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Scheiss dich nicht an - Lebe

Scheiss dich nicht an - Lebe

Titel: Scheiss dich nicht an - Lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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durch – die Blotschi, die Sisi, die Seffa, die Nora, die Vera, die Edith, die Gigi, die Liesl, die Mizzi, die Willi. Er taxiert ihre Fettreserven mit dem inneren Auge und wiegt sie mit der inneren Waage ab, dann probiert er sie mit der inneren Zunge und muss sagen:
    „Mmmhm! Alle miteinander wirklich einmalig!“
    Allerdings: So viel er auch probiert und wiegt und taxiert -am geblümten Teller vor seinem inneren Auge erscheint ihm dann letztlich immer nur seine Sau Trudi, und wie er sie so anschaut, da steht für den Biermösel fest, dass er sie heute mit der eigenen Hand abstechen und sie als Ganzes verschlingen wird, auch und gerade als weiteres sehr deutliches Ausrufezeichen gegen den immer weiter um sich greifenden Terror vom Pfarrer Hein mit seinen mahnenden Glocken und dem erhobenen Zeigefinger, auch und gerade gegen den!
    Gott sei Dank waren er und die Roswitha ja so gescheit und haben sich den Wahnsinn mit den alljährlichen Fastenfestwochen samt Fastensuppe und vielleicht sogar noch samt Heringsschmaus am Aschermittwoch erst gar nicht angefangen, 60 Jahre ist er ohne Fisch ausgekommen! Und mit ihrer Gegenveranstaltung zur Fastenzeit, den Schweinsbraten-Exzess-Wochen „Fett extra fett“, haben sie gerade in der Fastenzeit und gerade bei den Pharisäern immer wieder punkten können, wobei sie als Zugeständnis an die Fastenzeit die allzu verführerischen Beilagen Knödel und Kraut natürlich gerne weggelassen und nur das reine Fett dazu serviert haben, ganz wurscht ist ihm die Fastenzeit ja auch nicht!
    Nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Fastensuppensäufer nach einem Tag voll scheinheiligem Fasten immer einen Rückfall erlitten haben und sich auf einmal wieder ganz sicher waren, dass sie zwar die ewige Hölle ohne Eiswürfel aushalten werden, nicht aber die 40 Tage bis Ostern ohne Fett; wenn ihnen dann die Zunge schon bis zu den weichen Knien hinuntergehangen ist, auf denen sie wimmernd angekrochen gekommen sind und „bitte, bitte“ geschrien haben („Bitte, bitte ein Stück von der Stelze! Bitte, bitte einen Kübel voll Fett!“), dann ist die Roswitha kurzfristig mit dem Preis in die Höhe gegangen und hat die halben und Drittel-Portionen vom Schwein zum doppelten und dreifachen Preis verkauft. Allerdings, muss der Biermösel jetzt ein Geheimnis verraten, bei Gott natürlich nicht das gesunde Fleisch von den eigenen Dörflichen Schweinderln, sondern nur das weiche, wässrige, rosarote Fleisch von den Industrieschweinderln aus der Großstadt, das die Roswitha nur mit Gummihandschuhen angreift und der Biermösel selbst nicht einmal mit den Maurerfäustlingen.
    Dass gerade die Weihrauchfresserinnen vom Singkreis und die Kerzenschlucker aus der Katholischen Männerbewegung zwar nach außen hin gerne die Starken und Charaktervollen spielen, in Wahrheit und nach innen hin aber die Schwächsten und Charakterlosesten überhaupt sind, das hat dem Biermösel dann die Zeit vor Ostern immer wieder sehr versüßt.
    „Sünder!“, hat er sie alle miteiander angeschrien und dabei mit den Worten vom Pfarrer Hein jongliert, und dann hat er ihnen noch gerne mit ermutigenden Klapsen die Schultern zertrümmert, wenn sie sich in die Pfanne auch noch hineinlegen und mit den abgebissenen Fingernägeln die letzten Tropfen Fett herauskratzen wollten, bevor er dann den vermeintlich Allerstärksten von ihnen noch die alles entscheidende Frage gestellt hat:
    „Einen Osterbock vielleicht, damit ihr nicht komplett entwässert?“
    Und spätestens dann sind auch die Aufrechtesten der Aufrechten umgeknickt wie die im starken Föhnsturm schwächelnden Silbertannen.
    Weil die Roswitha aber nicht mehr schlachtet, fällt der Zusatzverdienst heuer weg, und der Biermösel muss das Blutbad an der Trudi heute leider selbst anrichten. Er wird sie an der eigenen Hand zum Teller führen müssen, auf dem sie ihn dann wahlweise als Schopfbraten oder Karree oder Blutwurst oder Bauchspeck oder gerne auch als Bruckfleisch glücklich machen soll – Hauptsache, es macht ihn endlich wieder einmal eine glücklich!
    So gerne der Biermösel aber auf Vogerln schießt und auf Hundsviecherln und Katzen und Staatsschauspielerrotzbuben namens Anton-Maria, so wenig Freude bereitet es ihm, wenn er einem Schweinderl den Bolzen in den Schädel jagen und dann den Säbel in den Hals stechen muss, nie macht es ihm weniger Freude, wenn eine andere sterben muss, damit er selbst leben kann, als wenn er eine Sau absticht.
    Der Biermösel muss sich jetzt also

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