Schicksalsbund
Sicherheit war, falls es zu einer Panne kommen sollte.
Mack setzte die Kopfhörer auf, um dem Gespräch zu lauschen, das in Jeffersons Haus geführt wurde.
»Was wollte sie?«, fragte der Neuankömmling.
»Dasselbe, was ihr Schwiegervater wollte. Natürlich glaubt Andrew, sein Sohn sei wohlauf. Whitney sagt, wir
sind fast so weit für den Probelauf. Wenn wir Andrew zum Narren halten können, können wir jeden zum Narren halten«, sagte Jefferson.
»Mir ist dabei nicht ganz wohl zumute. Andrew ist schon seit Jahren ein guter Freund.«
Mack wusste, dass Andrew Freeman Senator Freemans Vater war. Er war gemeinsam mit Whitney und Jefferson zur Schule gegangen, als Jefferson noch Phillip Thornton war.
»Okay«, erklang Jaimies Flüstern in seinem Ohr. »Ihr habt es da mit Jacob Abrams zu tun. Er ist seit vierzig Jahren, wenn nicht noch länger, der beste Freund von Senator Freemans Vater. Ein Milliardär. Ein Genie. Ein Bankier. Er und Whitney und Freeman gehörten an der Universität alle einem Club für außerordentlich kluge Studenten an. Der Club ist bis heute geheimnisumwittert. Ich versuche mehr Daten für dich zu bekommen. Abrams kontrolliert einen großen Teil des Marktes, und manche behaupten, er gehörte der echten Weltmacht an, die nicht zwangsläufig in den Händen von Staatsoberhäuptern liegt. Er ist ein ganz großer Fisch, Mack.«
»Danke, Jaimie.« Mack schaltete wieder auf das Gespräch im Haus um.
Jefferson schenkte Abrams einen Drink ein und reichte ihm das Glas. »Wenigstens hat er seinen Sohn, Jacob. Ed war hirntot. Jeder andere hätte bei ihm den Stecker gezogen. Violet und Andrew hatten ihn aufgegeben und wollten bereits aller Welt sagen, er sei ermordet worden, als Whitney den Vorschlag gemacht hat, er würde versuchen, ihn zu retten. Er hat das nicht für Andrew getan.«
»Übersinnliche Fähigkeiten zu steigern ist etwas ganz anderes, als ein totes Gehirn mit was auch immer zu
stimulieren. Ich weiß nicht, was zum Teufel er tut, aber das macht Ed doch teilweise zu einer Maschine, oder etwa nicht?«
Jefferson seufzte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Whitney scheut vor keinem Versuch zurück.«
»Ed war bereits tot«, hob Abrams hervor. »Es war ja nicht so, als hätte Peter etwas Schlimmes getan. Aber ich bin nicht der Meinung, dass es ethisch vertretbar ist, Andrew glauben zu lassen, Ed sei noch Ed.«
Jefferson schnaubte und hustete dann. »Aus deinem Mund ist das ja wohl der Gipfel, Jacob.«
Mack beugte sich dicht zum Mikrofon seines Headsets vor. »Kriegst du das mit, Jaimie? Kannst du dem folgen? Wie zum Teufel könnte er ein Gehirn stimulieren, das schon tot ist?«
»Ich kriege alles mit. Vielleicht kann Paul uns etwas dazu sagen.«
Mack ließ den Blick suchend über das Gelände schweifen. Violet bewegte sich auf dem Weg zu dem Fenster von einem Schatten zum anderen. Gideon.
Ich sehe sie, Boss. Javier hält Schritt mit ihr.
Mack war es unmöglich, Javier zu entdecken, obwohl er nicht bezweifelte, dass Gideon ganz genau wusste, wo der Mann war. Er sandte ein stummes Stoßgebet zum Himmel, Javier möge sich darüber im Klaren sein, dass er mit einem anderen Schattengänger Verstecken spielte. Sie wussten wenig über Violets Fähigkeiten.
Jacob Abrams seufzte schwer und trat ans Fenster, um hinauszuschauen; dabei schwenkte er den Brandy in seinem Glas. »Wird sie uns Ärger machen?«
»Sie hat angeboten, uns die vermissten Frauen zurückzubringen, darunter auch die Schwangere.«
Abrams drehte sich abrupt zu ihm um. »Glaubst du, sie schafft das?«
»Violet hat hervorgehoben, dass sie in ihrer Position als Frau eines Senators viel für die Frauen tun kann, die untergetaucht sind. Sie wird ihr Bestes geben, um sie alle aufzuspüren. Ich würde mein Geld auf sie setzen. Sie will ihren Mann auf dem Sessel des Vizepräsidenten, Jacob. Und sie wird alles tun, um Ed am Leben zu erhalten, selbst wenn von ihm nur sein Körper übrig ist.«
»Das ist ein gewaltiges Unternehmen«, sagte Abrams, und seine Stimme klang versonnen. »Ich würde gern, noch bevor wir sterben, eines der Babys sehen, Phillip, nur um zu sehen, ob wir erreicht haben, was wir uns vorgenommen hatten.«
»James. Vergiss nie, dass ich James bin«, erwiderte Jefferson. »Jedenfalls haben schon zwei Schattengängerpaare Babys.«
»Ja, sie haben sie, aber wir haben sie nicht.« Abrams wandte sich seinem alten Freund wieder zu. »Macht Theodore Griffen dir Ärger?«
Mit diesem Tonfall stimmte etwas
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