Schatz, meine Hose rutscht! Wie Sie ohne Diät genussvoll abnehmen. (German Edition)
gut wie immer richtig. Gemüse ist aufgrund seiner geringen Energiedichte immer eine gute Wahl, wenn man Gewicht verlieren will. Es empfiehlt sich auch, aufgrund seiner Vitamine und Mineralstoffe viel davon zu essen. Ob man es frisch vom Markt holt, im Bioladen, beim Discounter oder aus der Tiefkühltruhe ist erst in zweiter Linie wichtig. Der Nährstoffgehalt ist immer nahezu der gleiche. Relevant ist, wie lange es lagert, weil es dabei schnell an Nährstoffen verliert. Und zwar ganz egal ob es im Bioladen, im Supermarkt oder zu Hause herumliegt. Was in der Diskussion um Bio-Lebensmittel oft unterschlagen wird, ist etwas anderes: die Belastung herkömmlicher Lebensmittel mit Pestiziden und Schadstoffen und – für Genussmenschen am wichtigsten – der Geschmack. Da kann aber auch Bio-Gemüse aus dem Supermarkt mit frischen Produkten vom Bio-Bauern oft nicht mithalten 196 .
Die gesunden Omega-3-Fettsäuren kann man über Seefisch zu sich nehmen. Allerdings sind Fische immer häufiger mit Schwermetallen wie Quecksilber verseucht. Das ist ungesund und schreckt ab. Zu viel davon sollte man also nicht essen. Zudem ist Fisch nicht jedermanns Sache. Einigen Menschen schmeckt er nicht und viele wagen es nicht, Fischgerichte selbst zuzubereiten. Eine gesunde und einfache Alternative sind Lein- oder Rapsöl sowie Walnüsse. Ein Teelöffel ins Müsli oder ein paar Walnusskerne obendrauf versorgen Sie auch mit den wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Die Kalorien, die Sie dadurch mehr zu sich nehmen, können Sie ab und zu verschmerzen.
Schokolade wird oft gepriesen, weil es serotoninbildend ist. Sie müssen aber nicht unbedingt Schokolade essen, damit das Glückshormon ausgeschüttet wird. Eine Vorstufe des Botenstoffs ist die Aminosäure Tryptophan. Sie ist eine der essenziellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Diese sind in unterschiedlichen Mengen in Eiweißen enthalten. Tryptophan findet sich in Fleisch, Eiern, Haferflocken oder Reis – allesamt Lebensmittel, die eine wesentlich geringere Energiedichte als Schokolade haben. Entscheiden Sie selbst, ob Sie eine Rechtfertigung brauchen, Schokolade zu essen – mit allen Nebeneffekten für Ihre Seele und Ihr Belohnungssystem. Oder ob es Ihnen wirklich ums Serotonin geht. Dann sind Sie mit den anderen Lebensmitteln sogar noch besser bedient. Denn deren Anteil an Tryptophan ist deutlich höher. Oder Sie halten sich an gute Eiweißdrinks. Haben diese eine hohe biologische Wertigkeit, ist ihre Aminosäurenbilanz ideal für Ihren Körper und liefern genügend Tryptophan.
Achten Sie auf so einfache Tipps und Tricks und kombinieren Sie das Gesunde, das Genussvolle und das Nützliche.
Wieso uns Veränderungen so schwerfallen
Die Hirnforschung hilft uns zu verstehen, wieso wir so träge Gewohnheitstiere sind. Ein besonders anschauliches Bild zeichnet Professor Manfred Spitzer. Er vergleicht die Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen – und die im Gehirn gespeichert sind – mit Spuren, die die Besucher eines Parks hinterlassen 197 . Zur besseren Veranschaulichung stellen wir uns vor, dass es Winter ist und in dem Park eine geschlossene Schneedecke liegt.
Die Besucher kommen durch das Eingangstor in den Park. Weil es kalt ist, finden sie schnell den Weg zum Glühweinstand und von dort – nachvollziehbarerweise – zum WC. Kurz vor Weihnachten kommt für einige der Souvenirshop des Parks gerade recht. Es führt eine Spur also auch dorthin. Wenn die Parkbesucher aus dem Riesenrad des Parks hinunterschauen, können sie die Spuren sehr schön sehen. Sie erkennen, dass die Trampelpfade nicht optimal angelegt sind. Die wurden ja auch nicht vom Landschaftsgärtner geplant, sondern sind so entstanden, weil sich die ersten Besucher einen Weg gebahnt haben, dem die nächsten gefolgt sind. Schließlich wollten sie möglichst trockene und warme Füße behalten. Dazu nimmt man gerne einen Umweg in Kauf und geht den Weg des geringsten Widerstandes.
So wie sich die Pfade durch ihren Gebrauch in den Schnee fräsen, entstehen Spuren in unserem Gehirn durch unsere Erfahrungen, die wir machen. Denkweisen, Marotten und Überzeugungen prägen sich so im Laufe der Zeit aus. Eindrücke, die wir zwar einmalig erleben, die uns aber nicht nachhaltig bewegen, sind wie Spuren einzelner Besucher im Schnee, denen kaum andere folgen: Sie werden wieder zugeweht und bleiben unbedeutend.
Welchen Vorteil haben solche Spuren in unserem Gehirn? Sie erleichtern uns das Leben
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