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Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)

Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)

Titel: Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
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zog. Sie müsste doch allmählich wissen, dass er nie einem anderen Mann sein Kind überlassen würde.
    Er wandte sich an Nicole. „Wir sollten gehen.“
    Ihre verkrampften Hände zeigten, dass sie verärgert war, auch wenn sie sich bemühte, es zu verbergen. „Geh schon mal vor. Ich treffe dich dann an der Rolltreppe.“
    Wieder ließ sie sich von ihm nichts befehlen, eine Haltung, die ihn überraschte und die er bewundern musste. Er nickte ihr kurz zu, würdigte Mark keines weiteren Blickes und ging davon. Von der Kaffeebar aus war die Rolltreppe nicht zu sehen. Also konnte Devlin auch nicht sehen, wie die beiden sich voneinander verabschiedeten. Würden sie sich umarmen? Sich vielleicht sogar küssen und sehnsuchtsvoll in die Augen sehen?
    Als er die Rolltreppe erreichte, hatte er sich in eine Wut hineingesteigert, wie er sie noch nie wegen einer Frau empfunden hatte. Sicher, damals als Hunter gestorben war, hatte ihn auch wilder Zorn erfüllt, Zorn auf das Schicksal, das einen jungen Mann sterben ließ, der so begabt war. Ohne ihn hätten sich die Sieben Samurai nie gefunden, wären sie nie so enge Freunde geworden.
    Selten hatte er die Freunde so sehr vermisst wie jetzt, wo sein Leben so durcheinander war. Bisher hatte er nie an sich gezweifelt, doch wo war die Grenze zwischen Selbstbewusstsein und Arroganz? Wahrscheinlich kam das auf den Betrachter an.
    Sein Vater war arrogant und überheblich, sein Großvater auch. Devlin hatte sich selbst nie so eingeschätzt, bis ihm Hunter eines Tages auf den Kopf zugesagt hatte, dass er verdammt eingebildet sei. Das hatte Devlin sich zu Herzen genommen, und in den folgenden Jahren war er anders gewesen, umgänglich, nachsichtig, selbstkritisch.
    Wo war dieser Devlin geblieben?
    Als er schnelle Schritte hinter sich hörte, wandte er sich um. Nicole kam allein auf ihn zu. Sie schien nicht glücklich über seine Rückkehr zu sein, wie er insgeheim gehofft hatte.
    Er wollte etwas sagen, aber sie hob die Hand. „Sag jetzt nichts. Wir sprechen darüber zu ... in der Lodge.“
    Hatte sie „zu Hause“ sagen wollen?
    Er stand eine Stufe unter ihr auf der Rolltreppe und betrachtete ihren Rücken. Wenn er ehrlich war, hatte er sich etwas ganz anderes erhofft. Er hatte sich gewünscht und auch erwartet, dass sie bei seiner Rückkehr in der Lodge war und ihn mit einer innigen Umarmung begrüßte, so, wie sie ihm am Morgen beim Abschied in den Armen gelegen hatte. Warm und weich und sehr sexy.
    Wenn er nur wieder mit ihr schlafen könnte. Das würde alles ändern, davon war er überzeugt.
    Auf dem Parkplatz stieg sie in ihr Auto und fuhr davon.
    Offenbar war sie wütend.
    Das würde eine lange Nacht werden.
    Nicole sah im Rückspiegel, wie Devlin gleich hinter ihr in der Einfahrt parkte. Schnell stieg sie aus, lief die Stufen zur Haustür hoch und schloss auf. Wenn er glaubte, ihr Schuldgefühle einreden zu können, dann hatte er sich geirrt! Als sie die Treppe hinaufstieg, fiel unten die Tür zu.
    „Ich ziehe mich nur mal eben um“, rief sie hinunter. Hoffentlich kam er nicht auf die Idee, ihr zu folgen.
    „Ich mach den Kamin an.“
    „Wie du willst.“ Am Morgen war sie ohne große Lust und mehr aus Trotz zu ihrem Haus gefahren. Aber sie hatte noch nicht einmal die Vorhänge für das Kinderzimmer zugeschnitten, als sie unruhig wurde und beschloss, sich stattdessen nach Umstandskleidung umzusehen. Sie fand auch einiges, was ihr gefiel, unter anderem zwei sehr bequeme lange Hauskleider, ideal für einen gemütlichen Abend vor dem Kamin. Schnell zog sie eins der beiden an und lief dann wieder nach unten.
    „Hast du Hunger?“, fragte sie.
    Devlin hockte vor dem Kamin und drehte sich um. „Ja.“
    Während sie ihm ein Schinken-Käse-Sandwich zurechtmachte, fragte sie sich, warum er sich immer so viel Mühe gab, dass das Feuer perfekt wurde. Wahrscheinlich waren das sentimentale Erinnerungen an seine Zeit bei den Pfadfindern.
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf, legte noch ein paar kleine Gewürzgurken dazu und stellte das Tablett dann auf dem Couchtisch vor dem Kamin ab.
    Devlin setzte sich neben sie und wies auf den Teller. „Du möchtest nichts?“
    „Nein.“
    „Du siehst heute besonders hübsch aus. Ist das neu?“
    „Ja.“ Sie wollte sich nicht über ihn ärgern. Sie hatte sich sogar auf seine Rückkehr gefreut, aber dann hatte er mit seinem unmöglichen Benehmen Mark gegenüber alles kaputt gemacht. Wenn er etwas wissen wollte, dann musste er fragen. Von sich aus

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