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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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überzeugen, sich von mir helfen zu lassen. Ich werde jetzt einen Anwalt kontaktieren, der sich um den Fall kümmert.“
    „Sehr gut“, Lydia ging zu Mia, die jetzt auf dem Bett saß. „Levin hat Recht gehabt, er kennt dich wirklich gut. Ich bin sehr froh, dass du dich umentschieden hast. Das Leben wartet auf dich, Mia. Und es lohnt sich, dafür zu kämpfen.“
     
     
    Rechtsanwalt Dr. Hans Merker empfing Levin in seinem Büro. Er war schon eine sehr beeindruckende Persönlichkeit, wie sein eigener Vater auch.
    Ebenfalls anwesend war ein jüngerer Anwalt, der Levin ebenfalls freundlich begrüßte.
    „Levin Webber – du ähnelst deinem Vater“, Hans Merker reichte ihm die Hand.
    „Ja, das sagt jeder“, nickte Levin ihm zu.
    „Nun, wir sollten nicht viel Zeit verlieren, es geht um den Fall Mia Kessler“, fuhr er dann fort. „Mein junger Kollege Jörn Becker ist mit den Fakten betraut, er wird sich darum kümmern.“
    Levin runzelte die Stirn, eigentlich wäre es ihm lieber gewesen, dass der Chef selbst übernehmen würde.
    „Du kannst ihm vertrauen“, zwinkerte Dr. Merker ihm zu, offenbar hatten Levin seine Zweifel im Gesicht gestanden. „Er ist gut.“
    „Freut mich“, mischte der junge Anwalt sich jetzt ein. „Wann können wir mit Mia sprechen?“
    „Morgen“, erklärte Levin ihm. „Die Anhörung müsste auch bald sein. Im Übrigen könnte es noch ein Problem mit der Großmutter geben, die möchte die Betreuung für Mia beantragen.“
    „Unwahrscheinlich, dass es ihr gelingen wird. So etwas ist äußerst schwierig, und wenn Sie aussagen können, dass Mia durchaus in der Lage ist, ein eigenständiges Leben zu führen, kann sie das gleich wieder vergessen. Es sei denn, die Therapeuten haben da Bedenken, dann könnte es schwieriger werden.“
    „Die Therapeuten sind auf Mias Seite.“
    „Dann ist die Sache eh schon durch“, Jörn Becker winkte ab.
     
     
    „Mia, das ist dein Anwalt, Jörn Becker“, stellte Levin ihn ihr am nächsten Tag vor.
    Mia war sehr nervös, sie wollte doch einen guten Eindruck machen, hoffentlich hielt er sie nicht für verrückt.
    Levin spürte ihre Aufregung, er legte einen Arm um ihre Schultern und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Er ist nett“, raunte er ihr zu.
    „Hallo, Frau Kessler“, der Anwalt begrüßte sie freundlich. „Wie geht es Ihnen?“
    „Gut“, Mia reichte ihm zögernd die Hand.
    „Setzen wir uns doch“, Lydia bat alle an einen Tisch, Direktor Schneider war ebenfalls anwesend. „Die Anhörung ist in drei Wochen, wir hoffen alle, dass Mia nicht länger als nötig hier bleiben muss.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Richter ihr da Steine in den Weg legt, wenn Sie alle für Mia sprechen. Es wird natürlich auch noch ein neutraler Gutachter mit einbezogen werden, gerade auch im Hinblick auf den Antrag der Großmutter, Mia unter Betreuung stellen zu lassen, aber auch das dürfte keine große Hürde sein. Es könnte nur sein, dass die Auflagen im Anschluss härter werden, zum Beispiel ein tägliches Melden bei der Sozialarbeiterin, statt, wie jetzt, nur einmal in der Woche. Es kann niemandem daran gelegen sein, sie weiter einzusperren, sie hat zwar gegen die Auflagen verstoßen, aber sie hat ja niemandem geschadet oder eine Straftat begangen.“
    „Da ist noch etwas, was ihr zugute kommen könnte“, räusperte Levin sich. Der Anwalt wusste ja noch gar nicht, dass Mia und er ein Paar waren. „Ich bin mit Mia zusammen und würde sie gerne mit nach Berlin nehmen. Sie könnte bei mir wohnen, ich studiere noch, bin also oft zuhause. Sie wäre nicht allein, sie müsste nur in eine andere Stadt umziehen.“
    „Oh“, der Jörn Becker zog die Augenbrauen hoch. „Das ist wirklich eine positive Wendung“, er lächelte Mia zu. „Wir kriegen das hin, ganz sicher.“
     
    Es wurde noch so viel besprochen, Mia versuchte all dem zu folgen, aber das war gar nicht so einfach, sie war einfach noch so verwirrt.
    Zum einen war da Levin, der die ganze Zeit ihre Hand hielt und sanft darüber streichelte. Er wirkte fest entschlossen, das alles so durchzuziehen , und daraus schöpfte auch Mia Mut.
    Auch wenn die Zweifel blieben, ob es wirklich so gut war, aber sie wollte sich auch nicht auf ewig hier verschanzen, und die Aussicht, bei Levin zu sein, war einfach traumhaft.
    „Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass in der Anhörung auch der Antrag der Großmutter beratschlagt wird“, erklärte der Anwalt zum Abschluss. „Frau Kessler, der

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