Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
Vom Netzwerk:
ein leises Wimmern. Verdutzt schaute er sich um, die Fernfahrer lagen schon in ihren Kojen, von dort schien jedenfalls kein Laut zu kommen. Levin ging um den Hanomag herum, um zu orten, wo das Geräusch herkam.
    Dann erschrak er, das Wimmern kam aus dem Inneren des Hanomags.
     
    Leise betrat er den Wagen. „Mia? Ist alles okay mit dir?“, fragte er in die Dunkelheit.
    Es kam keine Antwort, aber das leise Weinen war immer noch da. Er ging zu ihrem Schlafplatz, durch das Fenster fiel das Mondlicht ein, so konnte er sehen, dass sie ihr Bett ganz zerwühlt hatte und sich unruhig hin und herwälzte.
    Sie lag auf dem Rücken, war nicht zugedeckt, bei der Hitze auch kein Wunder, und sie war völlig verschwitzt.
    Levin war zunächst ratlos, was sollte er denn bloß tun? Sie wecken und damit riskieren, dass sie sich vielleicht durch ihn gestört fühlte , oder sie in diesem Albtraum lassen?
    Er entschied sich für Ersteres, so wie sie klang, war das kein angenehmer Traum, also berührte er sie vorsichtig an der Schulter.
    „Mia – hey, wach mal auf“, er schüttelte sie leicht, ihre Haut war schweißnass.
    Sie rührte sich zunächst nicht, schien noch völlig in ihrem Traum gefangen zu sein, Levin wurde jetzt etwas ruppiger, er hielt ihr Gesicht fest und sagte laut ihren Namen.
    Mia hörte eine Stimme, spürte, wie jemand sie berührte. Sie riss die Augen auf, es war fast vollkommen dunkel um sie herum, sie sah nur einen Umriss, jemand war bei ihr.
    Mias Herz begann zu rasen, sie setzte sich ruckartig auf, stieß dabei mit demjenigen zusammen, es gab einen Knall, als sie mit den Köpfen zusammenprallten.
    „Au!“, schrie die Person auf, Mia atmete heftig ein und aus, so langsam konnte sie klarere Konturen erkennen, mit einem Mal fiel ihr alles wieder ein.
    Levin – Marokko…
    „Mensch Mia, was ist denn los?“, schimpfte er sie an , damit, dass sie wie ein Geschoss nach oben schnellte, hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
    „Levin?“, ihre Stimme klang ganz piepsig und atemlos.
    „Ja, natürlich! Wen hast du denn erwartet?“, knurrte er und rieb sich die schmerzende Stelle an seiner Stirn.
    Mia schluckte, er stand jetzt auf und machte ein kleines Licht an. Sie ließ ihn nicht aus den Augen, er nahm zwei Handtücher, hielt sie unter kaltes Wasser, dann drückte er eines auf seine Stirn, das andere reichte er ihr.
    „Hier, für deinen Kopf. Nicht, dass wir beide morgen mit dicken Beulen nach Paris einlaufen“, murmelte er.
    Mia nahm das Handtuch entgegen, ohne darüber nachzudenken, presste sie sich es auch auf die Stirn. „Was… was war denn?“, fragte sie dann scheu.
    „Was los war?“, Levin seufzte auf. „Du hast geträumt und dabei geweint. Weißt du das nicht mehr? Ich wollte nach dir sehen und dich wecken, da hast du dich wie eine Furie aufgesetzt und mich voll an der Stirn erwischt…“, maulte er. „Nochmal werde ich dich nicht wecken – jedenfalls nicht mehr von so nahem. Demnächst beschmeiße ich dich mit irgendetwas…“
    „Oh“, Mia sah ihn schuldbewusst an, sie senkte den Blick. Das war ihr alles furchtbar unangenehm, sie wollte Levin doch auf keinen Fall stören. „Habe ich dich geweckt?“
    „Nein, hast du nicht. Ich habe noch draußen gesessen, da habe ich dich weinen gehört“, seine Stimme klang jetzt sanfter. „Was war das denn für ein Traum? Haben dich Dämonen gejagt oder so was?“
    „Ich… ich weiß nicht mehr“, stammelte Mia, doch das war nicht so ganz die Wahrheit. Jetzt fiel ihr wieder alles ein. Natürlich, sie hatte keine Tabletten genommen, vielleicht war das der Grund.
    Sie träumte zwar schon lange nicht mehr jede Nacht so intensiv, aber vielleicht wurden die Träume von der Aufregung der letzten Tage begünstigt.
    Eines stand jedenfalls fest: Sie musste wieder die Tabletten nehmen, sie durfte Levin auf keinen Fall mehr belästigen.
    „Es tut mir leid, Levin. Bitte entschuldige, ich hoffe, das mit deinem Kopf ist nicht mehr so schlimm“, sie lächelte ihn zerknirscht an.
    „Schon wieder okay, Mia. Wir haben beide wohl ziemlich harte Schädel, oder?“, Levin grinste schief.
    Mia atmete erleichtert auf, er schien nicht böse zu sein. „ Sieht so aus…“
     
    Sie huschte in den kleinen Waschraum und nahm erst einmal eine Schlaftablette. Als sie wieder hinaustrat, sah sie, dass Levin sich gerade sein T-Shirt über den Kopf zog. Er stand nur noch in Shorts bekleidet da, scheinbar wollte er sich auch bettfertig machen.
    Mia blieb unvermittelt stehen, sie

Weitere Kostenlose Bücher