Schatz, meine Hose rutscht! Wie Sie ohne Diät genussvoll abnehmen. (German Edition)

ist allerdings nur bedingt richtig, dass es den viel zitierten „Fettverbrennungspuls“ gibt 271 .
    Egal wie trainiert man ist, am Ende nimmt man ab, wenn die Energiebilanz über einen längeren Zeitraum negativ ist. Das heißt, wenn man mehr Energie verbraucht als man über Essen und Getränke zu sich nimmt. Ob man dieses Energiedefizit mit langsamem oder schnellem Joggen, durch Krafttraining oder durch schweißtreibende Freizeitaktivitäten erreicht, ist grundsätzlich egal. Der Körper gleicht das Defizit durch Anzapfen der Fettreserven aus. (Von Ausnahmen, in denen er Eiweißreserven verstoffwechselt, einmal abgesehen).
    Wieso also dann die ganze Theorie mit aerober und anaerober Energiegewinnung? Weil diese Erläuterungen dabei helfen, den Fettstoffwechsel zu trainieren. Wer das schafft, erhöht seinen Grundumsatz erheblich und verbrennt dabei deutlich mehr Fettsäuren. Das ist nicht nur der beste Weg abzunehmen, sondern bringt auch noch jede Menge positiver Effekte für das Herz-Kreislauf-System, den Bewegungsapparat, die Blutfette, die Seele und vieles mehr 272 .
    Stellen wir uns einmal einen übergewichtigen und völlig untrainierten Menschen vor. Nennen wir ihn hier einfach mal Jupp. (Wenn Sie Jupp heißen, sind alle eventuellen Ähnlichkeiten reiner Zufall). Jupp hat sich vorgenommen, seine Fettpolster zu reduzieren und rennt deswegen zweimal in der Woche 30 Minuten durch den Stadtpark. Länger schafft er nicht. Immerhin verbraucht er so etwa 700 Kalorien in der Woche. Wenn seine Energiebilanz ansonsten ausgeglichen ist, hat er nach zehn Wochen ein Kilo Fett abgebaut. Denn ein Kilogramm Körperfett entsprechen 7.000 Kalorien.
    Jetzt stellen wir uns eine schlanke, durchtrainierte Sportlerin vor. Die nennen wir Verena. Verena treibt fünfmal in der Woche Ausdauersport. Insgesamt kommt sie auf fünf Stunden pro Woche. Sie verbrennt auch 700 Kalorien pro Stunde und kommt so auf 3.500 Kalorien in der Woche. Bei ansonsten ausgeglichener Energiebilanz nimmt sie in der Woche ein halbes Kilo ab. In zehn Wochen sind es bei ihr sogar fünf Kilo, also fünfmal so viel wie bei Jupp.
    Weil Verenas Fettstoffwechsel bestens in Form ist, profitiert sie im Gegensatz zu Jupp noch von einem ganz anderen Vorteil: Ihr Grundumsatz ist deutlich höher. Sie verbraucht also im Vergleich zu Jupp den ganzen Tag über mehr Kalorien.
    Der erhöhte Grundumsatz ist für Verena die Basis für etwas sehr Wichtiges im Leben: Genuss! Während Jupp permanent aufpassen muss, nicht wieder zuzunehmen, kann Verena quasi essen was sie möchte ohne zuzulegen. Ihr gut trainierter Stoffwechsel ermöglicht ihr also einen schlanken Lebensstil voller Genuss und Gesundheit!

Gezielt abnehmen geht nicht
    Der Wunsch gezielt am Bauch oder Po abzunehmen, ist zwar verständlich, nur Wünsche allein machen weder fit noch schlank. Sich pulsierende Elektroden auf den Bauch zu spannen und dabei fernzuschauen, hilft beim Abnehmen ähnlich viel wie auf dem Sofa Fußball zu schauen.
    Auch wenn von mittelmäßigen Produkterfindern immer wieder neue Geräte ausgetüftelt werden, die von Werbetreibenden des gleichen Niveaus mit mehr oder weniger hübschen Blondinen und Bodybuildern präsentiert werden – an den Naturgesetzen führt kein Weg vorbei. Eine bessere Figur gibt‘s nur durch Training. Fettpolster schwinden nicht durch Magie, sondern nur durch eine negative Energiebilanz über längere Zeit.
    Nichts einzuwenden ist gegen das wohlige Gefühl, das einem vibrierende Platten vermitteln. Und wenn es Phlegmatikern hilft, sich aufzuraffen und ins Fitness Studio zu gehen, gibt es an solchen Geräten nichts auszusetzen 282 .
    Weniger angenehm ist das Schwitzen unter Plastikgürteln, die man sich um den Bauch schnallen soll, um angeblich genau dort abzunehmen. Das Einzige, was man dadurch verlieren kann, ist Wasser, das man unter dem Plastik ausschwitzt. Positive Effekte lassen sich nur erzielen, wenn man sich mit dem Gürtel ausreichend bewegt. Dann klappt es aber auch ohne Gürtel.
    Gezielt abnehmen kann man also leider nicht. Jeder Körper legt seine Fettreserven individuell an und baut sie bei Bedarf auch wieder ab. Dreinreden lässt er sich dabei nicht.

Achte Etappe – Im Alltag selbstverständlich abnehmen
    Wie so oft tauchten auch bei mir kurz vor dem schon in Sicht geglaubten Ziel noch einmal Schwierigkeiten auf. In der Theorie hatte ich jetzt alles verstanden. Im ganz normalen Alltag wurde so manches jedoch auf eine harte Probe gestellt.
    Doch das war