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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nicht. Er sollte beiläufig klingen, war aber alles andere als das. Jefferson zuckte sichtlich zusammen. »Warum fragst du?«
    »Gerüchte, Jefferson. Ich habe gehört, du hättest ein Team nach San Francisco geschickt und einer der Männer sei nicht zurückgekommen. Whitney will nicht, dass das Mädchen getötet wird. Er lässt dir ausrichten, du sollst sie in Ruhe lassen.«
    »Hat er dem Beweismaterial, das sie gegen ihn zusammengetragen haben, auch nur die geringste Beachtung geschenkt? Wenn ich Chilton nicht überredet hätte, mir das zu überlassen, hätte es passieren können, dass der
Ausschuss ihn kaltgestellt hätte. Wir haben Glück gehabt.«
    »Du fürchtest, die Spur führt zu dir.«
    »Und zu dir, Jacob. Auch dein Ruf steht auf dem Spiel. Ein Zuchtprogramm und Experimente an Kindern, das wird einen weltweiten Aufruhr hervorrufen, sogar wenn es Waisenkinder sind, das weißt du selbst«, sagte Jefferson. »Wenn wir vereinzelt einen seiner kostbaren Soldaten opfern müssen, damit das Programm reibungslos weiterlaufen kann, dann ist das ein geringer Preis dafür.«
    »Whitney solltest du dir nicht zum Feind machen, James«, sagte Jacob. »Finde eine andere Möglichkeit, mit dieser Frau umzugehen. Hol sie dir. Sieh zu, dass sie wieder im Zaum gehalten wird. Himmel nochmal, steck sie von mir aus in Whitneys Zuchtprogramm. Mir ist ganz egal, was du tust, aber töte sie nicht. Sag deinen Männern, sie sollen sie aufgreifen.«
    Mack wartete, doch Jefferson sagte Abrams nicht, dass er zwei Männer auf Jaimie angesetzt hatte, um sie zu töten, dass sie jedoch gescheitert und nicht zurückgekehrt waren. Er antwortete weder auf die eine noch auf die andere Weise. Anscheinend gab es Dinge, in die Jefferson seinen alten Freund nicht einweihen wollte. Vielleicht fürchtete er sich auch. Konnte es sein, dass die enge Freundschaft in die Brüche ging?
    Violet schlich sich von der Südseite her zum Haus. Sie holte eine Spraydose heraus und sprühte etwas in die schwache Brise, die über die weitläufigen Rasenflächen strich. Helle Strahlen durchdrangen die Luft. Mack konnte sie ohne das Spray sehen und war ziemlich sicher, dass auch Javier sie sehen konnte. Diese Fähigkeit, die
Whitney ihnen verliehen hatte, gehörte offenbar nicht zu Violets Palette.
    Sie blickte nach oben und suchte die Bäume um das Haus herum nach Kameras ab, bevor sie das Dach inspizierte. Mack hätte ihr sagen können, wo jede einzelne Kamera angebracht war. Sie hatte keine Eile, als sie unter den Laserstrahlen hindurchglitt und sorgsam darauf achtete, nicht mit ihnen in Berührung zu kommen. Mack überraschte es ein wenig, dass Jefferson etwas benutzte, was sich so leicht umgehen ließ. Die Strahlen kreuzten einander, waren aber doch gut dreißig Zentimeter über dem Boden, und eine so geschmeidige Person wie Violet konnte mühelos darunter hindurchkriechen. Die Frau benutzte ihre Knie und ihre Ellbogen, um sich voranzubewegen. Sie hatte die Eleganz ihres früheren Auftritts abgelegt und trug jetzt einen engen schwarzen Overall. Ihr Haar hatte sie unter einer eng anliegenden Kopfmaske verborgen, und nirgendwo an ihrem Körper funkelten Diamanten.
    Mack erhaschte einen flüchtigen Blick auf einen Schatten, der, keine drei Meter von Violet entfernt, sehr tief über den Rasen glitt. Er hielt den Atem an, als Javier unter den Strahlen hindurchrollte und in der breiten Hecke verschwand, die um das Haus verlief. Violet war weniger selbstbewusst und zog ihren Körper quälend langsam vorwärts.
    Jacobs Stimme zog Macks Aufmerksamkeit wieder auf das Haus. »Griffen stellt keine Gefahr für uns dar, James. Die Schattengänger sind für ihn wie seine Kinder. Er will sie ebenso wenig verlieren, wie Whitney es will. Wenn du ihm erklärst, dass wir alle am selben Strang ziehen, wird er es verstehen.«

    »Er ist arrogant.« Jeffersons Abneigung war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören.
    Jacob lachte schroff. »Jetzt kommen wir also auf den wahren Grund zu sprechen — du bist nur so aufgebracht, weil du Griffen nicht leiden kannst.«
    »Der Mann geht mir gegen den Strich.«
    Violet war jetzt am Fenster. Sie hob einen Arm und drückte einen kleinen Gegenstand in den Fensterrahmen. Einen weiteren steckte sie sich ins Ohr.
    Jacob schenkte sich noch einen Brandy ein. »Du bist sauer auf ihn, weil er keine Geheimdienste mag. Du ziehst seine Männer für deine Dreckarbeit heran.«
    »Er hat nicht den Mumm, dieses Land stark zu machen. Wir brauchen starke

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