Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)
Sie stellte das leere Glas in die Spüle. „Gute Nacht.“
„Nicole?“
„Was ist?“
„Ich möchte nicht, dass du weiterhin mit Mark in Kontakt bleibst.“
Sie presste kurz die Lippen zusammen. „Ich lasse mir nichts befehlen, und von dir schon gar nicht. Du hast kein Recht dazu.“
„Da du mit meinem Kind schwanger bist, habe ich durchaus Rechte.“ Sie wollte protestieren, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. „Wenn wir herausfinden wollen, ob aus uns etwas werden kann, müssen wir die Einflüsse von außen möglichst beschränken.“
„Unsinn. Wir sollten uns nicht ändern müssen, sondern ausprobieren, ob wir so, wie wir sind, zusammenpassen.“
Damit hatte sie recht, das musste auch Devlin zugeben. Im Grunde wollte er sie auch nicht ändern, sondern nur, dass Mark aus ihrem Leben verschwand. Und dass sie ihren Job aufgab. Und dass sie ihn heiratete.
Aber das sollte er vorläufig wohl lieber nicht erwähnen.
Im Vorbeigehen lächelte Nicole ihn zuckersüß an und tätschelte ihm den Arm. Doch er konnte sie so nicht gehen lassen. Schnell hielt er ihre Hand fest. Zwar wollte er sie nicht verärgern, aber er ertrug es nicht, dass sie das letzte Wort hatte.
Er legte den Arm um sie und zog sie näher an sich heran. Diesmal würde er nicht nachgeben, nicht so wie vorhin auf dem Treppenabsatz, als er sie eigentlich schon hatte küssen wollen. Er würde nie mehr nachgeben. Sie gehörte ihm.
Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, presste er ihr die Lippen auf den Mund. Anfangs versuchte sie ihn wegzuschieben, dann gab sie es auf und erwiderte den Kuss.
Er spürte ihren leicht gewölbten Bauch und lockerte den Griff. Sie hatte die Augen geschlossen, stöhnte leise und erregt auf und strich ihm über die nackte Brust, dann den flachen Bauch, schob die Finger unter den Bund seiner Shorts ...
„Nicole ...“ Sein Kuss wurde fordernder, während er ihr die Hände auf die vollen Brüste legte und sie sanft liebkoste. Doch sie drang nicht weiter vor, umfasste ihn nicht, sondern hielt ganz still. Was für eine süße Folter! Wenn er sich nur nicht so genau daran erinnern würde, wie sie ihn damals mit ihrem heißen Mund erregt hatte, wieder und wieder, bis er ...
Ihre harten Brustspitzen drückten sich gegen seine Handflächen. Doch als er ihr das Nachthemd hochziehen wollte, stieß sie ihn zurück. „Nein, nicht! Wir müssen aufhören.“
„Warum?“
„Wir müssen einfach.“ Sie trat einen Schritt zurück.
Er wusste genau, wenn er es darauf anlegte, würde sie nicht Nein sagen. Er brauchte ihr nur das Nachthemd auszuziehen und sie nackt, wie sie war, an sich zu ziehen. Sie würde keinen Widerstand leisten.
Doch dann blickte er ihr in die weit aufgerissenen Augen. Begehren stand darin, aber auch Furcht. Hatte sie Angst vor ihm?
Er ließ sie los, und ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und ging. Er hörte, wie sie die Treppe hinauflief und dann die Tür hinter sich zuwarf.
6. KAPITEL
Am folgenden Sonntag machte Nicole Frühstück, Eier, Schinken und Muffins. Vor einer Woche war sie bei Devlin eingezogen, und inzwischen hatten sie zu einem gewissen Rhythmus im Zusammenleben gefunden. Allerdings sprachen sie nie über die Zukunft und machten mehr oder weniger oberflächlich Konversation. Nicole sehnte sich zwar danach, mit Devlin zu einem echten Austausch zu kommen, aber sie hatte Angst, sich ihm auszuliefern. Bisher hatte er nicht gerade besonders viel von sich preisgegeben. Sie hatte sowieso den Eindruck, dass das Ganze für ihn eine Art Geschäft war, das er möglichst bald zum Abschluss bringen wollte.
Allerdings wollte er mit seinem Geschäftspartner auch schlafen.
Und das war immer ein großer Fehler, so weit kannte selbst sie sich in der Geschäftswelt aus. Deshalb widerstand sie ihrem eigenen Begehren und war sehr darauf bedacht, dass es gar nicht erst zu einer Situation kam wie eine Woche zuvor in der Küche. Er war jedoch der Meinung, dass er als Vater das Recht hatte, ihr die Hand auf den Bauch zu legen. Und das nutzte er aus, ob sie nun vor dem Kamin saßen und sich unterhielten oder gemeinsam fernsahen.
Ob ihm bewusst war, wie sehr selbst diese schlichte Geste sie erregte? Dabei ging es nicht nur um die Berührung selbst, sondern auch um das, was er damit ausdrückte. Die Tatsache nämlich, dass sie und das Kind zu ihm gehörten. Er behauptete, er wolle unbedingt mit ihr zusammen die ersten Bewegungen des Kindes wahrnehmen, und bestand darauf, obgleich sie ihm immer wieder
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