Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)
er barsch. „Und ich habe keine Ahnung, was du von mir willst. Ich war nur kurz schwimmen. Und jetzt bin ich wieder gesund und sicher in meiner Kabine. Wenn wir dieses Gespräch also auf morgen vertagen könnten.“ Demetrios wollte die Tür zumachen.
Aber Anny hatte ihren Fuß dazwischen gestellt.
Sie blickten gleichzeitig nach unten. Annys nackter Fuß mit den zartrosa lackierten Nägeln stand zwischen ihnen.
Demetrios stieß einen lauten Seufzer aus. Er legte seine Hände auf ihre Schultern, drehte sie mühelos um und schob sie in den Wohnbereich. „Also, was willst du wissen, Prinzessin? Worüber kann ich dir ‚Aufschluss bieten‘?“, fragte er und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
„Wieso bist du sauer auf mich?“
„Ich bin nicht sauer auf dich.“
„Aber auf irgendjemand bist du sauer.“
„Nein.“
Offensichtlich kaufte sie ihm das nicht ab. „Ärgerst du dich über dich selbst?“, fragte sie vorsichtig. „Vielleicht, weil du mich mit auf die Reise genommen hast?“
„Nein. Ja. Mein Gott, ist das hier ein Verhör?“
„Ich will doch nur wissen, was los ist. Die ganze Zeit sind wir gut miteinander ausgekommen, und jetzt ist die Stimmung plötzlich umgeschlagen.“
„Und du denkst, mit ein paar Fragen alles wieder richten zu können?“
„Ohne zu reden werden wir jedenfalls nicht weit kommen.“
Demetrios richtete einen stechenden Blick auf Annys freundlich lächelndes Gesicht. „Es ist das ABC der Körperchemie, Prinzessin“, sagte er nur und wand sich zum Gehen.
Sie starrte ihn verständnislos an.
Demetrios konnte nicht glauben, dass Anny so dermaßen auf der Leitung stand. „Mann. Frau. Begehren. Muss ich dich etwa daran erinnern, dass wir Sex hatten?“ Einen Moment lang erwartete er, dass sie ihn korrigieren und die Worte wiederholen würde, die sie damals benutzt hatte. Sich lieben. Doch sie tat es nicht.
„Aber wieso hast du dann mir die Entscheidung überlassen, ob wir miteinander schlafen?“
„Ich konnte es ja schlecht zur Bedingung stellen. Außerdem habe ich dir gesagt, dass ich jederzeit zur Verfügung stehe, falls du deine Meinung ändern solltest. Oder hast du das vergessen?“
„Okay, dann lass es uns machen.“ Ohne große Umschweife stand Anny auf und blickte ihn herausfordernd an.
„Wie bitte?“, fragte er wie versteinert. „War es nicht zu gefährlich? Wolltest du dich nicht vor mir schützen?“ Demetrios war offensichtlich in Abwehrhaltung gegangen.
„Hat nicht geklappt“, entgegnete sie mit einem unbekümmerten Achselzucken.
„Was soll das jetzt heißen?“
„Ich habe mich bereits in dich verliebt.“
Annys Worte trafen ihn wie ein Schlag in die Magengrube. „Nein, das hast du nicht“, widersprach er verstört.
„Bist du jetzt Hellseher?“, fragte Anny, „außerdem ist das mein Problem. Nicht deins.“ Sie streckte ihm zaghaft ihre Hand entgegen. „Wollen wir …?“
Seine Kehle war wie zugeschnürt. Er atmete ein paar mal tief durch, um seine Fassung wiederzugewinnen.
„Nein.“
„Aber du willst mich doch auch.“ In ihrer Stimme schwang Unsicherheit mit.
„Etwas zu wollen und etwas zu tun sind zwei verschiedene Dinge“, erwiderte er nüchtern und verschränkte die Arme auf der Brust.
„Ich verstehe es nicht“, unterbrach Anny schließlich das Schweigen. „Willst du nie wieder mit einer Frau schlafen? Oder nur nicht mit mir?“
„Nicht mit dir.“
„Aber warum?“
„Ganz einfach. Weil du Liebe willst. Heiraten. Und ich nicht.“
„Aber ich habe dir doch keinen Heiratsantrag gemacht“, warf sie ein. „Mir scheint, dass du bei diesem Thema ein wenig übersensibel reagierst.“ Anny blickte ihn fragend an. „Ist es wegen Lissa?“
Demetrios’ Körper versteifte sich bei ihrer Frage.
„Ich kann es verstehen“, fuhr sie mit sanfter Stimme fort, „aber du kannst doch nicht ewig um sie trauern. Auch wenn eure Liebe …“
„Sie hat mich nicht geliebt.“ Seine Worte schlugen wie ein Peitschenhieb ein. „Unsere Ehe war eine komplette Katastrophe. Der größte Irrtum meines Lebens. Und ich werde den gleichen Fehler nicht noch mal machen“, sagte er bitter.
„Ich dachte … ich habe immer gelesen … dass ihr eine Traumehe geführt habt. Das perfekte Paar …“, stotterte sie sichtlich verwirrt.
„Das dachte ich anfangs auch. Doch ich wurde schnell eines Besseren belehrt.“
Es fiel ihm schwer, über Lissa zu reden. Zu lange und zu oft hatten ihn die schlechten Erinnerungen gepeinigt. Unzählige Male
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