Schicksalsbund
Zielperson«, erwiderte Mack. »Wir sind hier, um Kane und Brian zu schützen und Jefferson vom Sergeant Major abzuziehen.«
»Ich könnte den Wagen auf der Rückfahrt anhalten«, erbot sich Javier.
»Zu gefährlich. Jeffersons Tod muss nach einem einwandfreien Herzinfarkt aussehen. Wenn wir einen Schattengänger beseitigen, werden sie wissen, dass jemand hier in der Gegend war.«
Gideon fluchte tonlos. »Wir müssen sie doch nicht etwa laufen lassen?«
Mack zuckte die Achseln. »Es bietet sich bestimmt noch einmal eine Gelegenheit. Gelegenheiten gibt es immer. Im Moment sind wir wegen Jefferson hier. Wir wissen, dass er hinter Kane und Brian her ist, und er ist mit Sicherheit derjenige, der befohlen hat, den Sergeant Major zu töten, als sie ihn aus den Augen verloren haben. Wir müssen uns vorrangig um unsere eigenen Leute kümmern.«
Violet ließ sich auf einen Sessel sinken und nahm das Kristallglas entgegen, das Jefferson ihr reichte.
»Wie geht es dem Senator?«, fragte er.
Durch das Aufnahmegerät klangen die Stimmen der
beiden blechern. Javier regulierte etwas, was Mack nicht sehen konnte, und zog dabei die Stirn in Falten.
Violet sah Jefferson ins Gesicht, als sie das Glas unter ihre Nase hielt und tief einatmete.
»Wir sind auf derselben Seite, Violet«, rief ihr Jefferson ins Gedächtnis zurück.
»In meiner Lage kann man nicht vorsichtig genug sein, und Whitney und ich haben uns nicht gerade im besten Einvernehmen voneinander verabschiedet. Er hat auf meinen Mann schießen lassen.«
»Er hat ihm das Leben gerettet. Kein anderer hätte diese Operation durchführen können«, entgegnete Jefferson.
»Die Operation wäre nicht nötig gewesen, wenn Whitney keinen Mörder auf ihn angesetzt hätte.« Sie stellte ihr Glas hin und beugte sich vor. »Lassen Sie uns mit diesen albernen Spielchen aufhören, Jefferson. Ich will nicht, dass Whitney uns noch länger im Nacken sitzt.«
»Daraus wird nichts, Violet. Sie können sich der Gegenseite anschließen und versuchen, sämtliche Schattengänger auszulöschen, oder Sie können in den Schoß der Familie zurückkehren, wo Sie hingehören. Ohne uns hat Ihr Ehemann keine Karrierechancen, und ohne Whitney ist er tot.«
Mack behielt das Gesicht der Frau scharf im Auge. Jefferson schwebte in extremer Gefahr. Er bildete sich ein, sämtliche Trümpfe in der Hand zu haben, aber sie wägte ab, ob sie ihn töten sollte oder nicht. Sie wirkte ruhig und gefasst, aber Mack wusste ganz genau, was ihr durch den Kopf ging.
Jefferson wirkte zuversichtlich, doch er musste die Drohung in ihrem Schweigen gefühlt haben. Er stellte
sein Glas ab und schüttelte den Kopf. »Was würde es Ihnen nutzen, mich zu töten, Violet? Whitney würde es Ihnen damit vergelten, dass er Ed sterben lässt. Es geht um ihn, stimmt’s? Ihren Mann? Sie wollen, dass er am Leben bleibt. Nur Whitney kann ihn am Leben erhalten.«
»Als Marionette«, fauchte sie. »Wir werden beide tun müssen, was er von uns verlangt.«
»Ohne Whitney hätte keiner von Ihnen beiden ein anständiges Leben. Jetzt bekommen Sie die Rechnung dafür, Violet«, sagte Jefferson. »Es ist ja schließlich nicht so, als sei Ed ein denkbarer Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten. Whitney musste sein Gehirn mehr oder weniger vollständig ersetzen.«
»Mein Mann kann immer noch Karriere in der Politik machen.«
Jefferson lehnte sich auf seinem Sessel zurück, nahm sein Glas wieder in die Hand und musterte sie über den Rand des Glases hinweg. »Jetzt kommen wir also auf den wahren Grund zu sprechen, warum Sie hier sind. Was genau wollen Sie, und was haben Sie dafür zu bieten?«
»Ich kann die vermissten Frauen für Whitney finden. Sie sind entkommen. Whitney will sie wieder an sich bringen. Ich kann sie ihm beschaffen. Ich habe die Mittel. Ich kann mich besser als jeder andere in das Netzwerk der Frauen einklinken. Als Gegenleistung will ich Eds vollständige Genesung.«
»Er war hirntot, Violet.«
»Er ist es aber nicht mehr. Nicht mit dieser neuen Technologie. Sorgen Sie dafür, dass er wieder auf die Füße kommt, und bringen Sie ihn in die politische Arena
zurück. Alles andere kann ich selbst arrangieren. Niemand wird je nah genug an ihn herankommen, um zu erkennen, dass nicht alles an ihm menschlich ist.«
»Sie verlangen viel«, sagte Jefferson und trank einen Schluck von seinem Brandy.
»Eine der Frauen ist schwanger. Der Vater ist ein Schattengänger. Sie besitzt ganz außerordentliche Gaben und er
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