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Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Titel: Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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den hohen Wellen. „Verdammt noch mal, Anny, hak dich wenigstens an der Sicherheitsleine fest!“, schrie Demetrios. Erst als er sah, dass sie sich abgesichert hatte, beruhigte sich sein wild klopfendes Herz ein wenig. So schnell und sachte wie möglich versuchte er, die Jacht zur Boje zu manövrieren.
    „Ich habe es geschafft“, rief sie in den Wind.
    Vorsichtig balancierte sie zurück über das rutschige Deck Richtung Steuerkabine. Demetrios stellte den Motor ab und riss sie an sich.
    In seine Arme.
    Immer noch klopfte sein Herz wie verrückt. „Mach. Das. Nie. Wieder.“ Er sprach jedes Wort wie eine Anklage aus. Bei dem Gedanken an die Gefahr, der sich Anny eben ausgesetzt hatte, zitterten immer noch seine Knie. Er hielt sie so fest umschlungen, als wolle er sie nie wieder loslassen. „Versprich mir das.“
    Anny wand sich leicht aus seiner Umarmung und schaute überrascht zu ihm hoch. Ihre regennassen Haare formten kleine Rinnsale auf den Wangen. „Mir geht es gut.“ Ihre Stimme klang jedoch wenig überzeugend.
    „Mir aber nicht. Du hast mich zu Tode erschreckt.“ Etwas in Demetrios sträubte sich dagegen, sie freizugeben. Es war nicht nur die Angst um sie, sondern auch das Gefühl ihrer Nähe und Wärme.
    „Es tut mir leid. Aber mir geht es wirklich gut. Mission beendet. Es war gar nicht so schwierig“, erklärte Anny mit gespielter Souveränität.
    „Der schwierige Teil wäre auch gewesen, deinem Vater zu erklären, dass du ertrunken bist“, entgegnete er bissig.
    „Du übertreibst maßlos“, sagte Anny lächelnd und befreite sich nun endgültig aus seiner Umklammerung. „Das Festmachen war doch bis jetzt auch immer meine Aufgabe. Du musst schließlich steuern.“ Sie machte eine kurze Pause. „Aber es ist lieb von dir, dass du dich um mich sorgst.“
    „Ich habe mir um mich Sorgen gemacht“, gab er barsch zurück, „dein Vater hätte mich wahrscheinlich unter die Guillotine gelegt.“
    „So unzivilisiert ist mein Vater nicht“, sagte sie verschmitzt.
    Demetrios starrte sie unerwartet wütend an. Regen und Wind hatten mittlerweile stark zugenommen, und es war deutlich frischer. Unter Annys dünnem Bikini zeichneten sich deutlich ihre aufgerichteten Knospen ab. „Und zieh dir gefälligst etwas an!“
    Anny reagierte mit einem leichten Stirnrunzeln auf seinen plötzlichen Gefühlsausbruch, verschwand dann aber wortlos unter Deck.
    Einige Minuten noch stand Demetrios völlig aufgewühlt im Regen. Wohl oder übel musste er ihr nach unten folgen – auch mit bestem Willen konnte er bei diesem stürmischen Wetter nicht draußen bleiben. Glücklicherweise war sie bereits in ihrer Kabine. Und hätte Anny nicht eine Stunde später an seine Tür geklopft, wäre er ihr sicherlich den ganzen Abend aus dem Weg gegangen.
    „Das Abendessen ist fertig.“
    Widerstrebend hievte Demetrios sich aus der Koje und öffnete die Tür einen kleinen Spalt. „Ich habe keinen Hunger.“
    „Wie du willst“, sagte sie mit einem Achselzucken, „aber ich habe ganz leckere Bruschette vorbereitet.“ Einen Moment lang maßen sie sich schweigend mit Blicken. „Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe“, sagte Anny schließlich.
    „Mach es bloß nicht wieder“, brummte er mürrisch und folgte ihr in die Küche.
    Immer noch prasselte der Regen lautstark auf das Deck, der Wind hatte sich jedoch weitgehend gelegt, sodass die Jacht weniger schaukelte und das Essen auf dem kleinen Ausklapptisch nicht ständig hin und her rutschte. Und obwohl Anny appetitliche Häppchen angerichtet hatte und sich sichtlich Mühe gab, das Gespräch anzukurbeln, wollte bei Demetrios nicht die richtige Stimmung aufkommen. Lustlos stocherte er in dem Essen herum und hing seinen Gedanken nach, bis Anny ihn schließlich direkt fragte: „Woran denkst du?“
    „Wenn du fertig bist, wasche ich jetzt ab“, sagte er ausweichend und riss ihr praktisch den Teller unter der Gabel weg. „Dann kannst du wenigstens weiterarbeiten.“
    „Weiterarbeiten?“, fragte Anny fassungslos.
    „Solltest du nicht an deiner Doktorarbeit schreiben?“
    Anny musterte ihn kurz mit verengten Augen und ließ dann geräuschvoll die Gabel in das Waschbecken fallen. „Okay, du weißt ja, wo du mich finden kannst.“
    Mit einem lauten Knall schloss sie die Tür ihrer Kabine hinter sich zu.
    Was war bloß sein Problem?
    Dass irgendetwas ihn wurmte, konnte sie deutlich hören – er verbreitete beim Abwaschen und Aufräumen nämlich einen ohrenbetäubenden Lärm.

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