Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)
Plastiktüte. Hast du dir alles gut gemerkt?«
Vanessa schüttelte noch energischer als zuvor den Kopf, und Thox legte theatr alisch seine Stirn in Falten. »Nicht? Das ist Pech. Und ich denke, du bluffst.« Er ging zum Nachttisch, öffnete die unterste Schublade und holte einen weißen Schal daraus hervor. Damit ging er zurück zu Vanessa, griff bedächtig nach einer schwarzen Haarsträhne und sah sie an.
»Ich muss dir jetzt leider die Augen verbinden. Aber mach dir keine Sorgen, das ist schon in Ordnung, es gehört zum Spiel.«
Vanessas Versuche, sich zu wehren, waren ebenso halbherzig wie zwecklos. Thox schnürte den Schal vor ihre Augen, und ihm war klar, dass mit der Dunkelheit nun auch eine unberechenbare Angst kommen würde, die schon so manch starken Mann dazu gebracht hatte, zu weinen wie ein kleines Mädchen. Es war sogar durchaus denkbar, dass Vanessa sich in die Hose machte, doch dieses Risiko nahm er in Kauf.
»Du fragst dich jetzt sicher, was deine Aufgabe in diesem Spiel ist, oder?« Keine Reaktion, nur ein stumpfes Nas ehochziehen. »Deine Aufgabe ist einfach. Du hast all diese Gegenstände gesehen. Hast du sie vor deinem inneren Auge?« Thox machte eine Pause, doch eine Antwort erwartete er nicht. Er wollte nur die Spannung auf die Spitze treiben, um Vanessa an die Grenze zu bringen. Schließlich fuhr er jedoch fort: »Mit einem dieser Gegenstände werde ich dich gleich töten. Deine Aufgabe ist es, dich überraschen zu lassen, welcher davon es sein wird. Meinst du, du kannst das? Falls nicht, tu wenigstens überrascht, einverstanden?«
Vanessa rührte sich nicht, doch sie wimmerte und etwas Ro tze tropfte aus ihrer Nase.
»Fangen wir mit dem ersten Gegenstand an«, sagte Thox sachlich und nahm das Messer in die Hand. Obwohl Vanessa es nicht sehen konnte, ließ er es geschickt durch die Finger gleiten und hielt es so, dass das Licht der Zimmerdecke auf ihr Gesicht fiel. »Das Messer«, begann Thox nachdenklich. »Dies hier ist ein Tranchiermesser. Eine Machete wäre natü rlich spannender gewesen, doch so etwas habe ich einfach nicht im Haus. Diese Klinge ist zirka zwanzig Zentimeter lang und etwa drei Zentimeter breit … Ich könnte dir damit die Kehle durchschneiden.« Thox wanderte gelassen um Vanessa herum und drückte ihr von hinten das Messer an den Hals. Sie zuckte zusammen, als sie die kalte Klinge an ihrer Haut spürte. Ihr Kopf fuhr zurück und prallte gegen seinen Bauch. Ihr Atem ging stoßartig, ihre Brust hob und senkte sich wie nach einem Sprint. Weitere stumme Laute der Angst kamen aus ihrem Hals. Thox ließ sachte das spitz zulaufende Ende des Messers ihre Kehle herunter wandern, zwischen ihren Brüsten hindurch, bis er die weiche Oberfläche unterhalb ihres Brustkorbes erreicht hatte. Dabei nahm er sie von hinten in den Arm, schlang seinen freien Arm um ihren Oberkörper und drückte ihn gegen seine Brust. Sein Mund war nun dicht neben ihrem Ohr. Beinahe spielerisch bohrte er die spitze Klinge mit sanftem Druck durch den weißen Stoff in ihre Haut. Das stoßartige Atmen war verschwunden, und Thox bemerkte, dass Vanessa angespannt die Luft anhielt.
»Oder ich könnte dich erstechen. Die Klinge tief in deinen Körper rammen. Das hätte doch sicher etwas von Sex, findest du nicht? Da bist du doch so scharf drauf. Ich könnte dich mit dem Messer ficken. Wie in einem dieser Horrorfilme. Stehst du auf Horrorfilme, Vanessa? Ich glaube, das tust du. Je blutiger, desto be sser, hab ich recht?«
Vanessa schüttelte vorsichtig den Kopf, krampfhaft darauf bedacht, keinen weiteren Mucks von sich zu geben. Thox bohrte weiter, bis der natürliche Widerstand ihrer Bauchd ecke ihn stoppte. Wollte er sie erstechen, würde er Gewalt anwenden müssen.
»Nein, ich werde dich nicht erstechen.« Thox zog das Messer zurück und löste die Umarmung auf. »Viel zu blutig, auf so einen Schweinkram habe ich nach der Sache im Wohnzi mmer keine Lust mehr«, erklärte er gelassen, während er zurück zum Servierwagen ging und das Messer geräuschvoll darauf legte. Ein erleichtertes Schluchzen war von Vanessa zu vernehmen, gerade so, als versuche sie, es sich nicht anmerken zu lassen. Doch Thox war es dennoch nicht entgangen. Ebenso wenig, dass sie wieder zu atmen begonnen hatte.
Thox nahm den nächsten Gegenstand in die Hand. »Dann hätten wir hier die Strumpfhose. Sehr attraktiv am Fraue nbein, sehr effektiv am Frauenhals – natürlich reden wir dabei von deinem Hals, Prinzessin.«
Vanessa zerrte
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