Scheisskerle - Warum es immer die Falschen sind
der Geliebten von der Steuer absetzen zu können. Die Ausrede: »Es war ein Geschäftsessen« verliert zwar an Glaubwürdigkeit, wenn es ein Essen für zwei war und nur eine Person Prosecco als Aperitif bestellt hat, aber das Finanzamt schaut so genau nicht hin. Die eigene Partnerin möglicherweise schon. Auch ein Blick auf die Uhrzeit des Check-out lohnt sich. Wo war er zwischen 22.30 Uhr und dem Eintreffen zu Hause um ein Uhr nachts? Weitere Hinweise können auch das beliebte »Hallo . . . hallo . . . hallo« in sein Handy, wenn die Geliebte im ungünstigen Moment häuslicher Zweisamkeit anruft, oder das hektische »Ich rufe zurück« sein, gefolgt von grußlosem Auflegen. Ein Druck auf die Wiederwahltaste seines Handys ist dann eine effektive Empfehlung, um einen unvorsichtigen Fremdgänger zu entlarven.
Wenn der Geliebte sich dadurch auszeichnet, dass er zwar immer sagt, er würde gern mit seiner Freundin zusammenziehen, jedoch stets Widrigkeiten dagegen stehen, sollte man die Sache näher beleuchten. Entweder will er sich nicht wirklich zu seiner Partnerin bekennen und scheut die Verantwortung einer festen Beziehung, oder er will zugleich eine feste Freundin und genug Zeit für ausschweifende Erlebnisse und Flirts. Man könnte das fastals Königsweg eines Betrügers bezeichnen, weil er keiner Frau erlaubt, den intimsten Ort seines Lebens für sich zu besetzen. Die eigene Wohnung bleibt offen für mehrere Geliebte, für Affären, Liebschaften oder auch nur für einen One-Night-Stand. Ob sich das Zusammenleben aus diesem Grund nicht realisieren lässt oder doch ganz andere Ursachen hat, ist tatsächlich relativ leicht festzustellen, denn ein ausschweifendes Liebesleben hinterlässt immer Spuren. Heiße Orte dafür sind der Badewannenabfluss und der Bereich unter dem Waschbecken, wo man dann Haare findet, die garantiert keine Hinterlassenschaften der Putzfrau sind. Von vergessenen Haarspangen, Slips etc. ganz zu schweigen. Die Ritzen des Sofas sind zudem wahre Fundgruben. Und wenn ein Mann jedes Mal frische Bettwäsche aufzieht, bevor seine Freundin zu Besuch kommt, ist das nicht immer ein Zeichen eines reinlichen Liebhabers, sondern vielmehr das eines »ordentlichen Betrügers«. Viele Frauen meinen ihren Lover gut im Griff zu haben, weil sie mehrfach am Tag mit ihm telefonieren. Er meldet sich ja auch sehr regelmäßig, oder? Leider landete Signore Flagranti gerade heute am frühen Abend auf der Mailbox seiner Freundin, um zu sagen, dass er noch mit »den Kumpels« ausgeht. Komisch, dabei war ihr Handy die ganze Zeit an, und telefoniert hat sie auch nicht. Der Trick: Er hat einfach die #50# vor ihrer Telefonnummer gewählt und landete direkt auf der Mailbox seiner Liebsten, ohne dass es geklingelt hätte. Danach ist dann – er hat es möglicherweise auch gleich brav auf dem AB angekündigt – sein Handy-Akku fast leer, das Handy im Autogeblieben oder wegen des Termins ganz abgeschaltet gewesen. Diese Art von Betrug kostet die meisten Männer trotz allem Kraft. Sie verraten sich nicht nur ungewollt, sondern wollen sogar entdeckt werden. Vor allem hat er Angst davor, sich im Schlaf zu verraten. Dabei sind nicht nur ungewollte Äußerungen von Interesse (Aufschrecken, falsche Namen, ganze Erlebnisberichte), sondern auch die Frage, ob ein Mann nah bei seiner Partnerin schläft (»Löffelchenstellung«) oder sich rasch auf seine Seite rollt. Innigkeit ist ein sicheres Indiz für tiefempfundene Liebe. Fehlt diese Innigkeit, ist Misstrauen angebracht. Allen, die Verdachtsmomente haben und ihren Geliebten testen wollen, empfiehlt sich der »Du-hast-im-Schlaf-geredet-Test«. Dabei gibt man vor, der Partner habe nachts im Schlaf geredet und Geschichten erzählt. Wirkt er aufgeregt und unentspannt, hat er etwas zu verbergen. Sollte er später noch einmal nachfragen, hat ihn die Sache dann auch noch ziemlich beschäftigt, und man weiß Bescheid. Allerdings gilt es immer darauf zu achten, sich nicht in Rage zu reden und damit eine Situation zur Eskalation zu bringen, der für diese Heftigkeit der Auseinandersetzung möglicherweise jegliche Grundlage fehlt.
Dennoch ist die fast schon als Standard vorgetragene Beschuldigung, Frauen würden eine übertriebene Eifersucht und Kontrollfunktion ausüben, ein Abwehrreflex, der von Männern erfunden wurde. Es gibt drei wichtige Quellen, die Frauen faktische Sicherheit verschaffen können: Kreditkartenabrechnungen, Handyrechnungen (Einzelverbindungsnachweise)und Terminkalender.
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