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Schau Dich Nicht Um

Titel: Schau Dich Nicht Um Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie unsanft über ihren Körper und in ihr Haar. Sie hatte nicht die
Geduld, mit Shampoo zu arbeiten. Seife tut es genauso, dachte sie, als sie spürte, wie der Schaum zwischen ihren Fingern wuchs. Sie mußte plötzlich an die Duschszene aus Alfred Hitchcocks Psycho denken.
    In ihrer Phantasie sah sie, wie eine unglückselige Janet Leigh arglos mit ihren Waschungen begann, sah, wie die Badezimmertür langsam und vorsichtig aufgestoßen wurde, die fremde schattenhafte Gestalt sich näherte, das große Fleischermesser in die Luft schwang, während gleichzeitig der Duschvorhang aufgerissen wurde, und wie dann das Messer in den Körper der schreienden Frau gestoßen wurde, wieder und wieder und wieder.
    »Bist du eigentlich total verrückt?« rief Jess laut und ärgerlich und spülte sich ungeduldig den Seifenschaum aus dem Haar. »Du willst wohl Rick Ferguson die Arbeit abnehmen?«
    Und dann hörte sie, wie die Badezimmertür geöffnet wurde, und sah Rick Ferguson hereinkommen. Der Atem stockte ihr. Sie wollte einen Schrei ausstoßen, irgendein Geräusch von sich geben. Hohh, dachte sie verzweifelt, aber kein Laut kam ihr über die Lippen. Rick Ferguson blieb mehrere Sekunden an der Tür stehen und beobachtete sie, während sie sich zum Wasserhahn hinunterbeugte und ihn zudrehte. Das Wasser versiegte. Und plötzlich kam er mit ausgestreckten Armen auf die Wanne zu und griff nach dem Vorhang. Wo war Adam? Jess sah sich in wilder Verzweiflung nach einer Waffe um, packte die Seife, zückte sie, um sie Rick Ferguson an den Kopf zu schleudern. Wie war er hereingekommen? Was hatte er mit Adam gemacht?
    Hände ergriffen den Duschvorhang, zogen ihn auf. Jess stürzte vorwärts. »Hohh! « brüllte sie und donnerte ihrem Angreifer die Seife an den Kopf. Er zuckte zusammen und fiel mit erhobenen Händen, um sein Gesicht zu schützen, gegen das Waschbecken.
    »Herrgott noch mal, jess«, hörte sie ihn schimpfen. »Bist du denn total meschugge? Willst du mich umbringen?«

    Jess starrte den Mann an, der mit eingezogenem Kopf vor ihr stand. »Don?« fragte sie kleinlaut.
    »Jess, alles okay?« rief Adam und kam schon ins Bad gerannt.
    »Ich weiß nicht genau«, antwortete Jess ihm aufrichtig. »Was tust du hier, Don? Du hast mich zu Tode erschreckt.«
    »Ich hab dich erschreckt?« fragte Don. »Ich hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen, verdammt noch mal.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen warten, bis sie fertig geduscht hat«, sagte Adam, dem es nicht sehr gut gelang, sein Grinsen zu verbergen.
    »Was tust du hier?« fragte Jess wieder.
    Don sah von Jess zu Adam und dann wieder zu Jess. »Kann ich mal einen Moment mit dir allein reden?«
    Jess strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Sie wurde sich plötzlich bewußt, daß sie nackt vor zwei Männern stand, von denen der eine ihr geschiedener Ehemann war, der andere vielleicht ihr zukünftiger Liebhaber. »Könnte mir vielleicht jemand ein Handtuch geben«, sagte sie bemüht unbefangen.
    Adam hüllte sie sofort in ein großes pfirsichfarbenes Badetuch und half ihr aus der Wanne. Jess fand sich zwischen den beiden Männern eingequetscht und fragte sich, wie sie es immer wieder schaffte, sich in solche Situationen hineinzumanövrieren. Vielleicht, dachte sie, ist das nur einer von meinen albernen Träumen.
    »Es ist schon in Ordnung, Adam«, versicherte sie ihm.
    Adam warf einen Blick auf Don, ließ dann dem Grinsen, das er zu unterdrücken versucht hatte, freie Bahn. »Wir müssen mal aufhören, uns immer auf diese Weise zu begegnen«, sagte er zu Don, ehe er hinausging.
    »Was ist denn los, Don?« fragte sie.
    »Das würde ich gern von dir wissen.«
    »Du bist doch derjenige, der einfach in mein Bad geplatzt ist«, sagte sie.

    »Ich bin hier nicht hereingeplatzt. Ich hab dich ein paarmal gerufen. Ich dachte, ich hätte dich etwas sagen hören. Ich dachte, du hättest gesagt, ich solle hereinkommen. Also bin ich reingekommen. Und dann werde ich mit einem Stück Seife fast niedergeschlagen.«
    »Ich dachte, du wärst Rick Ferguson.«
    »Rick Ferguson?«
    »Meine Phantasie arbeitet im Moment auf Hochtouren«, erklärte sie ihm. »Können wir vielleicht ins Schlafzimmer gehen? Ich komm mir ein bißchen lächerlich vor, wenn ich hier in ein Handtuch gewickelt mit dir rede.«
    »Jess, wir waren mal verheiratet.«
    »Du hast mir immer noch nicht gesagt, was du hier zu tun hast.«
    Jess ging an ihm vorbei ins Schlafzimmer, schlüpfte in ihren Bademantel und begann, sich

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