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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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letzte Schrei in puncto Nachtwäsche zu sein, und dabei hätte sie jeden Betrag gewettet, dass die Männer nie angezogen schliefen, wenn es sich vermeiden ließ.
    Kane stellte die Alarmanlage an, rollte seinen Schlafsack auf dem Sofa aus und schaltete das Licht aus. »Es war nicht in Mailand.«
    »Ich habe dort das Geld dafür hingeblättert, dass sie dich nicht ins Gefängnis steckten. Himmel nochmal, Kane, du hattest versucht, dem Bullen seine Kopfbedeckung zu klauen.«
    »Du hattest mich dazu provoziert.« Beträchtliches Rascheln und ein dumpfer Schlag deuteten an, dass Kane vom Sofa gefallen war. Zum Glück schluckte der Teppich einen Teil seiner groben Flüche.

    »Versuch bloß nie, ein Bett mit ihm zu teilen«, riet ihr Mack. »Jaimie?« Jetzt nahm seine Stimme einen ganz beiläufigen Klang an. »Professor Chilton war doch einer deiner Dozenten in Stanford, oder nicht? Wie kam es, dass er in London eine Beratertätigkeit übernommen hat?«
    »Sein Schwager hat dort in irgendeiner Funktion bei einem Unternehmen gearbeitet. Er hatte Professor Chilton empfohlen, nachdem mehrfach in die Firma eingebrochen worden war. Es war mein Glück, dass Chilton im selben Hotel gewohnt hat wie ich, nachdem ich …« Sie ließ den Satz abreißen und war dankbar dafür, dass kein Licht mehr brannte. Dabei gab es eigentlich nichts, wofür sie sich hätte schämen müssen. Sie war fortgegangen, weil sie hatte gehen müssen, wenn sie überleben wollte. Wenn Mack das nicht verstand, dann war das sein Pech.
    Eine Spur von Trotz schlich sich in ihre Stimme ein. »Ich bin in ein Hotel gegangen, nachdem ich unsere Wohnung verlassen hatte, und am nächsten Morgen bin ich ihm im Foyer über den Weg gelaufen. Wir haben zusammen gefrühstückt. Ich konnte dringend einen Freund gebrauchen. Es liegt auf der Hand, dass wir über Elektronik gesprochen haben. Eines hat zum anderen geführt, und ehe ich mich’s versah, war ich im Geschäft.« Sie fügte nicht hinzu, dass diese zufällige Begegnung mit dem Professor es ihr ermöglicht hatte, nicht verängstigt und gescheitert zu Mack zurückzukehren. Es war tatsächlich ein gutes Gefühl gewesen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und selbst für ihr Leben verantwortlich zu sein, nachdem sie erst einmal über den Trennungsschmerz hinweggekommen war.
    »Dann meinst du also, du bist gut genug, um es allein
zu schaffen?«, hakte Kane nach. Er brauchte ein paar Minuten, um sich wieder auf dem Sofa auszustrecken.
    Es war pechschwarz im Zimmer, und Jaimies Augen stellten sich nur langsam darauf ein, während sie zur Decke aufblickte. »Ich war besser als Chilton, Kane, von Anfang an. Er wusste das auch. Ich habe mir seinen Namen zunutze gemacht und er sich mein Können. Er unterrichtet jetzt wieder  – das tut er am liebsten  –, und ich habe mittlerweile einen so guten Ruf, dass ich mich behaupten kann. Es ist gut gelaufen.«
    »Dann brichst du also tatsächlich in Gebäude ein?« Diese Vorstellung schien Mack nicht zu gefallen.
    »Ja, klar. Ich befasse mich eingehend mit dem Sicherheitssystem und finde eine Möglichkeit, es zu überlisten. Dahinter steckt natürlich der Gedanke, wenn ich es kann, dann können es andere auch. Anschließend versuche ich ein System zu entwickeln, das auf die speziellen Anforderungen des Kunden, die baulichen Gegebenheiten und das Personal zugeschnitten ist. Manchmal sind es einmalige Aufträge; bei anderen Projekten stehe ich als ständige Beraterin auf der Gehaltsliste. Außerdem entwickle ich neue Software für einen Bombendetektor. Daran besteht großes Interesse.«
    »Eines muss ich dir lassen, Jaimie«, sagte Kane, und in seiner Stimme drückte sich unverhohlene Bewunderung aus. »Du hast dich gut gemacht.«
    Neben ihr bewegte sich Mack unruhig. Jaimie ignorierte ihn. »Danke«, sagte sie leise zu Kane. Sie war nicht bereit, sich etwas daraus zu machen, ob das, was sie tat, Macks Beifall fand oder nicht. Sie schüttelte ihr Kissen auf, schmiegte ihr Gesicht tiefer hinein und versuchte, Macks Nähe nicht zu beachten.

    »Ich habe deine Kameras nirgends entdeckt.« Kanes Stimme klang beiläufig, als sie aus dem Dunkeln kam, aus der Richtung, wo das Sofa stand.
    »Meine Kameras?« Jaimie drehte sich zur Wand um und rollte sich zusammen. Ihre Stimme klang schläfrig und sinnlich, doch das merkte sie selbst nicht.
    »Keiner von unserem Team hat den Alarm ausgelöst. Ich habe mir die Bänder gestern selbst angesehen, als wir den Bericht geschrieben haben. Du

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