Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)

Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)

Titel: Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
Vom Netzwerk:
Besseres vor. Ein Picknick.“
    „Das macht doch nichts. Oder ist es ungewöhnlich für ihn, so kurz vorher abzusagen?“
    Sie legte den Hörer auf. „Sehr ungewöhnlich.“
    „Wozu hättest du denn dann heute Lust? Wollen wir ins Kino gehen?“
    Warum nicht? Alle Welt ging ins Kino. Das war schließlich das Normalste von der Welt. Aber ihre Woche war sowieso schon viel zu normal verlaufen. Wenn sie daran dachte, was stattdessen alles hätte geschehen können. Sex, Leidenschaft, Nähe, Bekenntnisse ...
    „Ja, Kino ist schon okay“, sagte sie dann.
    „Darüber hast du aber lange nachdenken müssen.“
    „Na ja, ich ...“
    Er beugte sich vor und sah ihr tief in die Augen. „Wir schleichen ganz schön umeinander herum, was? Wie die berühmte Katze um den heißen Brei. Weil wir hinter allem eine bestimmte Absicht vermuten. Dabei gehen wir nur ins Kino und essen was zusammen.“
    Und so war es dann auch. Allerdings hielt er die ganze Zeit im Kino ihre Hand, als wäre es ein echtes Date. Und während des Essens war er aufmerksamer als sonst, hörte zu und ging auf sie ein, anstatt sich gedanklich nur mit Zahlen, Risiken und Profit zu beschäftigen.
    Und anstatt Nicole vor ihrer Schlafzimmertür einen Gutenachtkuss zu geben, hielt er sie lange fest an sich gedrückt.
    „Ich muss gegen vier Uhr morgens los“, sagte er schließlich und trat einen Schritt zurück, hielt sie aber weiterhin an den Schultern fest.
    „Sag mir Auf Wiedersehen, bevor du gehst.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, das ist viel zu früh. Du brauchst deinen Schlaf.“
    „Wenn du nicht kommst, stehe ich auf.“
    „Wenn du unbedingt willst ...“
    „Abgemacht.“
    Er ließ sie lächelnd los. „Was wirst du denn morgen an deinem freien Tag machen?“
    „Ich fahre nach Hause und werde anfangen, das Kinderzimmer einzurichten.“
    „Warum das denn?“
    „Hier gibt es für mich doch nichts zu tun.“
    „Du könntest ein Buch lesen.“
    „Warum? Passt es dir nicht, dass ich in mein Haus fahre?“
    „Das wirst du doch sowieso bald aufgeben.“
    „Wie kommst du darauf? In dem Punkt ist noch nichts entschieden.“
    „Ich denke, das alles wurde bereits in jener Nacht in Atlantic City entschieden.“
    Sie senkte den Kopf. Wenn doch nur alles anders gelaufen wäre. Wenn sie sich erst ineinander verliebt und dann geheiratet hätten, bevor sie das Kind zeugten. Rückwirkend eine Beziehung und vor allem ein Vertrauensverhältnis aufzubauen war mühsam.
    „Ich möchte mich nicht mit dir streiten“, sagte er leise.
    „Aber ich kann nicht zu allem, was du willst, Ja und Amen sagen, Devlin. Dann könntest du mich sicher auch nicht respektieren. Oder möchtest du eine Frau haben, mit der du alles machen kannst?“
    Er sagte nichts, sondern schaute sie nur bedeutungsvoll an.
    Sie wurde rot. „Okay, okay, im Januar habe ich so ziemlich das getan, was du wolltest. Aber umgekehrt war das auch der Fall.“
    „Das will ich nicht bestreiten. Wir beide hatten unsere Gründe. Normalerweise gabelst du dir bestimmt im Kasino nicht so einfach einen Mann auf und gehst mit ihm ins Bett.“
    „Du hast mich aufgegabelt.“
    „Hm, stimmt. Und nun werde ich Vater.“
    „Deine Eltern werden darüber nicht sehr glücklich sein. Schließlich komme ich nicht aus deinen Kreisen.“ Wahrscheinlich würden sie sie verachten. „Wirst du es ihnen sagen, wenn du zu Hause bist?“
    „Nein. Erst wenn wir beschlossen haben, was in Zukunft passiert.“
    Aha, eine Galgenfrist. „Vergiss nicht, mich zu wecken, bevor du gehst.“
    „Gut.“
    Sie ging in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Nach ein paar Sekunden, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen, hörte sie ihn weggehen. Sie ließ sich aufs Bett fallen und starrte an die Decke.
    Was ging in ihm vor? Wie würde er reagieren, wenn seine Eltern von ihm enttäuscht waren? Würde er sie ihnen trotzdem vorstellen? Und seinen Freunden? Würde er die Vorurteile der Menschen, die ihn umgaben, in den Wind schlagen und einfach sagen, er habe sich nun einmal unsterblich in diese Frau verliebt und ihm sei vollkommen egal, was sie von ihm dächten?
    Das war wahrscheinlich etwas zu viel verlangt. Sie seufzte. Aber Träumen war ja nicht verboten.
    Als Devlin am nächsten Abend aus Philadelphia wiederkam, fuhr er gleich zum Kasino. Als er Nicoles Auto auf dem Parkplatz sah, atmete er erleichtert auf. Auf dem Weg vom Flughafen hatte er in der Lodge angerufen und war beunruhigt gewesen, dass niemand abnahm, da es schon ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher