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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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unterstützten? Sie musste auf ihrer Suche Alarm auf höchster Ebene ausgelöst haben. Das sähe Jaimie ähnlich. Sie wäre weitergegangen, wo andere das Entsetzen gepackt hätte.
Es mochte zwar sein, dass sie keinen Schuss abgab, um jemanden zu töten, aber sie wäre nicht zurückgeschreckt, wenn sie Korruption aufgedeckt hätte und für Gerechtigkeit sorgen wollte.
    »Hör auf zu weinen, Kleines«, flüsterte er. »Du bringst mich um. Ich hasse es, wenn ich mich hilflos fühle. Das weißt du doch.« Es gab Dinge, die er nicht gut konnte. Oft war Kane derjenige gewesen, der Jaimie die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte, wenn andere Kinder sie schikaniert hatten, als sie noch ein Kind war. Mack hatte es im Allgemeinen übernommen, ihre Peiniger windelweich zu prügeln. »Wach auf, Jaimie. Du bist hier bei mir.« Er drückte ihr Küsse auf die Schläfe. Komm schon, meine Süße, dir kann nichts passieren. Ich halte dich fest.
    Er wusste es sofort, als sie wahrnahm, dass er neben ihr lag. Er war in ihrem Inneren, einem Ort, an dem er in der Vergangenheit so oft Zuflucht gesucht hatte. Er bemerkte das kurze Aufflackern von Glück, da sie sich durch ihn vervollständigt fühlte, und der Aufruhr in seinem Magen und in seinem Kopf legte sich. Sie hatte ihn nicht so restlos abgeschrieben, wie sie es behauptete, und es stand fest, dass sie ihn nicht hasste.
    Jeder Tag ohne sie war endlos gewesen, es sei denn, sie waren im Kampfeinsatz. Er hatte ein riesiges Loch gefühlt, eine Leere in seinem Innern, die nichts und niemand füllen konnte. Er hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht, es mit jemand anderem zu versuchen. Es drehte sich alles nur um Jaimie. Seine andere Hälfte. Sie hatte ihn mit leuchtenden Augen angesehen und ihm gestattet, die Führung zu übernehmen, und sie war ihm gefolgt, wohin er auch ging. Sie hatte nichts von ihm gefordert  –
bis zu jener Nacht, in der sie ihn verlassen hatte. Er schämte sich für das, was er getan hatte. Er hatte sich nicht eingestehen wollen  – und ihr erst recht nicht  –, wie groß ihre Macht über ihn war.
    Jaimie. Süße. Kannst du mich hören?
    Einen Moment herrschte Stille. Er konnte hören, dass Kane und Joe sich miteinander unterhielten, ein leises Murmeln. Ethan konnte er nicht hören, doch er wusste, dass er sich irgendwo rechts von ihm in den Schatten verbarg. Wahrscheinlich hing er wie eine Spinne an der Decke und hielt sich dort mit Händen und Füßen fest. Er konnte seinen eigenen Herzschlag hören.
    Ja.
    Er hörte ein Schluchzen in ihrem Innern.
    Ich wollte, dass du bleibst. Das hätte ich dir sagen sollen. Ich weiß, dass es nicht das ist, was du im Moment hören willst, aber ich war ein verfluchter Feigling. Gib mir noch eine Chance. Ich will nicht ohne dich durchs Leben gehen. Ich hätte dich bitten sollen zu bleiben.
    Diesmal zählte er seine Herzschläge. Er fühlte ihre Traurigkeit, die ihm entgegenschlug. Ihr Bedauern. Sein Herz schlug doppelt so schnell.
    Ich bin nicht mehr dieselbe, Mack.
    Gibt es einen anderen?
    Er wappnete sich. Sie würde ihm den Todesstoß versetzen. Er verabscheute den großen, gut aussehenden Joe Spagnola, der die ganze Nacht bei ihr geblieben war, um ihr durch ihre Alpträume zu helfen, denn er selbst hätte da sein und sie in seinen Armen halten sollen.
    Natürlich nicht. Ich habe dich geliebt  – ich liebe dich, Mack. Ich habe dich immer geliebt. Das kann man nicht einfach abschütteln. Na ja, ich jedenfalls nicht. Du warst
meine Welt. Es hat mich etwas Zeit gekostet zu lernen, wie ich ohne dich existieren kann.
    Er wusste, dass sie die Wahrheit sagte und es nicht darauf abgesehen hatte, ihn zu verletzen. Sie sprach von reinen Tatsachen, ihr Tonfall war ganz typisch für sie, und ein klarer Vorwurf schwang in ihm mit. Er wollte lächeln, weil ihn eine immense Erleichterung durchflutete. Zufriedenheit. Es gab keinen anderen. Noch nicht einmal diesen Superman. Ich gehe nicht mehr fort, Jaimie.
    Sie seufzte und wandte sich ihm ganz zu. Ihr Kopf schmiegte sich an seine Schulter. Bis Griffen dich zum ersten Einsatz abkommandiert.
    Das fällt unter Arbeit, Jaimie. Du wirst dich doch nicht aufregen, wenn ich zur Arbeit gehe.
    Woher willst du jemals wissen, dass er dich nicht auf ein Himmelfahrtskommando schickt?
    Das ließ ihn stutzen. Er traute Griffen. Er kannte den Sergeant Major. Der Mann war durch und durch ein Patriot und setzte sich immer für seine Männer ein. Er war ein harter Knochen, aber schließlich war

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