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Schicksal in zarter Hand

Schicksal in zarter Hand

Titel: Schicksal in zarter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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sie wohl Angst hatte, ich könnte auch so ‚frivol‘ werden wie Mum. Aber alles in allem sind Granny und ich bestens miteinander ausgekommen.“
    „Was ist mit deinem Vater? Hat der in deinem Leben keine Rolle gespielt?“
    „Warum stellst du mir all die Fragen, Franco?“, wollte sie wissen. „Es war dir doch früher egal, woher ich stamme.“
    „Genau deswegen frage ich ja jetzt. Weil ich etwas nachzuholen habe.“
    „Mir passt dieses Verhör aber nicht“, konterte sie abwehrend.
    „Aha, ich habe anscheinend einen wunden Punkt berührt“, stellte Franco fest.
    „Nein! Ich wundere mich nur über dein plötzliches und ungewohntes Interesse.“
    „Du bist meine Frau, Lexi!“
    „Aber wir sind seit mehr als drei Jahren getrennt!“
    Ja, und jetzt saß sie ihm gegenüber und wusste absolut nicht, wie es mit ihnen beiden weitergehen sollte. Sollten sie einen endgültigen Schlussstrich ziehen, wie sie es bisher vorgehabt hatte, oder gab es vielleicht noch eine Chance, die Beziehung zu retten? Besser gesagt, eine richtige Beziehung aufzubauen, die nicht nur auf blinder Leidenschaft beruhte?
    Offiziell waren sie noch verheiratet, aber sie waren kein Paar mehr. Schon lange nicht mehr. Seit wir geheiratet haben, genau genommen, und das ist widersinnig, dachte Lexi bedrückt.
    „Wie war das nun mit deinem Vater?“, hakte Franco nach.
    „Ich habe keinen.“
    „Unsinn! Jeder hat einen Vater.“
    „Jeder hat einen Erzeuger“, korrigierte sie ihn. „Und jetzt möchte ich das Thema wechseln.“
    Sie spürte förmlich, wie er überlegte, ob er sie nicht ein bisschen mehr drängen sollte. Dann hörte sie ihn ganz leise seufzen.
    „Wenn dich das Thema so aufregt, bitte ich um Entschuldigung, dass ich es angeschnitten habe“, sagte Franco höflich. „Also reden wir über etwas anderes.“
    Das war ihr plötzlich auch wieder nicht recht. „Nein, nein, wenn wir schon mal dabei sind, können wir es ja auch zu Ende bringen. Was genau möchtest du wissen, Franco? Einen Stammbaum im eigentlichen Sinne habe ich nicht, das ist nur was für die Reichen.“
    Sie trank einen Schluck Wein und atmete dann tief durch. Es beruhigte sie aber nicht, sie fühlte sich so kratzbürstig wie eine erboste Katze.
    „Ich zähle mal auf: meine Mutter, Grace Hamilton, Schauspielerin, aber nicht berühmt. Mein Vater: unbekannt. Auf meiner Geburtsurkunde steht nicht mal sein Name. Meine bereits erwähnte Großmutter war natürlich Mums Mutter.“
    Sie blickte kurz zu Franco, der zurückgelehnt dasaß und schweigend zuhörte, was sie noch mehr aufbrachte.
    „Dann hatte ich noch einen Goldhamster, der Racket hieß. Ich habe mir immer einen Hund gewünscht, aber nie bekommen. Außerdem gab es natürlich noch Bruce, Mums Agenten. Bruce war und ist der einzige Mensch in meinem Leben, mit dem mich eine dauerhafte Beziehung verbindet. Zumindest seit vielen Jahren. Allerdings weiß ich nicht, als was ich ihn im Familienverband bezeichnen soll.“
    „Als Ersatzvater?“, schlug Franco vor.
    „Ihm war es nie egal, wie es mir ergangen ist, aber nein, als Vaterersatz eignet er sich nicht, weil er nicht alt genug für die Rolle ist.“
    „Und er war schon immer hinter dir her, der alte Lustmolch“, sagte Franco scharf.
    „Wie kannst du so etwas behaupten?“, rief Lexi empört.
    „Weil es wahr ist. Ich habe euch doch zusammen erlebt. Er hat dich immer mit den Blicken förmlich ausgezogen. Dabei ist er mindestens zwölf Jahr älter als du.“
    „Na ja, mir ist ein verklemmter alter Lustmolch lieber als ein junger Lüstling, der mich hintergeht“, warf sie ihm an den Kopf.
    „Meinst du mich damit?“, hakte Franco nach.
    „Wen sonst? Oder wie würdest du einen Mann bezeichnen, der ein unschuldiges junges Mädchen nur einer Wette wegen verführt? Doch sicher nicht als Kavalier!“
    „Das mit der Wette war wirklich … unglückselig“, gestand Franco ein. „Es hatte aber im Grunde nichts mit dir und mir zu tun.“
    „Sag das mal deinen schönen reichen Freunden!“ Lexi lachte, aber es klang nicht versöhnlich. „Und lass uns die Tatsache nicht vergessen, dass du den Wettgewinn tatsächlich kassiert hast.“
    „Dafür gab es einen guten Grund“, erwiderte er, in die Enge getrieben.
    „Ich bin ganz Ohr, mein Lieber!“
    „Nein, wir haben über Bruce Daytons ungesunde Neigung zu dir gesprochen“, wich Franco wieder mal einem unangenehmen Thema aus, bei dem er nur in schlechtem Licht erscheinen konnte.
    „Bruce war immer gut zu

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