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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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amüsiert, als hätte er gerade eine Menge Spaß. Noch nie hatte sie ihn so gehört, und doch erkannte sie seine Stimme sofort.
    Trotzdem zögerte Vanessa. »Ich weiß nicht recht …« So ha tte sie sich den Abend nicht vorgestellt. Spaß ja, aber nicht mit Thox.
    »Jetzt sei nicht so. Das wird eine gewaltige Menge Spaß! Dann erzählen wir dir auch endlich, weshalb wir solche ve rdammten Wichser waren.«
    Jetzt packte Vanessa die Neugierde. Es war durchaus eine Verlockung, endlich in die absonderliche Freundschaft von Thox und Jonas eingeweiht zu werden. Aber war es das wert? War es genug, um ihre Zweifel zu ignorieren und diese Dummheit zu begehen? Aber war es tatsächlich eine Dum mheit? Möglicherweise hatte Thox mit jedem Wort die Wahrheit gesagt. Warum auch nicht? Außerdem war Jonas bei ihm, was sollte ihr da schon passieren?
    Und trotzdem … Aber obwohl ihr Verstand aus Leibeskrä ften ‚NEIN!‘ schrie, sagte Vanessas Gefühl ihr, dass sie unbedingt dort hingehen musste. »Also gut. Ich bin in einer Stunde da.«
    Schon bald nachdem Vanessa aufgelegt hatte, machte sie sich auf den Weg. Draußen war es inzwischen frisch gewo rden, und so zog sie ihre braune Lederjacke an. Bevor sie die Wohnung jedoch verließ, steckte sie noch die mysteriöse DVD in ihre Jackentasche.
     
    Auf dem Weg zu Thox‘ umgebauter Lagerhalle versuchte Vanessa mehrfach, Jonas auf dem Handy zu erreichen. Bei jedem Versuch ging jedoch sofort seine Mailbox an, und nach sieben Anläufen gab sie schließlich frustriert auf. Zu gerne hätte Vanessa selbst mit Jonas gesprochen, um sicherzustellen, dass sie keinen Fehler beging. Doch offenbar wollte er nicht mit ihr oder überhaupt jemanden sprechen.
    Als sie das Haus erstaunlich sicher fand, hatte sich bereits die Nacht über den Tag gelegt. In dem Gebäude war es ung ewöhnlich still, doch das Licht, das durch die zugehängten Fenster entwich, deutete darauf hin, dass jemand da war. Aus einem Gefühl heraus entschied sich Vanessa, nur zu klopfen, und zaghaft hämmerte sie ihre Fingerknöchel gegen das massive Holz der Tür. Es dauerte einige Augenblicke, und sie fragte sich bereits, ob ihr Klopfen vielleicht überhört worden war, als langsam die Tür geöffnet wurde.
    Thox stand vor ihr und grinste sie selbstgefällig an. »Vanessa Justine Seebusch.« Dann machte er den Eingang frei und V anessa trat mit einem mulmigen Gefühl in seine Wohnung.
    Ein kurzer Blick durch den riesigen Raum genügte, um zu bemerken, dass sie und Thox alleine waren. Dieser hatte b ereits die Tür hinter ihr geschlossen
    »Wo ist Jonas?«, fragte sie beunruhigt.
    »Der ist nur eben zur Tankstelle und holt noch mehr Bier.« Dann nahm er ihr die Jacke ab und hängte sie an den Kleiderständer neben der Tür. Vanessa ließ dies nur ungern über sich ergehen.
    Erneut blickte sie sich in der umgebauten Lagerhalle um. A lles sah noch genauso aus wie beim letzten Mal. Plötzlich stand Thox vor ihr und hielt ihr eine Flasche Bier entgegen. »Möchtest du was trinken?«
    Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er die Flasche geholt hatte. »Nein«, an twortete sie kopfschüttelnd. Als spiele ihr Wunsch für ihn keine bedeutende Rolle, drückte er ihr das Bier trotzdem in die Hand, und bevor Vanessa protestieren konnte, hatte er sie alleine im Raum stehen gelassen. »Warum habt ihr mich nicht das Bier mitbringen lassen?«, fragte Vanessa beunruhigt und sah zu Thox hinüber. Dieser hatte sich inzwischen an den Esstisch gesetzt und deutete mit einer Geste an, dass sie zu ihm kommen solle.
    »Nicht dran gedacht«, sagte er schulterzuckend und grin ste entschuldigend.
    Unsicher ging Vanessa zu dem Tisch und setzte sich zöge rlich auf einen der Stühle. »Weißt du, warum das Handy von Jonas aus ist?«
    »Akku leer.«
    Vanessa sah ihn genervt an. »Sprichst du auch in ganzen Sätzen?« Sie hoffte sehnlichst, dass Jonas endlich auftauchen würde, um sie aus dieser unangenehmen Situation zu erlösen.
    Abermals grinste Thox. »Ich bin dir nicht geheuer, stimmt‘s?«
    »Bislang hast du dich auch nur von deiner schlechtesten Seite präsentiert.« Dann nahm sie genervt einen Schluck von dem Bier, und obwohl es ihr nicht schmeckte, leerte sie die halbe Flasche in einem Zug. Mit Alkohol im Blut – und im Gehirn – war die Zeit bis zu Jonas Rückkehr vielleicht besser zu ertragen.
    Plötzlich wurde Thox ernst. »Und wenn ich dir sage, dass das noch meine bess ere Seite war?«
    Vanessa wollte aufstehen und gehen, doch sie traute sich

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