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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und Brian her ist?«, fragte Javier und führte seinen Reisebecher an seine Lippen. Der heiße Kaffee wärmte ihn innerlich. Seine Stimme klang bedrohlich.
    »Jefferson ist auf beide scharf«, sagte Mack. »Der Sergeant Major hat seinen Bericht General Chilton übergeben, und ich vermute, Chilton hat ihn Jefferson ausgehändigt. So oder so sind sämtliche Beweise, die sie zusammengetragen hatten, jetzt vernichtet. Und Jefferson hat diese Mörder auf Jaimie angesetzt.«
    Gideon und Javier tauschten einen langen, vielsagenden Blick.

    »Wir wissen, dass er in Langley arbeitet, wir haben ihn dort ein und aus gehen sehen«, sagte Javier. »Ich hätte den Mistkerl schon hundertmal umlegen können.«
    Mack schüttelte den Kopf. »Es muss ein natürlicher Tod oder ein Unfall sein, den niemand in Zweifel ziehen kann. Wenn ich nah genug an ihn herankommen kann, kann ich ihn töten, und jeder wird glauben, er hätte einen Herzinfarkt gehabt.«
    Wieder tauschten Gideon und Javier einen langen Blick. Mack kam fast nie auf seine übersinnlichen Gaben zu sprechen, und seine besondere Gabe war selten. Mack ging immer auf Nummer sicher, und als er die Formulare ausgefüllt hatte, hatte er seine Fähigkeit, elektrische Ströme im Körper zu manipulieren, für sich behalten. Sie hatten das Gerücht gehört, die Ehefrau eines der Schattengänger von Team zwei könnte dasselbe tun, aber sie waren ihr nie begegnet, und das Gerücht war nicht bestätigt worden. Macks Gabe war für das Team von unschätzbarem Wert, und der Umstand, dass niemand, noch nicht einmal Whitney, wusste, dass er diese Fähigkeit besaß, machte ihn zum perfekten Meuchelmörder.
    Wie sie nah an Jefferson herankommen sollten, stand auf einem ganz anderen Blatt. Er hatte sich als sehr vorsichtig erwiesen. Jahre bei der CIA und die Zusammenarbeit mit Whitney ließen ihn jedem mit Misstrauen begegnen. Er änderte seine Routen von einem Moment auf den anderen. Die wenigsten wussten im Voraus von seinen Terminen. Es war unmöglich, in Erfahrung zu bringen, welchen Wagen er benutzen würde. Wenn ein Wagen bestellt wurde, wurde er akribisch nach Sprengstoff abgesucht. Man konnte ihn nur zu Hause aus dem Weg räumen.

    Mack beobachtete Jefferson durch die kugelsichere Fensterscheibe dessen Arbeitszimmers. »Er wartet auf eine Frau.«
    Gideon wandte seinen Kopf wieder dem Haus zu und kniff die Augen zusammen. Jefferson benutzte eine Fernbedienung, um in seinem Kamin das Feuer anzuzünden. Er schenkte zwei Drinks aus einer Waterford-Karaffe auf dem Beistelltisch neben dem Sofa ein. Er benutzte wieder die Fernbedienung, und Musik erklang im Zimmer.
    »Eine sehr vornehme Kulisse für eine Verführung«, sagte Javier. »Wo bleibt der Kaviar?«
    »Er schafft den Rahmen, das stimmt schon«, sagte Mack, »aber ich glaube nicht, dass er in diese Frau verliebt ist. Seht ihn euch an. Er bereitet alles für eine Verführung vor, aber er ist nicht bloß auf Sex aus, sondern auch noch auf etwas anderes.«
    »Er hat etwas in der Hand«, sagte Gideon. »Kannst du es erkennen, Mack?«
    Mack beobachtete, wie der Mann den Gegenstand in ein dekoratives kleines Kästchen legte. Jefferson verschob das Kästchen zweimal von einem Platz an den anderen, schüttelte dann den Kopf und nahm den Gegenstand wieder heraus. Er ging zu der deckenhohen Bücherwand, zog ein Buch heraus, öffnete es und steckte den kleinen Gegenstand in die ausgehöhlten Seiten.
    »Das muss ein Aufnahmegerät sein«, sagte Gideon.
    »So ein arroganter Mistkerl«, bemerkte Javier. »Keine Wachen. Er glaubt nicht, dass es jemand wagen würde, Vergeltung zu üben. Er muss doch wissen, dass der Sergeant Major verschwunden ist.«
    Mack lächelte grimmig. »Männer wie Jefferson gelangen mit der Zeit zu der Überzeugung, dass sie über dem
Gesetz stehen. Er macht seine eigenen Gesetze.« Er sah Javier an. »Es muss einen Ehrenkodex geben. Wir treffen dieselbe Form von Entscheidungen wie er. Wir müssen uns hundertprozentig sicher sein, dass wir es aus den richtigen Gründen tun. Dabei darf es nicht um Macht oder persönliche Bereicherung gehen, denn sonst sind wir genau wie er.«
    »Ich kapiere, was du sagst, Boss«, sagte Javier.
    »Oder um den Adrenalinschub, Javier«, warnte ihn Mack.
    »Es ging nie um den Adrenalinschub, Mack«, sagte Javier. »Es geht darum, vor mir selbst davonzulaufen.«
    Ihre Blicke trafen sich — in vollständigem Einvernehmen.
    »Ein Wagen kommt die Auffahrt hinauf«, meldete Gideon.
    Der Escalade hatte

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