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Schicksal in zarter Hand

Schicksal in zarter Hand

Titel: Schicksal in zarter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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gerichtet, während sie versuchte, wieder festen Boden unter den Füßen zu finden.
    „Ich … ich glaube, wir sollten jetzt lieber zum Essen nach unten gehen“, schlug sie stockend vor.
    „Aha. Richtest du schon wieder Schranken zwischen uns auf?“, erkundigte er sich freundlich und ließ die Finger über ihren Rücken gleiten.
    Nein, von Schranken spürte sie nichts, nur einen erregenden Schauer, der sie dazu brachte, sich wieder an ihn zu schmiegen.
    „Es wäre vernünftiger“, erklärte Lexi. „Sonst kommt Zeta mich suchen.“
    „Das lässt sich ganz einfach verhindern.“ Franco griff zum Haustelefon und wies Zeta an, das Abendessen zu verschieben. Auf unbestimmte Zeit.
    „Jetzt weiß sie genau, was wir vorhaben“, protestierte Lexi, die befürchtete, ihre Wangen seien feuerrot.
    „Ja und? Wir sind Mann und Frau. Dass wir lieber ins Bett gehen, als uns an den Tisch zu setzen, ist doch kein Kapitalverbrechen, oder?“
    „Natürlich nicht, aber …“
    „ Möchtest du lieber zuerst essen?“
    Sie wusste nicht mehr, was sie wirklich wollte, gestand sie sich ein.
    „Ich will mit dir zusammen sein und gleichzeitig will ich es nicht!“, brach es förmlich aus ihr heraus.
    „Das weiß ich“, sagte Franco sanft.
    „Ich möchte zurück nach London und dich vergessen, aber ich kann mich nicht dazu zwingen.“
    „Auch das ist mir klar.“
    „Und mich zu fragen, ob ich vorher essen möchte, ganz so, als würden wir eine Verabredung zum Sex ausmachen, hilft mir auch nicht weiter. Dabei, mir über meine Gefühle klar zu werden und eine Entscheidung zu treffen, meine ich.“
    „Na gut, dann lass mich die Frage anders stellen: Möchtest du essen, mit mir schlafen – oder dich mit mir streiten?“
    Nichts davon – oder alles, dachte sie, jetzt völlig durcheinander und schaute zu Franco, der etwa einen Meter vor ihr stand.
    Ihr Ehemann! Ihr Liebster. Genauer gesagt, ihr einziger Geliebter. Sie war seine Frau, wie der Ring an ihrem Finger bewies, aber sie waren zugleich Fremde, denn sie hatten sich nie die Zeit genommen, einander wirklich kennenzulernen.
    „Wir waren so jung“, sagte sie zusammenhangslos. „Wir hätten eine tolle Sommerromanze genießen und uns dann verabschieden sollen.“
    „Ja, aber das ist nun mal nicht geschehen.“
    „Nur weil ich schwanger wurde.“ Sie legte sich schützend die Arme um die Taille.
    Franco sah schmerzlich bewegt aus. „Ach, Lexi, wir …“
    „Wir sind immer noch jung“, unterbrach sie ihn. „Dreiundzwanzig und achtundzwanzig. Ich sollte jede Nacht die Klubs unsicher machen und Männer zu Dutzenden ausprobieren, einfach so zum Spaß. Und du solltest dir ungehemmt die Hörner abstoßen und nebenbei deine Powerboote kaputt fahren. Auch nur so zum Spaß.“
    Das brachte ihn zum Lachen, was sie ihm nicht verübeln konnte. Sie hätte beinah selber gelacht, aber das Thema war dann doch zu ernst.
    „Franco, diese Erleuchtung oder Vision, oder wie immer man das nennen will, was du in Bezug auf uns gehabt hast … die könnte wie ein Kartenhaus zusammenfallen, wenn du erst den Unfall überwunden hast, körperlich und seelisch, und dir über deine Gefühle wegen Marco klar geworden bist.“
    „Und welche Vision, wie du es nennst, hattest du?“, fragte Franco.
    Wieder einmal wich er dem Thema Marco bewusst aus. „Ich hatte keine Erscheinung“, erwiderte sie. „Das war dein Privileg.“
    „Warum bist du dann hier bei mir, cara? Was hat dich zurückgebracht?“
    „Du warst verletzt.“
    „Ich bin so gut wie geheilt, und du bist immer noch hier.“ Franco ging zu ihr und umfasste ihre Ellbogen. „Hör zu, ich habe Folgendes beschlossen: Wir gehen jetzt nach unten und essen unser Abendbrot wie ein gesetztes altes Ehepaar, dem kein Funken der früheren heißen Leidenschaft mehr geblieben ist.“
    „Bist du jetzt böse auf mich?“, fragte Lexi kleinlaut.
    „Nein.“ Er nahm sie bei der Hand und führte sie aus dem Zimmer. „Ich versuche nur, dir das zu geben, was du brauchst – oder zu brauchen glaubst.“
    „Ach, du meinst, ich sehne mich nach Stunk und Frust?“, fragte sie bewusst grob.
    „Wenn du das selbst sagst …“, konterte er provozierend.
    Vor ihrer Zimmertür blieb sie stehen. „Ich muss mich noch umziehen und …“
    „Du siehst auch so umwerfend aus“, versicherte Franco. „Deine Haut schimmert richtig von der Sonne und der vielen frischen Luft, die du bei deinen Seeumrundungen getankt hast.“
    „Du hast mich also tatsächlich

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