Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)
Fernsehproduzenten Edward Mandel zu treffen. Obwohl sie immer noch nicht wusste, ob sie sich auf dieses Wettkochen einlassen sollte. Wahrscheinlich würde das Ganze darauf hinauslaufen, dass sie innerhalb von dreißig Minuten ein Gericht aus lauter komischen Zutaten wie Dosenfleisch, Götterspeise und getrockneten Bohnen kochen musste. Und für so etwas wollte sie sich wirklich nicht hergeben.
Offenbar wollte der Produzent am Samstag einen Flieger nach Alabama nehmen und Lauren zu Hause besuchen. Eigentlich hatte Lauren damit gerechnet, zu ihm nach New York reisen zu müssen. Aber offenbar gehörte es zum Konzept der Realityshow, alle Kandidaten in ihrem gewohnten Umfeld vorzustellen.
Den ganzen Nachmittag machte sich Lauren ausführliche Gedanken darüber, was sie Edward Mandel wohl servieren könnte. Die Essensplanung hatte immer eine beruhigende Wirkung auf sie. Und sie brauchte dringend einen kühlen Kopf, um entscheiden zu können, ob sie das ganze Theater überhaupt mitmachen wollte.
Spaß würde sie an der Show bestimmt nicht haben, und gewinnen wollte sie auch nicht. Sie wünschte sich zwar durchaus Erfolg in ihrem Beruf – aber eine eigene Fernsehsendung hatte sie sich ganz sicher nicht zum Ziel gesetzt. Sie war einfach kein Fernsehtyp. Dafür war sie viel zu still, zurückhaltend und unspontan.
Andererseits – wenn diese Kochshow ihr Buch zu einem Bestseller machen könnte, sollte sie den ganzen Stress vielleicht doch auf sich nehmen. Wenn sie mitmachte, hieß das ja noch lange nicht, dass sie sich dauerhaft in New York niederlassen müsste.
Ob Cole sich überhaupt noch für sie interessieren würde, wenn sie zurückkam? Oder hätte er sich dann schon längst eine andere Frau gesucht?
Lauren erschrak. Was dachte sie da eigentlich gerade? Immerhin kannte sie diesen Mann kaum. Gut, er gefiel ihr, sie fühlte sich zu ihm hingezogen … und der Sex mit ihm war auch umwerfend.
Gestern Nacht war sie noch fest davon überzeugt gewesen, dass sich zwischen Ihnen etwas ganz Besonderes entwickelte. Auch das Essen mit ihm heute Mittag hatte sie sehr genossen. Und ja: Sie war völlig verrückt nach ihm.
Aber guter Sex und heiße Küsse reichten noch lange nicht als Voraussetzung für eine feste Beziehung. Viel wichtiger war doch die Frage, ob sie diesen Mann überhaupt vertrauen konnte …
Gegen Abend hatte Lauren ihre Pläne für das Samstagsmenü fünfmal umgestellt. Sie wollte diesen Fernsehproduzenten auf jeden Fall beeindrucken. Schließlich war sie ein Profi. Ihr besonderes Talent bestand darin, die Leute mit gutem Essen und typischer Südstaaten-Gastlichkeit zu beeindrucken.
Allerdings war sie sich unschlüssig: Sollte sie lieber etwas verblüffend Einfaches oder etwas besonders Raffiniertes kochen, etwas Feines oder etwas Herzhaftes?
Da sie diesen Edward Mandel nicht kannte, war sie bei der Auswahl der Zutaten lieber vorsichtig. Am besten, sie verzichtete auf Meeresfrüchte, Schwein oder überhaupt auf rotes Fleisch. Also Geflügel, dachte sie. Das schränkte die Auswahl schon mal beträchtlich ein.
Gerade ging sie ihre Rezeptkarten durch, da klingelte es an der Haustür. Ein Paket erwartete sie nicht, also war es entweder jemand, der ihr etwas über seine Glaubensgemeinschaft erzählen wollte, jemand, der Unterschriften für irgendetwas sammelte … oder Cole.
Sie öffnete die Haustür, und da stand er auch schon und lächelte sie an: Cole Donovan. Im Arm hatte er eine große braune Papiertüte. „Magst du chinesisches Essen?“
„Ja, sehr gern sogar.“ Sie schaute an ihm vorbei nach draußen. „Wo hast du denn die Kinder gelassen?“
„Die sind mit Tim und Summer Schuler und deren Kindern im Kino.“
Lauren hatte Cole immer noch nicht zu sich ins Haus gebeten und war sich nicht sicher, ob sie das überhaupt tun sollte. Cole machte ihr Leben nämlich nur noch komplizierter, und obwohl sie auf eine bestimmte Art und Weise unheimlich gut harmonierten, sollte er auf keinen Fall denken, dass er bei ihr ein leichtes Spiel hätte. Dass sie sozusagen „allzeit bereit“ für ihn wäre. Sie wies mit dem Kopf auf die Tüte vom China-Imbiss. „Das reicht doch für eine ganze Großfamilie, was du da mitgebracht hast“, bemerkte sie.
„Na ja, ich wusste nicht, was du am liebsten isst. Da habe ich eben ganz viele verschiedene Gerichte mitgebracht. Und die Kinder sind ziemlich dankbare Resteverwerter.“
Lauren wurde das ungute Gefühl nicht los, dass sie drauf und dran war, sich in Cole
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