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Schenk mir deinen Atem, Engel ...

Schenk mir deinen Atem, Engel ...

Titel: Schenk mir deinen Atem, Engel ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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fürchtete sich vor dem, was als Nächstes kommen würde. Sie schloss die Augen, kniff sie so fest zusammen, dass Sterne vor ihren Netzhäuten explodierten. Der Werwolf hinter ihr stieß ein weiteres Heulen aus. Es war nicht einmal besonders laut, dafür aber so grell, dass es ihr in den Ohren wehtat. Faith erschrak so heftig, dass sie aufschrie. Und als sie gleich darauf die Augen vorsichtig öffnete, erkannte sie, warum diese Bestie so unruhig geworden war.
    Da war eine Person, hinter einem der geparkten Fahrzeuge. Das Mondlicht schien genau auf sie, sodass Faith sie problemlos erkennen konnte.
    Es war Jake!
    Leise fluchte Jake vor sich hin. Er hob die Hände, um dem Werwolf zu zeigen, dass er unbewaffnet war – was stimmte, obwohl er an seiner rechten Wade den vertrauten Druck des Dolches fühlte, der wie immer im Schaft seines Stiefels steckte.
    Das Messer würde ihm nicht helfen. Nicht bei dieser teuflischen Kreatur.
    Werwölfe waren in vielerlei Hinsicht leichtere Gegner als die meisten Dämonen, mit denen er es bisher zu tun gehabt hatte. Das betraf sowohl ihre Körperkraft als auch ihre Beweglichkeit. Sie zu vernichten erwies sich allerdings als äußerst kompliziert, wenn die Waffe, mit der man dies zu tun gedachte, nicht aus Silber gefertigt war, sondern aus irgendeinem anderen Metall.
    Und die Klinge von Jakes Dolch bestand aus Stahl.
    Die Klinge – nicht aber der Griff, fiel ihm ein. Der war aus matt schimmerndem Silber gefertigt, in das geschwungene Ornamente eingraviert waren.
    Seine Gedanken rasten.
    Er sah die Panik in Faiths Blick. Ihre Augen traten leicht hervor, ihre Brust hob und senkte sich in rascher Abfolge. Er musste etwas unternehmen, ehe sie – oder der Werwolf – die Nerven verlor.
    „Okay“, sagte er zu der etwa zwei Meter großen Kreatur, deren rote Augen in der Dunkelheit wie glühende Kohlen schimmerten. „Lass sie los, und ich werde dich unbehelligt ziehen lassen. Tust du es nicht …“
    Die grässliche Schnauze des Monsters verzerrte sich zur Karikatur eines Lächelns, als es den freien Arm hob, eine scharfe Kralle zeigte und damit beinahe sanft über Faiths Wange streichelte. „Was, wenn nicht?“, fragte er mit tiefer, krächzender Stimme. „Was willst du dann tun?“
    Jake spürte, wie sich die feinen Härchen in seinem Nacken aufrichteten. Sein Gegner wusste genau, dass er ihn in der Hand hatte. Die kleinste Verletzung, die Faith von dieser Kreatur zugefügt würde, konnte ihr Ende bedeuten – oder zumindest etwas, dass mindestens genauso schlimm war, wenn nicht schlimmer: eine Existenz als Werwolf, der tagsüber unbehelligt als Mensch durch die Straßen ging und nachts seinen Blutdurst stillte, indem er grausam mordete.
    Er wusste, dass er nur eine einzige Chance hatte. Wenn es ihm nicht gelang, die Kreatur mit einem einzigen, schnellen Angriff auszuschalten, würde er Faith verlieren.
    Doch wenn er nichts unternahm, würde der Werwolf sie ganz sicher verschleppen.
    Jake musste handeln.
    Behutsam versuchte er Kontakt zu Faiths Bewusstsein herzustellen. Hab keine Angst, ich werde dich sicher hier herausholen, okay? Du musst nur genau das tun, was ich dir sage, Faith …
    Daran, dass ihre Augen sich weiteten, erkannte er, dass sie ihn hörte. Stumm erteilte er ihr seine Anweisungen. Am Ende nickte sie kaum merklich.
    Der Werwolf spürte, dass etwas passierte. Sein Blick flackerte, der Kopf mit der scheußlich verzerrten Schnauze ruckte nervös hin und her.
    Jetzt! , gab Jake in Gedanken das Signal. Er sah, wie Faith die Augen zukniff, plötzlich wie ein nasser Sack in sich zusammensackte und aus dem Klammergriff des Werwolfs rutschte.
    Die Kreatur war so überrumpelt, dass sie einen Moment nicht auf Jake achtete, der sofort das Messer aus seinem Stiefel zog. Er hatte die Abfolge seiner nächsten Schritte bereits vor seinem geistigen Auge gesehen, und genau wie vorhergesehen spielte es sich nun ab: Während der Werwolf immer noch darum kämpfte, Faith nicht aus seinem Griff zu verlieren, lief Jake mit erhobener Klinge auf ihn zu. Die Bestie stieß einen überraschten Laut aus, als Jake ihr die Klinge bis zum Heft in die haarige Brust stieß. Dann blitzten ihre Augen triumphierend auf, als sie erkannte, dass die Waffe wirkungslos war.
    Doch der Triumph währte nur für den Bruchteil einer Sekunde – genauso lange brauchte Jake nämlich, um die Klinge wieder zwischen den Rippen seines Gegners hervorzuziehen, das Messer mit einer fließenden Bewegung zu drehen und den

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