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Schenk mir diese Nacht

Schenk mir diese Nacht

Titel: Schenk mir diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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klar, was du noch tun willst. Wir haben unzählige Spezialisten konsultiert - es war keine Frage des Geldes -, doch meine Mutter weigert sich einfach, den Tod meines Vaters zu akzeptieren." Ihre Stimme bebte vor Kummer.
    "Und was ist mit dir?" erkundigte er sich sanft.
    Gaye sah ihn misstrauisch an. "Ich weiß, dass er tot ist."
    Sie hatte ihren Vater geradezu angebetet und war fast genauso niedergeschmettert gewesen wie ihre Mutter, als er ums Leben kam. Aber nur fast...
    "Mein Vater wurde bei dem Unfall sofort getötet, während meine Mutter noch stundenlang neben ihm im Wagen gefangen war. Ihre Beine waren eingeklemmt", erklärte sie bewegt. "Ist es da verwunderlich, dass ihr Verstand diese Stunden verdrängt hat?"
    "Nein", räumte er ein und kauerte sich neben ihren Stuhl.
    "Aber deine Mutter ist erst Mitte sechzig ... Wie kannst du es da auch nur in Erwägung ziehen, sie - oder dich - für weitere zwanzig Jahre zu einem solchen Leben zu verdammen? Lass mich dir helfen, Gaye." Er ergriff ihre Hand. "Lass mich ihr helfen", fügte er eindringlich hinzu.
    Sie zögerte. "Du bist ein viel beschäftigter Mann, Jonathan..."
    "Nicht so beschäftigt, dass ich keine Zeit hätte, einer Freundin zu helfen", warf er ein.
    Einer Freundin ... Sonderbarerweise war Gaye enttäuscht, dass sie für ihn nur eine "Freundin" war. Die Tatsache, dass er während der Begegnung mit Richard bei ihr gewesen war, hatte ihr ein Gefühl von Freiheit vermittelt, das sie sonst vielleicht nicht verspürt hätte. Jonathan gab ihr Zuversicht, eine Zuversicht, die ihr in den letzten Jahren gefehlt hatte. Wenn jemand ihrer Mutter helfen konnte, dann er, davon war sie überzeugt. Und dadurch würde er auch ihr helfen ...
    Aber was dann? Würde Jonathan wieder aus ihrem Leben verschwinden, oder würde er weiterhin ihr "Freund" sein?
    Allmählich dämmerte Gaye, dass sie ihn in ihrem Leben nicht mehr missen mochte.
    Es war natürlich falsch, so zu empfinden. Die Hunter-Brüder waren alle in den Dreißigern, aber nur Jarrett hatte bislang geheiratet - und das erst vor zwei Jahren. Vielleicht hatte sie vor wenigen Minuten einen Einblick in die Hintergründe erhalten.
    Die Brüder waren in einem sehr schwierigen Älter von ihrer Mutter im Stich gelassen worden, daher war es nicht
    verwunderlich, dass sie kein allzu großes Vertrauen zu Frauen hatten. Nichtsdestotrotz war es Jarrett gelungen, diesen Mangel an Vertrauen zu überwinden, indem er sich in Abbie verliebt hatte. Warum sollte Jonathan es nicht auch schaffen? Falls er sich jemals verliebte ...
    Vertrauen. Daran mangelte es auch Gaye seit Richards Treulosigkeit.
    "Wenn das so ist", sie drückte Jonathans Hand, "nehme ich dein Hilfsangebot gern an."
    Verblüfft schaute er sie an. "Jedes Mal, wenn ich glaube, mir würde ein harter Kampf bevorstehen, gibst du einfach nach."
    Sie lachte. "Mein Vater hat mich gelehrt, nur dann zu kämpfen, wenn es sich lohnt, und ansonsten mit Anstand zu verlieren."
    Er seufzte bedauernd. "Ich hätte ihn bestimmt gemocht."
    Ihr Vater hätte Jonathan ebenfalls gebilligt, dessen war sie sicher. Er hätte Jonathans Stärke, seinen Sinn für Humor und seine etwas altmodische Ritterlichkeit geschätzt, der er sich nicht einmal bewusst zu sein schien. Ja, ihr Vater hätte Jonathan in dem gleichen Maß gemocht, wie er Richard verabscheut hatte.
    Dies war einer der wenigen Punkte gewesen, in denen Gaye und ihr Vater nicht übereingestimmt hatten. Ihr Vater hatte vom ersten Moment an die übertrieben zur Schau getragene Zuneigung des jungen Mannes stark bezweifelt. Wie sich herausgestellt hatte, war ihr Vater viel klüger als sie gewesen ...
    Gaye verdrängte die trüben Gedanken, sie führten zu nichts.
    "Meine Mutter hat vorgeschlagen, dich zum Dinner einzuladen.
    Wann würde es dir passen?"
    Er schien zu überlegen, und sie bereute ihre Worte schon wieder. Vielleicht war sie zu voreilig gewesen. Immerhin war Jonathan ein attraktiver Mann, der gewiss zahlreiche gesellschaftliche Verpflichtungen hatte. Obwohl er behauptet hatte, in seinem Leben gebe es keine feste Beziehung, bezweifelte sie, dass er all seine Abende allein verbrachte. Ganz zu schweigen von den Nächten...
    "Du musst dich nicht sofort entscheiden", fuhr sie rasch fort.
    "Deine Schwägerin bleibt noch ein oder zwei Tage in der Klinik.
    Du kannst mir also Bescheid sagen, wenn du sie besuchst. Ich wollte nicht..."
    "Gaye, du redest Unsinn", unterbrach er sie lächelnd. "Ein Dinner wäre fabelhaft, und mir ist jeder

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