Schattierungen von Weiß
er austesten, ob er noch bei ihr ankam, oder war da noch etwas ganz anderes?
Er sprang wieder voll auf sie an und er wollte sie unbedingt wieder sehen.
Aber was war mit Sarah? Er hatte sie heute völlig vergessen, das war mies von ihm gewesen und das tat ihm auch leid.
Levin nahm sich vor , morgen zu ihr zu fahren und mit ihr zu reden. Irmi hatte Recht, er sollte keine Spiele spielen. Er wusste zwar noch nicht, was er ihr sagen würde, aber sie sollte wissen, wie es in ihm aussah. Sie war seine Partnerin und er hatte sie schließlich sehr gern.
Levin stöhnte auf, ihm graute jetzt schon vor dem Gespräch.
Es war noch alles dunkel , als er Sarahs Türe aufschloss. Er hatte Brötchen und Croissants mitgebracht und einen kleinen Strauß Blumen.
‚Sieht alles ganz schön nach schlechtem Gewissen aus’ , bescheinigte er sich selbst, und genau das stimmte ja auch.
Levin ging in die Küche und stellte den Kaffeeautomaten an, dann deckte er den Tisch und ging leise ins Schlafzimmer.
Wie er schon vermutet hatte, lag sie noch im Bett, neben ihr ein medizinisches Fachbuch, offenbar hatte sie bis spät in die Nacht noch gebüffelt.
Vorsichtig legte er sich neben sie, dann streichelte er ihr ganz zart durchs Gesicht. Sie zog die Nase ein wenig kraus, Levin musste grinsen.
„Schatz…“, er küsste sie sachte auf den Mund, Sarah machte einen unwilligen Laut, dann schlug sie aber die Augen auf.
„Levin“, sie sah ihn überrascht an. „Was tust du denn hier?“
„Ich habe meiner fleißigen Biene etwas zum Frühstück mitgebracht.“
Über Sarahs Gesicht huschte ein Lächeln. „Du bist süß…“, murmelte sie leise, dann wurde sie aber schlagartig ernst, offenbar setzte ihr Erinnerungsvermögen wieder ein. „Hast du ein schlechtes Gewissen?“, kam es dann auch prompt.
‚Erwischt!’ , durchzuckte es ihn.
„Vielleicht“, gestand er ihr ehrlich. „Aber nicht, weil ich dich betrogen hätte oder so etwas in der Art…“
Sarah setzte sich im Bett auf, müde rieb sie sich über die Augen. „Das… das klingt sehr ernst, Levin.“
„Ist es auch. Ich würde gerne mit dir reden“, nickte er ihr zu.
„Okay, gib mir ein bisschen Zeit, ich dusche kurz. Jetzt kann ich noch keinen klaren Gedanken fassen.“
„Alles klar, ich bin in der Küche“, er atmete tief durch, der Anfang war gemacht.
Levin stand vor dem Kühlschrank, an dem mit Magnete n befestigt viele Fotos angebracht waren. Einige zeigten Levin und Sarah, sie lachten in die Kamera, auf einem küssten sie sich auch.
Levin horchte in sich hinein. Wollte er das? Levin und Sarah als Paar?
Doch er fand keine Antwort, das bestätigte ihn aber nur darin, das Gespräch mit ihr zu suchen.
Sie kam kurz darauf zu ihm, ihre Haare waren nass und mit einer Klammer hochgesteckt, sie trug eine Jeans und ein T-Shirt, Levin mochte diesen Look an ihr, sie gehörte zu den Frauen. die ohne Make-up viel hübscher aussahen.
Das war aber auch die einzige Eigenschaft, die sie mit Mia verband.
„Okay“, Sarah ließ sich auf einen Stuhl plumpsen und griff nach einem Croissant. „Irgendetwas sagt mir, dass dein Gesprächsbedarf mit dem Auftauchen von Mia zusammenhängt“, sie sah ihn ernst an.
„Ja“, nickte Levin. „Genau so ist es. Ich werde sie auch gleich wieder treffen und den Tag mit ihr und ihren Freunden verbringen.“
Sarah schluckte heftig. „Wie nett.“
„Es ist nichts passiert zwischen Mia und mir , was ich beichten müsste, Sarah. Mia weiß von dir und sie freut sich für uns. Sie wollte, dass ich jemanden finde, der standesgemäßer ist und deswegen ist sie auch erleichtert, dass das jetzt der Fall ist.“
„Wie großmütig“, spottete Sarah. „Na, dann ist doch alles klar, oder?“, fügte sie bissig hinzu.
„Das ist eben genau der Punkt. Nichts ist klar, überhaupt gar nichts, jedenfalls nicht für mich“, er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ich weiß, dass das jetzt hart ist, das so auszusprechen, aber ich halte es für besser, ehrlich zu sein: Ich bin total unsicher, was meine Gefühle für dich und für Mia angeht. Ich kann nicht sagen, dass ich Mia immer noch liebe – ich kann aber auch nicht sagen, dass das bei dir der Fall ist. Im Moment bin ich total verwirrt, ich weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Irgendwie stelle ich gerade alles in Frage…“
Levin sah Sarah aufmerksam an, sie hatte den Blick gesenkt, sie tat ihm so leid. Er ging zu ihr und hockte sich vor sie hin. „Sarah, ich
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