainern ausging, die man an einer Seite der Gasse platziert hatte. Der dadurch kaum sichtbare Durchgang war der Verbindungsweg zu einem versteckten Seiteneingang der Firma, die sich auf einem riesigen Gelände vor ihnen ausdehnte. Hohe, für normale Menschen unbezwingbare Zäune versperrten den Durchlass und ein rotes Schild warnte vor Starkstrom, der wahrscheinlich durch den dicken Draht der Zäune floss. Ein Bilderbuch-Ort für die Produktion von tödlichen Waffen.
    Cayden hielt einen sicheren Abstand zu den stinkenden Containern, die er angeekelt beäugte.
    „Die stellen ihren Mist auch überall ab“, beschwerte er sich und wies mit dem Kinn bedeutungsvoll auf die Wohnhäuser, die sich zu beiden Seiten in den Himmel erstreckten.
    „Was erwartest du auch von Geschöpfen, die sich einen Dreck um andere scheren?“
    Dwights Verachtung sickerte in seinen schneidenden Worten so offenkundig durch, dass es jedem einen kalten Schauer über den Rücken jagen würde, der nicht so abgestumpft war wie die Gemeinschaft.
    Cayden musterte den Vampir vor sich stirnrunzelnd.
    „Reagan kann dich aber nicht besonders hart rangenommen haben, wenn du schon wieder Gift und Galle spucken kannst. Ich dachte, wir hätten jetzt mal eine Zeit lang Ruhe“, quengelte er missmutig.
    Dwight zischte laut und seine eisblauen Vampiraugen flackerten im trüben Laternenlicht dämonisch auf, ehe er zum Sprung ansetzte und einen gewaltigen Satz über den Zaun machte. Lautlos kam er auf der gegenüberliegenden Seite auf dem Boden auf. Jeder Zentimeter seines kräftigen Körpers stand unter Anspannung, während seine Pupillen sich zu schmalen Strichen verzogen und er mit dieser übersinnlichen Schärfe die umliegende Gegend auf weitere Abwehrmechanismen überprüfte.
    „Kommt rüber“, raunte er heiser und erhob sich. Der Kies unter seinen Schuhsohlen knirschte kaum hörbar.
    Sofort setzten Damir und Reagan ihm nach. Lediglich ein leichter Luftzug verriet etwas von der immensen Kraft und Schnelligkeit der beiden Vampire, denn mit bloßen Augen konnte man den Sprung nicht verfolgen.
    Nach einem frustrierten Blick auf

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