Schatz, meine Hose rutscht! Wie Sie ohne Diät genussvoll abnehmen. (German Edition)
phänomenal. Täglich prasseln Millionen von Sinneseindrücken auf uns ein: Geräusche, Farben, Formen, Bewegungen und Berührungen. Wie gut, dass wir nicht jeden Eindruck bewusst abarbeiten müssen, sondern unser Gehirn im Unbewussten die allermeisten ausfiltert. Dank der ausgetretenen Spuren kann es die eingehenden Informationen sehr viel einfacher bearbeiten. Dadurch konnten unsere Vorfahren schneller reagieren, wenn plötzlich ein Säbelzahntiger ins Sichtfeld kam. Uns hilft dieser Mechanismus immer noch, wenn wir schnell reagieren müssen. Beispielsweise wenn uns jemand die Vorfahrt nimmt.
Interessant ist, was passiert, wenn der Souvenirshop geschlossen bleibt und nebenan eine mobile Bude aufmacht. Die Besucher benutzen den alten Trampelpfad zum Shop und verlängern ihn einfach bis zur neuen Bude. Auch wenn es theoretisch besser wäre, einen neuen Weg zu bahnen. So funktioniert auch unser Gehirn. Diesen Prozess nennen wir „lernen“. Neue Eindrücke und Erkenntnisse bauen auf bestehenden auf und verändern unsere Handlungsmuster ein kleines bisschen. Machen wir Erfahrungen immer wieder, verfestigen sich die Muster. Viele kleine Wahrnehmungen spielen da ebenso eine Rolle (Fußstapfen) wie wenige einschneidende Erlebnisse (wenn das Räumfahrzeug einen Weg bahnt).
Wenn uns jemand vorschlägt, etwas in unserem Leben zu verändern, stehen wir dem genauso skeptisch gegenüber, wie wenn uns jemand vorschlägt, eine neue Spur durch den unberührten Schnee zu legen. Vor allem dann, wenn wir mit den bisherigen Wegen gut gefahren sind, werden wir uns das dreimal überlegen.
Klar ist auch, dass es stark darauf ankommt, wie Ihnen jemand einen neuen Weg nahelegt. Tut er das missmutig mit erhobenem Zeigefinger, werden sie keine großartige Lust verspüren, seinen Rat zu befolgen. Tut er es mit fröhlicher Begeisterung werden sie schon eher bereit sein, den Fuß in den kniehohen Schnee zu setzen. Wenn er Ihnen verspricht, dass es dort hinten den Glühwein kostenlos gibt und für die ersten zehn Gäste sogar noch eine Zuckerwaffel dazu, stapfen Sie wahrscheinlich los. Rufen von dem tollen neuen Glühweinstand sogar Freunde von Ihnen herüber, werden Sie nicht mehr zu stoppen sein.
Sie verstehen, worauf ich hinaus will. Ein nüchterner, nörgelnder Gesundheitsexperte wird Sie kaum dazu bewegen können, liebgewonnene Essensmuster zu ändern oder von nun an täglich joggen zu gehen. Schafft es jemand, in Ihnen verlockende Bilder von einem Leben mit gesunder Ernährung oder mehr Bewegung zu verankern, werden Sie es versuchen. Wenn Sie die Veränderungen nicht alleine tun müssen, sondern Ihr Umfeld ebenfalls mitmacht, steigen Ihre Chancen zusätzlich, dass Sie es schaffen.
In der Hirnforschung wird die Fähigkeit des Gehirns, neue Wege zu beschreiten, d.h. sich zu verändern, Neuroplastizität genannt. Bei der Geburt ist sie sehr groß, nimmt dann aber im Laufe der Jahre immer mehr ab. Deshalb fällt es Erwachsenen schwerer, etwas zu lernen – seien es Sprachen oder ein gesunder Lebensstil.
Trotzdem funktioniert es. Nur etwas langsamer 198 . Man kann sich das vorstellen wie eine alte Vinylschallplatte. Beim Abspielen folgt die Nadel der Rille. Es dudelt das Lied. Will man sie mit Gewalt über die Platte ziehen, um zu einem anderen Lied zu gelangen, ertönen hässliche Kratzgeräusche aus dem Lautsprecher. Das macht keinen Spaß. Erfolgt die Veränderung jedoch mit Verstand – das heißt: hebt man den Tonabnehmer behutsam hoch und setzt ihn an anderer Stelle wieder ab – erklingt ein neues Lied. Jetzt macht‘s wieder Spaß. Nur anders.
Und jetzt weg mit den Pfunden
Sie haben beschlossen abzunehmen und wollen nun anfangen? Gut, dann los!
Die folgenden vier Punkte müssen Sie beachten:
Entscheidend ist nur die Energiebilanz
D.h., wenn Sie mehr Energie verbrauchen als Sie zuführen, nehmen Sie ab. Nur dann.
1 kg Körperfett = 7.000 kcal
Pro 700 Kalorien, die Sie einsparen, reduzieren Sie 100 Gramm Körperfett. Wenn Sie am Anfang mehr abnehmen, ist das eingelagertes Wasser.
Satt ist, wenn der Magen voll ist
Wählen Sie Gerichte mit niedriger Energiedichte! Die machen mit wenig Kalorien satt.
Insulin verhindert die Fettverbrennung
Reduzieren Sie daher den Konsum von Kohlenhydraten und lassen Sie einfache Kohlenhydrate komplett weg!
Die Umstellung Ihres Lebensstils gliedert sich in drei Phasen:
Zwei Umstellungstage
Abnehmen
Gewicht halten
Phase 1: Zwei Umstellungstage
Um aus der Insulinschaukel
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