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Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Titel: Schenk mir dein Herz, keine Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE BAIRD
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renoviert. Hier lebte sie mit ihrer Familie ein ruhiges Leben ohne große Ereignisse, galt als respektiertes Mitglied der Gemeinde, und jeder, der sie kannte, achtete und mochte sie.
    So weit also keine Überraschungen. Was Jed allerdings überraschte und wütend machte, waren die Details über ihre Familie.
    Phoebe war alleinerziehende Mutter. Sie hatte einen vierjährigen Jungen – heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr. Aber … laut beiliegender Geburtsurkunde hatte das Baby sieben Monate und eine Woche nach Phoebes Fehlgeburt das Licht der Welt erblickt, im Bowesmartin Cottage Hospital in Dorset. Es musste eine Frühgeburt gewesen sein, eine andere Erklärung gab es nicht.
    Tja, die süße, unschuldige Phoebe … Jahrelang hatte dieses Schuldgefühl an ihm genagt, doch das war jetzt vorbei. So viel also zu ihren ständigen Liebeserklärungen. Es konnte höchstens eine Woche gedauert haben, bis sie mit einem anderen Mann ins Bett gestiegen und wieder schwanger geworden war.
    So schön sie auch sein mochte, jetzt hatte er nicht mehr als Verachtung für sie übrig. Und die Idee, die Affäre mit ihr wieder aufzunehmen … das war nur ein momentaner Ausrutscher gewesen. Ihre Beziehung war schon vor langer Zeit zu Ende gegangen. Was Phoebe Brown mit ihrem Leben anfing, interessierte ihn nicht mehr.
    Entschlossen, dieses Thema ein für alle Mal aus seinen Gedanken zu streichen und sich endlich auf seine Arbeit zu konzentrieren, griff Jed nach den Unterlagen, um sie in den Umschlag zurückzuschieben. Doch dabei fiel ihm ein Foto von Phoebe mit ihrem Sohn in die Hände…
    Er zögerte. Seine Erfahrung in der Geschäftswelt hatte ihn gelehrt, dass, ganz gleich, wie ordentlich Fakten und Zahlen aufgelistet sein mochten … wenn sie zu unwahrscheinlich schienen, dann stimmte irgendetwas nicht.
    Er nahm das Foto auf und betrachtete es noch einmal genauer. Es war aus der Entfernung mit Telelinse aufgenommen worden. Aber das da auf dem Foto war eindeutig Phoebe. Sie stand beim Tor und schaute lächelnd auf einen kleinen dunkelhaarigen Jungen herunter, der ihre Hand hielt und zu ihr aufsah.
    Während Jed das Foto studierte, begann sich ein seltsames Gefühl in ihm auszubreiten. Ein Gefühl des Erkennens, das stärker wurde, je länger er auf das Foto blickte.
    Als er schließlich aufstand, lag ein hartes Glühen in seinen Augen. Wenn er recht mit seinem Verdacht hatte, dann war Phoebe Brown die größte Schauspielerin und die verabscheuungswürdigste Frau auf diesem Erdboden.
    Mit düsterer Miene marschierte er in das Zimmer seiner Sekretärin und wies sie an, alle Termine bis auf Weiteres abzusagen. Er würde nach London fliegen, mit dem Firmenjet. Für das, was er vorhatte, brauchte er Leos Sicherheitsfirma nicht.
    Er würde seine eigene Untersuchung starten, und wenn das, was er vermutete, stimmte, dann würde Phoebe für den Rest ihres Lebens für ihre unglaubliche Lüge bezahlen …
    „Und, war er schwierig?“, fragte Phoebe ihre Freundin Kay und hielt Bens Hand fester, weil er sie zur Dorfstraße hinziehen wollte.
    „Nein, er ist ein Engel. Er und Emma haben die ganze Zeit brav miteinander gespielt.“
    Phoebe lebte am Rand des Dörfchens Martinstead, die Schule, in der sie unterrichtete, lag in der nahen Kleinstadt Bowesmartin. Kay, ihre Freundin und Mitbewohnerin aus Studientagen, hatte sie hier besucht, als Ben geboren worden war, zufällig den Tierarzt des Ortes kennengelernt und ihn schließlich geheiratet. Emma, ihre Tochter, war anderthalb Jahre jünger als Ben. Kay hatte die beiden Kinder aus der Vorschule abgeholt, bis Phoebe aus der Schule zurückkam und Ben dann bei ihr abholen konnte.
    „Du ahnst gar nicht, wie froh ich bin, dass du auf ihn aufpasst. Nächste Woche beginnen die Ferien, dem Himmel sei Dank. Und dann sind es nur noch sechs Wochen, bis Tante Jemma aus dem Urlaub zurückkehrt. Hältst du das so lange durch?“
    „Hör auf, dir Sorgen zu machen, Phoebe, das ist überhaupt kein Problem. Aber jetzt seht zu, dass ihr nach Hause kommt. Es wird langsam richtig kalt.“
    „Sicher.“ Phoebe lachte und ließ sich von Ben die Auffahrt hinunterziehen.
    Vor vier Tagen erst war Tante Jemma zu einem Urlaub nach Australien aufgebrochen, und sehr schnell war Phoebe klar geworden, wie unentbehrlich Tante Jemmas Hilfe war. Sie hatte bei Bens Geburt an ihrer Seite gestanden, und seither hatte sie Ben betreut, sodass Phoebe die Stelle als Lehrerin hatte antreten können.
    Als Ben dann im September in die

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