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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Wand. »Ich hatte zwei Jahre Zeit, mir vorzumachen, mein Leben gehörte mir. Ich weiß nicht, wer diese Männer sind. Soweit ich weiß, hat mich niemand beobachtet, bis Gideon die Räumlichkeiten gegenüber entdeckt hat. Und ich muss dir sagen, dass es noch nie jemandem gelungen ist, mich zu überraschen. Also hat der Fremde seinen Posten dort oben gerade erst bezogen oder aber ich bin dabei, meine Fähigkeiten zu verlieren.«
    »Die Räume waren eine ganze Weile bewohnt, Jaimie.« Sie biss sich auf die Unterlippe und wandte den Blick von ihm ab, denn sie war zum ersten Mal tief erschüttert. Wenn ihr Radar fehlerhaft war, steckte sie in echten Schwierigkeiten. Sie hatte Gefahr immer erkennen können. Sie wusste, wo sich der Feind aufhielt, und sie nahm jeden wahr, der sich an sie heranpirschte. Selbst Scharfschützen hatten Mühe damit gehabt, sie anzuvisieren. Wenn das nicht mehr der Fall war, dann war sie nirgendwo sicher.
    »Was sagt Gideon?« Sie wusste, dass Gideon immer die Augen für sie alle offen hielt. Der Mann hatte Adleraugen, bewegte sich wie ein Schatten und war noch dazu ein phänomenaler Schütze.
    »Er nennt den Typen Superman. Er sagt, dieser Superman besäße dieselben Eigenschaften wie er. Macht es dir Schwierigkeiten, Gideon zu entdecken? Vielleicht hat es etwas mit seinen speziellen Anlagen zu tun.«

    Sie zog die Stirn in Falten. »Ich weiß es nicht. Gideon hat nie Jagd auf mich gemacht. Oder wenn doch, dann wüsste ich nichts davon. Er war immer mit dem Rest von euch zusammen.«
    »Tu dein Ding, Jaimie«, schlug Kane vor. »Sag uns, wo sie alle sind. Alle, die du entdecken kannst.«
    Sie zog ihre Augenbrauen zusammen. Das war eine Gabe, von der sie alle wünschten, sie besäßen sie  – den exakten Standort des Feindes zu bestimmen. Sie hätte nicht genau sagen können, wie sie das eigentlich tat; ihr Bewusstsein erweiterte sich schlicht und einfach, und sie nahm Energien wahr, finstere und manchmal auch boshafte Energien, die allesamt stark waren. Sie alle wollten wissen, wie sie das machte, aber es gab keine wirkliche Erklärung dafür. Sie hielten Jaimie für stur, und vielleicht war sie mit der Zeit tatsächlich stur geworden, weil sie das, was sie von ihr wollten, satthatte.
    Sie schloss die Augen, atmete tief ein, um einen klaren Kopf zu bekommen, ließ los und suchte außerhalb von sich selbst, um diejenigen zu finden, die Jagd auf sie machten. Zuerst fühlte sie das Meer, den Kraftstrom, der sich fast sofort mit ihr verband, ihre Sinne schärfte und ihren Wahrnehmungsbereich ausdehnte. Sie fühlte die beiden Männer, die geduckt um ihr Lagerhaus schlichen und das Gebäude sorgfältig nach Schwachstellen in puncto Sicherheit absuchten.
    Sie fühlte den Herzschlag der beiden und das Adrenalin, das durch ihre Körper strömte. Sie fühlte den Atem, der sich durch ihre Lunge bewegte. Wut, Furcht und Verwirrung. Sie konnte nur beinah ihre Gedanken lesen, doch ihre körpereigene Chemie genügte, um zu wissen, dass sie Feinde waren. Sie drängte sich an ihnen vorbei,
um die Straße und die Gebäude zu beiden Seiten ihres Lagerhauses zu ergründen.
    Ein Mann kauerte auf den Stufen des Gebäudes rechts neben ihrem. Sein Verstand war benebelt. Er fror, und er wollte mehr Alkohol, aber er nahm niemand anderen wahr. Weiter hinten auf der Straße ging es in einer Gruppe von vier Personen hoch her. Durch ihre Adern rauschten Drogen, kein Adrenalin. Sie nahm sich die Dächer vor. Sie wusste, dass Gideon irgendwo dort oben war, und auch der, den sie Superman nannten, aber sie konnte keinen von beiden finden.
    Sie öffnete die Augen und sah Mack an. »Ich weiß nicht, wie lange ich schon unter Beobachtung stehe. Er muss ein Schattengänger sein. Gideon kann ich auch nicht entdecken.«
    »Aber du kannst uns beide entdecken?«, fragte Mack.
    Sie nickte. »Und die beiden, die draußen um das Erdgeschoss herumschleichen und nach einem Weg ins Haus suchen.«
    »Aber nicht Gideon? Und den anderen Mann auch nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist bisher noch nie passiert, Mack. Nicht ein einziges Mal. Während der gesamten Ausbildung nicht. Was unterscheidet Gideon von anderen?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich will nicht, dass sich das herumspricht. Wir müssen diese Information für uns behalten. Lege sie nirgends schriftlich nieder«, warnte Mack.
    Sie kroch vom Fenster mitten in den Raum, wo ihre Möbelstücke standen. »Weil du weißt, dass die ihn sezieren würden, um zu sehen, ob sie das bei

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