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Schicksal!

Schicksal!

Titel: Schicksal! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Browne
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offenbart habe – zusammen mit einigen universellen Geheimnissen und einiger, bis dahin unbekannter, Dreckwäsche von Jerry.
    Jetzt bin ich erledigt.
    Sobald
Verstohlenheit
damit fertig ist, mich auf kleiner Flamme zu rösten, bespricht Jerry sich mit
Integrität
und
Vertrauen,
die beide nicken und mit selbstzufriedenen Mienen in meine Richtung schauen. Dann sind sie weg, haben sich an irgendeinen Ort von moralischer Perfektion teleportiert, an dem ich höchstwahrscheinlich die Krätze bekommen würde. Jerry und ich bleiben allein in seinen Räumen zurück.
    »Tja, das hat Spaß gemacht«, sage ich. »Vielleicht können wir das nächste Woche wiederholen.«
    »Das ist nichts, worüber man Scherze macht, Sergio.«
    Für Jerry gibt es nie etwas, worüber man Scherze machen kann.
    »Ich weiß«, gebe ich zurück. »Ich wollte nur …«
    »Versuchen, die Stimmung aufzulockern«, beendet Jerry meinen Satz.
    Ich zucke mit den Schultern.
    Jerry seufzt tief und schüttelt den Kopf. »Hast du überhaupt eine Ahnung, wie ernst das ist, was du getan hast, Sergio? Du hast nicht nur die Vereinbarung zur Geheimhaltung der Mysterien des Universums gebrochen, indem du dich einer sterblichen Frau zu erkennen gegeben hast. Du hast nicht nur absichtlich die Schicksale von mehr als drei Dutzend Menschen verändert, die daraufhin gestorben sind. Nein, du hast außerdem einen Dominoeffekt ausgelöst, dessen Folgen über Jahrzehnte nachwirken werden. Vielleicht sogar über ganze Jahrhunderte.«
    Aus seinem Mund klingt es wie eine Katastrophe.
    »Hast du auch nur irgendwann an die Konsequenzen deiner Handlungen gedacht?«, fragt er.
    »Natürlich habe ich das«, antworte ich. »Aber ich habe nicht erwartet, dass irgendjemand zu Schaden kommen würde. Ich habe nicht damit gerechnet, dass irgendjemand sterben würde.«
    »Das Problem ist: Sie sind gestorben«, wendet Jerry ein. »Doch selbst wenn sie nicht gestorben wären: Du hast wissentlich die Regeln gebrochen und dich in die Leben von Hunderten von Sterblichen eingemischt. Das ist Grund genug, um dir deine Kräfte zu entziehen.«
    »Ich weiß«, sage ich. Als ob er mir das extra unter die Nase reiben müsste.
    »Und trotzdem hat dich das nicht aufgehalten.«
    Ich zucke mit den Schultern. Ich weiß nicht, was er jetzt von mir hören will.
    »Was ich nicht verstehe«, meint Jerry, »ist, warum du weiterhin versucht hast, ihnen zu helfen. Obwohl du wusstest, dass dich das deine Unsterblichkeit kosten kann.«
    »Ich weiß nicht«, sage ich. »Ich glaube, ich wollte meinen Menschen helfen, etwas Besseres für sich zu entdecken.«
    Einige Augenblicke verstreichen, als Jerry mich aufmerksam mustert. Er trommelt mit den Fingern auf seinen massiven Eichenschreibtisch.
    »Obwohl deine Absichten absolut ehrbar sind, entschuldigen sie noch lange nicht dein Handeln«, erklärt er.
    Vermutlich ist es das Beste für mich, wenn ich einfach still bleibe. Wenn ich jetzt rede, mache ich es mit größter Wahrscheinlichkeit nur schlimmer.
    »Ich würde dich gerne mit einer Verwarnung davonkommen lassen«, sagt Jerry. »Dich sechs Monate lang suspendieren, um dir eine Lehre zu erteilen.«
    Ich nicke dankbar. Vielleicht wird es doch nicht so furchtbar werden, wie ich dachte.
    »Aber das würde ein falsches Signal setzen«, fährt er fort. »Wenn ich dich mit einem Klaps auf die Finger weiterziehen ließe – was für einen Präzedenzfall würde ich damit schaffen?«
    »Einen des Mitgefühls?«, sage ich und hoffe, damit an seine neu-testamentarische Seite zu appellieren. »Einen der Vergebung?«
    »Und wenn ich es so hielte, wie viele andere würden dann das Gleiche versuchen wie du? Denk nur mal an
Faulheit, Arroganz oder Eitelkeit.
Wo soll das enden?«
    »Ich denke nicht …«
    »Nein«, unterbricht Jerry mich. »Du denkst wirklich nicht. Das hat dich in diese Lage gebracht. Und darum muss ich auf eine Weise handeln, auf die ich nicht handeln will.«
    Oh. Ich empfange gerade definitiv alttestamentarische Schwingungen.
    Jerry kommt um seinen Schreibtisch herum, lehnt sich dagegen und sieht mich mit verschränkten Armen an. »Du bist einer meiner Lieblinge unter den Unsterblichen, Sergio«, sagt er. »Warst du schon immer. Aber ich stelle meine Regeln nicht auf, damit sie gebrochen werden. Trotz deiner lauteren Motive musst du für das, was du getan hast, geradestehen. Und sosehr es mich schmerzt: Ich muss an dir ein Exempel statuieren.«
    Ich sitze nur da und kann einfach nicht glauben, dass es

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