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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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Vanessa vollständig klar, w ovon er gesprochen hatte. Mit wildem Herzklopfen riss sie sich von seinen Lippen los.
    »Du musst das nicht tun, Jonas«, ächzte sie atemlos und fra gte sich, welcher keusche Dämon da in sie gefahren war.
    Er blickte aus wilden Augen auf sie hinab. »Falsch. Ich muss.« Dann küsste er sie erneut.
    Mit einer gekonnten Bewegung zog er ihr das Oberteil über den Kopf. Er küsste hungrig ihren Mund, probierte ihre Lippen und öffnete dabei geschickt ihren BH. Vanessa hatte bereits jetzt den Punkt erreicht, an dem Denken zwecklos war.
    Er begann, ihren Körper zu berühren. Seine Lippen wande rten über ihren Busen, der sich ihm wie von alleine entgegenstreckte. Doch er hatte es eilig. Er packte das Bündchen ihrer Jeans und zog es ihr mit dem Slip darunter über die Hüfte. Dann hockte er sich zwischen ihre Beine und tat das gleiche mit seinen Klamotten, bis auch er nackt war. Vanessa konnte nicht mehr abwarten. Sie setzte sich auf und küsste ihn erneut. Sie wollte alles von ihm, überall, doch überrascht bemerkte sie, dass er noch nicht soweit war. Also nahm sie es in die Hand, etwas an diesem Zustand zu ändern. Aus seiner Kehle drang ein wohliges Knurren. Es dauerte nur einen Augenblick, und schon spürte sie, wie er in ihrer Hand richtig hart wurde.
    Er drückte sie zurück auf die Polster. Seine Lippen wande rten weiter nach unten, bis er die runde Narbe an ihrer Taille erreichte. Er berührte sie mit seiner Zunge, als würde sie nach Honig schmecken.
    Und dann, in einer schnellen und heftigen Bewegung, drang er tief in sie. Vanessa ächzte überrascht. Verschwommen bemerkte sie, dass er ein Kondom benutzt hatte, doch es int eressierte sie nicht, wann das gewesen sein könnte.
    Mit gespannter, selbstsicherer Kraft presste er seine Hüfte gegen sie und zwang sie damit, sich dagegenzustemmen. Sie drückte ihn an sich, damit sie ihn noch mehr in sich spüren konnte. Mit langen, heftigen Stößen erfüllte er ihren Körper, und er wusste ganz genau, was er tat.
    Seine Bewegungen wurden heftiger, kürzer, und sie wünschte, ihre verkrampften Finger in den Polstern würden brechen, damit die Spannung endlich nachließ.
    »Ich liebe dich«, stöhnte Jonas zwischen zwei Erschütteru ngen, kurz bevor er angestrengt fertig wurde.
     
    Das Wasser in der Dusche wurde immer heißer.
    Liebe.
    L-I-E-B-E.
    Das war das Wort, das Jonas benutzt hatte. Obwohl er es nicht hätte sagen mü ssen. Aber er hatte es getan.
    Er hatte es ihr besorgt wie es sich jede Frau wünschte. Jede Frau.
    Nur Vanessa nicht.
    Dabei hatte er sie sogar zum Höhepunkt gebracht, aber das eine hatte mit dem anderen nichts zu tun.
    Vanessa drehte das Wasser, das über ihren Kopf und ihren Körper prasselte, noch etwas heißer.
    Jonas liebte sie. Er bemühte sich um sie. Daran gab es nicht den geringsten Zweifel. Sie wusste, dass sie es glauben konnte, und doch brannten ihre Augen von dem Salz ihrer Tränen. Denn sie glaubte ihm nicht. Sie konnte es nicht spüren, die Liebe war für sie nicht greifbar. Guter Sex war eine Illusion, und dahinter versteckte sich eine Enttäuschung. Obwohl es ihr gemeinsames erstes Mal war, hatte es sich angefühlt wie ein One-Night-Stand. Keine Gefühle. Nur befriedigender Sex, der doch unbefriedigend war. Ohne dieses eine Wort wäre es akzeptabel gewesen, mitgenommen und abgehakt. Doch er hatte es gesagt. Liebe. Vanessa wollte sie. Sie wollte diese Liebe, und zwar von ihm, von Jonas und niemanden sonst. Aber sie konnte sie nicht spüren. Ebenso, wie sie inzwischen auch ihre Haut nicht mehr spürte.
    Das Badezimmer war von heißem Wasserdampf ausgefüllt, und der Strahl pra sselte immer weiter auf ihren Körper. Doch sie bemerkte es nicht. Nicht den Dampf. Nicht ihre verbrühte Haut. Nur den Schmerz in ihrem ungeliebten Herzen …
                 

Kapitel 6
     
    Heute
    Samstag, 19. Juli
     
    »D u spinnst ja, Vanessa!« Tamara sah sie fassungslos an. Sie und Vanessa hatten einen Platz im Schanzenpark gefunden, und während Tamara nun die Eistüte in ihrer Hand offenbar vergessen hatte, saß Vanessa zusammengesunken neben ihr am Brunnenrand und ließ die heiße Mittagssonne ihre Kopfhaut verbrennen.
    »Ich weiß«, stöhnte Vanessa.
    Tamara schüttelte noch immer heftig den Kopf. »Dein Traummann sagt dir, dass er dich liebt, und du suchst das Weite? Bist du noch ganz bei Verstand? Tausende Frauen wünschen sich das ihr Leben lang, und du gehst das Risiko ein, das wegzuwerfen, weil …

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