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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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rasch griff die Neuigkeit per Mundpropaganda um sich, da bereits viele den sensationellen Bericht gelesen hatten. Ein Besuch im Hauptsitz der US-News-Today und eine radikale Gehirnlöschaktion sollte die Folgeartikel verhindern, doch andere Reporter hatten sich gemeldet, die ebenfalls Fotos von Ny’lane mit Amy vor dem auffälligen, neoklassizistischen Gebäudekomplex der Evans gemacht hatten. Die Sache war noch lange nicht aus der Welt geschafft. Vielleicht war es deshalb gut, dass Amy und Nyl untergetaucht waren. Dennoch wütete tiefe Sorge in Jonas, ob es Amy gut bei ihm hatte. Er vertraute seinem Kumpel seit Dekaden, doch in letzter Zeit hatte der Tribor sich verändert. Zuerst vermutete er, es läge an seiner eigenen Veränderung, vom niedergeschlagenen Süchtigen zum zukunftsorientierten und liebenden Ehemann. Aber das stimmte leider nicht. Nyl benahm sich viel unausgeglichener, gereizter, skrupelloser und unberechenbarer, als er ihn jemals erlebt hatte. Er hätte früher auf die Idee kommen müssen, dass dies – warum auch immer – an Amy liegen könnte. Nun war es zu spät. Er konnte nur hoffen, Ny’lane kramte seine irgendwo vorhandenen Manieren hervor.
    Wie sie herausgefunden hatten, hatte Amy einen Flug nach Sierra Leone gebucht, was wohl bedeutete, sie waren irgendwie zusammen unterwegs. Gott, er würde sich nie verzeihen, wenn Amy etwas passierte. Rasch verdrängte er seine Gefühle, um Cira nicht noch mehr zu beunruhigen. Seit sie ebenfalls ein Vampir war, spürte sie seine Emotionen deutlicher. Liebevoll drückte er sie an sich.
    Zwei Polizeiwagen mit Sirenen sausten auf der Hauptstraße an ihnen vorüber. Insgesamt herrschte vier Tage nach der Katastrophennacht vom ersten Mai, über die allerorts weiterhin heiß diskutiert wurde, eine seltsame Stimmung. Niemand nahm der Presse die durch die Regierungen verbreiteten Mitteilungen über Wetterphänomene ab. Immer mehr kleine Blätter und Sender profilierten sich durch Tatsachen- und Liveberichte, die drastisch offenbarten, dass anderes auf der Erde abging. Er fragte sich, weshalb seine unermüdlichen Einsätze als Sternträger und Fürst nicht langsam Wirkung zeigten. Irgendetwas schien im Gefüge des Rates zu fehlen, aber wenn er als Fürst es nicht erfassen konnte, blieb nur noch ein anderer Fürst, der länger als er im Tribunal saß und für Gerechtigkeit und Frieden sorgte. Und aus diesem Grunde standen sie vor dem Gebäude für betreutes Wohnen.
    Jonas folgte Sams Gefühlen, trotzdem war ihm nicht wohl bei der Sache, dass sie und Timothy ausgerechnet den Mörder von Sams Bruder Chris aufsuchten. Doch Randolf Smith alias Ragnar Skythen war der einzige Werwolf, den sie kannten und sofern sie mit ihren Gedankenspielen recht behielten, benötigten sie seinen Rat. Die Verbindung lag nicht gerade auf der Hand, dennoch war es ihre einzige Spur.
    Diandro und er erhielten ihre Macht vom Stern Alpha Centauri. Sie waren Vampire, verehrten die Nacht. Im Rat wohnten ihnen der Rang und die Gabe der Dunkelheit inne, der dunkle Klang unter den anderen acht verschiedenartigen Klängen. Im Internet hatten sie den Namen des hellsten Sterns herausgefunden. Sirius, auch Hundsstern genannt, zählte zum Sternbild des Großen Hundes. Jonas war sich des animalischen Klanges bewusst, der, wie alle Fürsten, in den Verurteilten eindrang, um ihn zu durchleuchten und auf ihn einzuwirken. Was lag näher als die Vermutung, der höchste Fürst sei ein Werwolf? Mit einer auffälligen, grell bläulich weißen Kugel auf einer einmaligen Diamantfassung am rechten Mittelfinger?
    Jonas stieß sich von der Mauer ab, nahm Ciras Hand und eilte Sam und Timothy entgegen, die aus der Lobby traten.
    „Er sieht noch älter aus, findest du nicht?“ Sam blickte zu Timothy auf, der nickte.
    „Und?“, fragte Cira und drückte seine Hand.
    Timothy schob sich seine schwarze Bandana auf der Stirn zurecht. „Randolf kennt ihn leider nicht.“ Jonas’ Gefühle rauschten in den Keller. „Aber er meint, es gibt nur einen auf den er tippen würde. Denn ein Werwolf mit einem so auffälligen Ring würde nicht lange ein Geheimnis unter den in Rudeln lebenden Raubeinen bleiben.“
    Sam ließ sich von Timothy in den Arm nehmen. Ihre dunkelblauen Augen blitzten. „Randolf sagt, es kursieren Gerüchte über einen alten, eigenbrötlerischen Werwolf, der seit Jahrhunderten nahe der Spitze des Mount Whitney lebt.“
    „Herrje, das Ding ist beinahe ein Viereinhalbtausender.“
    Jonas lächelte

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