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Schattenwende

Schattenwende

Titel: Schattenwende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Seck
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davon war sie felsenfest überzeugt. Aber sie kannte ihn noch nicht halb so gut wie es angebracht gewesen wäre und die Geheimnisse,die ihn umgaben wie eine zweite Haut, machten es ihr nach wie vor schwer, ihn einzuschätzen.
    „Heute Abend solltest du nicht so viel nachdenken, Daphne.“
    Sie schreckte auf, als diese belustigte und ihr schon fast schmerzhaft vertraute Stimme nicht weit von ihr entfernt erklang.
    „Reagan“, protestierte sie schwach. „Musst du mich jedes Mal so erschrecken, indem du dich so anschleichst?“
    „Ich liebe den Ausdruck der Überraschung auf deinem Gesicht.“
    Er näherte sich rasch. Sie stieß scharf ihren Atem aus, als er sich vor ihr aufbaute.
    Er sah einfach überwältigend aus. Männlich, stark und sinnlich.
    Er trug eine dunkelgraue Jeans und ein schwarzes, eng anliegendes T-Shirt. Bei jeder Bewegung, die er vollzog, konnte sie das Spiel seiner Muskeln bewundern. Seine kinnlangen, kohlrabenschwarzen Haare hingen ihm verwegen in der Stirn und umrahmten sein perfektes, markantes Gesicht.
    Sie musste mehrmals schlucken und sich zwingen, den Blick zu senken.
    „Ja, dann … Wo wollen wir hin?“
    Sie richtete ihre Kleidung und erhob sich, während seine schwarzen Augen ihren Körper wortlos von oben bis unten musterten.
    „Was ist?“, erkundigte sie sich beklommen.
    Wo wollen wir hin?
    Diese Frage rauschte durch seinen Kopf und er hätte ihr gern mitgeteilt, wo er am liebsten hin wollte: nach Hause in sein Bett – und zwar mit ihr.
    Sie sah hinreißend aus. Zierlich, unschuldig und trotzdem absolut begehrenswert. Der Wind spielte mit ihren schwarzen Locken, wiegte sie sanft um ihren Körper. Ihre wunderschönen Augen leuchteten, ihr Gesicht schimmerte warm im Abendlicht und ihre Lippen glänzten einladend, als warteten sie nur darauf, von ihm in Besitz genommen zu werden. Das Kleid, das sie angezogen hatte, betonte ihre weiblichen Kurven, und die schmale, silberne Kette lag verführerisch zwischen ihren Brüsten.
    Nur mit größter Willenskraft konnte er sich davon abhalten, sich hier und jetzt auf sie zu stürzen.
    Verfluchte Scheiße.
    Er musste sich zusammenreißen, aber wie zum Teufel sollte das funktionieren, wenn Daphne sich so vor ihm präsentierte? Wusste sie denn nicht, wie sie auf ihn wirkte?
    „Nichts“, knurrte er. „Lass uns gehen. Ich hab einen Tisch bei einem Chinesen bestellt. Du hast bestimmt Hunger.“
    Er konnte förmlich sehen, wie ihr Herz bei seinem barschen Tonfall in die Knie sackte, und er kniff die Lippen zusammen.
    „Möchtest du fahren oder wollen wir laufen?“, fuhr er etwas freundlicher fort.
    „Laufen“, nuschelte sie.
    Reagan nickte und griff nach ihrer Hand. Sie zuckte erstaunt zurück, dem ungeachtet hielt er ihre Finger fest in seinen, sodass sie sich ihm nicht entwinden konnte. So zog er sie näher an sich heran und legte seinen Arm um ihre Hüfte. Er atmete tief ein und ließ seine Lippen an die empfindliche Stelle neben ihrem Ohr wandern.
    „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst dich nicht zu hübsch machen?“, wisperte er heiser.
    Sie riss die Augen auf.
    „Aber das habe ich doch gar nicht“, stammelte sie.
    „Da bin ich anderer Meinung.“ Er verstärkte seinen Griff, drückte sie an seine Seite, während sie die Straße hinuntergingen.
    Die Orientierung überließ Reagan ganz und gar seinem Verstand. Mit seinen Sinnen konzentrierte er sich hingegen auf die Frau, die er sicher im Arm hielt. Der Duft, der von ihr aufstieg, raubte ihm beinahe den Verstand.
    „Welches Parfüm benutzt du?“, erkundigte er sich beiläufig.
    Daphne hob den Kopf und betrachtete ihn verwundert.
    „Gar keins. Warum?“
    „Mhm. Du riechst gut.“
    Die Andeutung eines schüchternen Lächelns erschien auf ihrem Gesicht.
    „Danke. Du auch“, entgegnete sie schlicht.
    Der Vampir lächelte selbstzufrieden und behielt seine Hand so lange besitzergreifend an Daphnes Taille, bis sie ihr Ziel erreicht hatten.
    Das chinesische Restaurant, in dem Reagan einen Tisch reserviert hatte, war ein kleines, aber liebevoll eingerichtetes Lokal. Es befand sich etwas versteckt in einer kleinen Seitenstraße und wurde nur von Stammgästen besucht, da der breiten Masse die Gaststätte schlichtweg nicht auffiel. Die Möbel waren aus dunklem Holz gebaut und passten perfekt zu den schwarz-weißen asiatischen Schmuckwerken. Die dekorativen Trennwände, die man zwischen den Tischen aufgestellt hatte, und die vielen im Raum verteilten grünen Zierpflanzen vermittelten den

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