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Scheiss dich nicht an - Lebe

Scheiss dich nicht an - Lebe

Titel: Scheiss dich nicht an - Lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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komplett verschimmelten Zeit, mehr Vergangenheit als Zukunft, drei Sauschädel größer als er. Und hinter ihm kommen nach und nach die schönsten Sauen einhergetrottet und stellen sich brav hinter ihn, alle seine Weiber, von denen er scheinbar mehr als genug hat, der Biermösel selbst aber nicht, und dann sagt er so ein bisserl von oben herab:
    „Wer bist denn du überhaupt, ha?“
    Sofort beherzigt der Biermösel Lektion 134 in der ersten Klasse der Gendarmerieschule, die da lautet: Einfach den Spieß umdrehen, wenn du nicht mehr weiterweißt. Also mit fester Stimme:
    „Wer bist denn überhaupt du, ha?“
    „Na das ist doch der Edgar Evenhoe Starr, erkennst du ihn nicht mehr?“, quietschen all die kleinen Damenschweinderln ganz aufgeregt, und der Biermösel fragt ein bisserl sehr deppert:
    „Nur für mein Protokoll: Edgar Evenhoe ist der Vorname, und Starr der Nachname?“
    „Jaaaa freilich!“
    „Und was soll bitte der Edgar Evenhoe Starr können, was ich nicht auch kann, oder andersherum ausgedrückt: Kann der vielleicht aus der Hüfte heraus schießen?“, schreit der Biermösel sie an, aber in dem Moment, wo er das Fragzeichen setzt, weiß er natürlich, dass die Frage ein Selbstfaller ist.
    „Hihi!“, grunzen nämlich die ganzen Schweinderln zufrieden wie die Reitstallbesitzerin am Schluss vom ganzen depperten Liebesfilmfernsehen, wenn sie sich endlich hat packen lassen, „und ob der aus der Hüfte heraus feuern kann! Schlecht ist er jedenfalls nicht!“
    „Und wer seid ihr?“, fragt der Biermösel die Schweinderln, aber er ahnt natürlich schon, was jetzt kommen wird, er hat ja auch schon Jäger aus der Jägerhölle bei sich in der Wirtsstube zu Gast gehabt:
    „Wir waren Fleisch in deinem Fleisch“, sagt die eine von den Sauen, die vielleicht das Zeug zur Frauenrechtlerin hat, und der Biermösel erinnert sich, dass ihr Name Emma war und dass er sie am 17. Februar 1980, als die Annemarie Pröll mit ihrer prächtigen Rückansicht in Lake Placid triumphiert hat, nicht einmal zur Hälfte verschlungen und die andere Hälfte wieder ausgespuckt hat, weil sie so fad und zäh geschmeckt hat (wie die Frauenrechtlerin im Liebesfilmfernsehen).
    „Und jetzt?“, fragt der Biermösel.
    „Jetzt sind wir wandernde Seelen, die ihren Frieden nicht finden, seit du uns ausgeschieden hast“, jammert sie, und das macht sie dem Biermösel natürlich nicht sympathischer, ihm wird nämlich ein bisserl viel gewandert in letzter Zeit, und peng! Aber die zähe Sau steht noch immer verbittert da und schaut ihn frustriert an, nachdem er mit einem gezielten Schuss aus der Hüfte heraus ihre Wanderlust hat stillen wollen, und einmal mehr bereut der Biermösel, dass er nicht Bierfahrer geworden ist.
    „Und jetzt?“, fragt er noch einmal.
    „Jetzt will dich der Edgar Evenhoe ... äh ... von hinten.“
    Da muss der Biermösel zweimal schlucken, damit einmal was hinuntergeht, und dann kratzt er sich verlegen hinterm Ohrwascherl. „Ahem.“ Er glaubt nämlich nicht, dass er den Edgar Evenhoe auch von hinten haben will.
    Aber Ausweg fällt ihm momentan auch keiner ein, außer vielleicht auf einmal der, dass er selbst ja auch Edgar Evenhoe heißt, heiliger Bimbam, jetzt fällt es ihm endlich wieder ein!
    „Aber ich bin doch der Edgar Evenhoe!“, wendet er sich an die ganzen Schweinderln und will sie so auf seine Seite ziehen. „Ich bin es! Nicht der da!“
    „Du?“, brüllt der andere E. E. vor Lachen. „Du willst sein wie ich? Come on, baby, jeder Japaner aus Sapporo brunzt sich doch an vor Lachen, wenn er uns beide anschaut und dann vergleicht, ich meine, wie viele Nachfahren habe ich gezeugt, Andrea?“
    „3823“, sagt sein Sekretär, der aus Parma in Italien stammt, wo sein Schinken jetzt an irgendeinem Haken herumhängt, während auch seine Seele noch immer ruhelos herumwandert.
    „Aber schon pro Jahr, oder?“, fragt der Edgar Evenhoe Starr sofort ein wenig verunsichert, und der kann ihn mit einem Blick in seine Stricherlliste beruhigen:
    „Certo! Per anno!“
    Du heilige Scheiße!, denkt sich der Biermösel, wie oft muss er denn noch sagen, dass er es einfach nicht leiden kann, wenn einer Andrea heißt, und peng! (Aber auch der Schwulibert steht dann noch immer da und zählt die Stricherln auf der Liste von seinem Chef.)
    In den ganzen Ärger hinein sieht der Biermösel dann endlich seine Sau Trudi, die sich auf leisen Klauen nach vorne geschwindelt hat und jetzt fast ein bisserl verschämt und mit roten

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