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Schenk mir mehr als diese Nacht

Schenk mir mehr als diese Nacht

Titel: Schenk mir mehr als diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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wartenden Limousine zurückzulegen?
    Mit einer heftigen Bewegung zog Sebastian sie an sich, neigte den Kopf und küsste sie fast brutal und dennoch unendlich zärtlich auf die bebenden Lippen. Dann gab er sie abrupt wieder frei. „Leb wohl, Aneesa.“
    „Leb wohl, Sebastian“, flüsterte sie tonlos und wandte sich schnell ab, bevor sie noch etwas sagte oder tat, das sie später bereuen würde. Blind vor Tränen stieg sie in die Limousine und zwang sich, nicht zurückzuschauen, als sich der schwere Wagen in Bewegung setzte.
    Während Sebastian am nächsten Morgen packte, um seinen Rückflug nach Europa anzutreten, verfolgte er mit halbem Ohr die Fernsehnachrichten.
    Als er Aneesas Namen hörte, horchte er auf und sah hoch. Ihr reizendes Antlitz füllte den gesamten Bildschirm. Schnell stellte er den Ton lauter und musste sich erst einmal hinsetzen. Das Ganze sah aus wie eine Pressekonferenz. Aneesa trug einen klassischen Hosenanzug über einer hochgeschlossenen Bluse, das Haar hatte sie streng zurückgesteckt, ihr Gesicht war totenbleich, die Augen übergroß und stark gerötet.
    Ohne dass er es merkte, ballte Sebastian die Hände zu Fäusten. Was hätte er darum gegeben, ihr in dieser Situation beistehen zu können!
    „Miss Adani ist nur hergekommen, um ein Statement vorzulesen“, informierte ein offiziell aussehender Mann die anwesende Presse. „Bitte keine Fragen.“
    Sebastian musste heftig schlucken, als er sah, wie Aneesas zarte Kehle bebte. Ihre Hände, mit denen sie ein Blatt Papier ergriff, zitterten erbärmlich. Ihm entging auch nicht, dass sie die Ärmel ihres Jacketts so weit wie möglich heruntergezogen hatte, um die verräterischen Hennatattoos zu verbergen. Seine Brust wurde ganz eng.
    Zu Beginn war Aneesas Stimme so unsicher und leise, dass er den Fernseher noch lauter stellen musste, um sie überhaupt zu verstehen. Doch mit jedem Wort schien sie an Kraft und Stärke zu gewinnen. Aber Sebastian war immer noch so überwältigt von dem unerwarteten Wiedersehen, dass er ohnehin nur Bruchstücke von dem mitbekam, was sie vorlas.
    „… möchte ich Jamal Kapoor Khan und seine Familie von Herzen um Vergebung für all das Unglück bitten, das ich ihnen mit meinem verantwortungslosen Handeln zugefügt habe. Das Gleiche gilt auch für meine eigene Familie. Meine Gründe, die Hochzeitszeremonie abzubrechen, waren rein persönlicher Natur. Ich wünsche Jamal, dass er jemanden findet, der seine Vorzüge mehr zu schätzen weiß als ich und ihm das Glück beschert, das ich ihm nicht geben konnte. An dem, was geschehen ist, war niemand sonst beteiligt, und ich werde sämtliche Konsequenzen für meine Verfehlung tragen. Ich möchte Sie nur in der nächsten Zeit um etwas Privatsphäre für mich und meine Familie bitten. Vielen Dank …“
    Als sie den Blick hob und direkt in die Kamera blickte, setzte Sebastians Herzschlag kurz aus. Es war, als hätte sie allein zu ihm gesprochen. Aber genau das dachten in diesem Moment wahrscheinlich auch Millionen anderer Menschen!
    Sebastian lachte grimmig. Wie sollte es auch anders sein? Schließlich war sie ein hoch bezahlter Bollywoodstar. Ihr Antlitz erhellte nicht nur den Bildschirm, sondern auch die Herzen der Zuschauer, auch wenn Aneesa selbst in einer absolut desolaten Verfassung war. Trotzdem regte sich so etwas wie Stolz in ihm.
    Sie hatte genau den richtigen Ton getroffen und die richtigen Dinge gesagt. Und es so geschickt formuliert, als wäre sie nicht gut genug für Jamal – obwohl er doch der Schuft war!
    Als es dezent an der Tür klopfte, fuhr Sebastian zusammen. Schon halb im Gehen registrierte er noch, wie Aneesa eine dunkle Brille aufsetzte, um sich vor dem blendenden Blitzlichtgewitter zu schützen, und sich anschließend, von Bodyguards umringt, mühsam einen Weg durch die aufdringlichen Paparazzi bahnte.
    Der Drang, sie vor der blutrünstigen Meute zu retten, wurde fast übermächtig. Mit einem unterdrückten Fluch schaltete Sebastian den Fernseher aus und erinnerte sich streng daran, dass er Aneesa vergessen musste. Sie hatten hier oben eine einzige magische Nacht geteilt, und jetzt war es vorbei.
    Auf seiner Wange zuckte ein Muskel, als er nach seiner Tasche griff und das Penthouse verließ, ohne zurückzuschauen.
    Acht Wochen später …
    Erschöpft sank Aneesa in den weichen Sitz der Limousine, die sie vom Filmstudio nach Hause bringen sollte. Heute waren endlich die letzten Szenen für ein opulentes Filmepos gedreht worden, dessen Hauptrolle man

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