Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)
überrascht mich, denn bisher hast du dem Vorstand davon noch nichts erzählt. Und du bist nicht befugt, so etwas allein zu machen.“
Also ging es doch nicht um das Baby, und Izzy hatte den Mund gehalten. Devlin atmete auf, obgleich er sehr verärgert über den Ton war, den sein Vater ihm gegenüber anschlug. Hatte er schon immer in dieser Weise mit ihm gesprochen, so überheblich und arrogant, obgleich Devlin seinen Job so gut machte und die Gewinnzahlen alle Erwartungen übertrafen?
„Ich stehe nicht kurz vor einem Abschluss mit Maguire, Vater. Wahrscheinlich möchte er das so sehen, aber er irrt sich. Die Sache ist viel zu risikoreich.“
„Auch Fred Hayden und Ron Allister behaupten, du hättest dich mit ihnen getroffen und ihnen Hoffnungen gemacht.“ Das klang kalt und anklagend. „Was ist los mit dir, Devlin? Was hast du vor?“
Devlin ließ sich in den Schreibtischsessel fallen. „Ich ...“
„Bevor du mich anlügst oder mir nur die halbe Wahrheit erzählst, sollst du wissen, dass deine Schwester mir von einer Frau erzählte, die du offenbar geschwängert hast. Eine Frau, die im Kasino arbeitet!“ Das sagte er mit einer solchen Verachtung, als sei die Tatsache, im Kasino zu arbeiten, für ihn noch schlimmer als die, ein uneheliches Kind zur Welt zu bringen.
Wie hatte Izzy das tun können? Was versprach sie sich davon? Er hatte sich darauf verlassen, dass sie sein Vertrauen nicht missbrauchte.
„Nun? Hast du nichts dazu zu sagen?“
„Oh doch. Reichlich. Aber ...“
In diesem Augenblick kam Nicole ins Zimmer. Ihr Haar war ungekämmt, ihr Lächeln verschlafen. Sie hatte eins seiner Flanellhemden übergezogen, das ihr fast bis zum Knie reichte. Er streckte den Arm aus und bedeutete ihr hereinzukommen.
„Was ist?“, fragte sein Vater ungeduldig.
Nicole nahm Devlins Hand und legte sie sich auf den Bauch.
Offenbar bewegte sich das Kind wieder, aber Devlin konnte nichts spüren.
„Ich warte ...!“
Devlin ließ Nicole nicht aus den Augen, während er ruhig antwortete: „Im September werde ich Vater. Meine Verlobte heißt Nicole. Sie arbeitet nicht in einem Kasino, sondern in einem Hotel. Du wirst sie bald kennenlernen.“
Bei dem Wort „Verlobte“ war Nicole zusammengezuckt.
„Ich habe akzeptiert, dass du wegen der Verrücktheiten deines verstorbenen Freundes einen Monat freinimmst, weil du immerhin auch von dort aus arbeiten kannst. Aber ich werde nicht dulden, dass du ohne mein Einverständnis eine x-beliebige Frau heiratest. Morgen hast du hier mit ihr zu erscheinen, damit deine Mutter und ich sie uns ansehen können. „
„Das wird nicht möglich sein.“
„Wenn dir deine Position lieb ist...“
„Du kannst mich nicht unter Druck setzen, Vater.“ Was für ein befreiendes Gefühl war es, im Gespräch mit dem Vater die Oberhand zu haben.
„Ich kann einfach nicht glauben, dass du dich mit dem ältesten Trick der Welt hast herein...“
Devlin unterbrach das Gespräch, indem er das Handy einfach zuklappte, und zog Nicole zwischen seine gespreizten Beine. „Guten Morgen.“
„Verlobte?“
„Auch wenn du keinen Ring trägst, bist du meine Verlobte.“
„Ich kann mich nicht erinnern, dass du mich gefragt hast, ob ich dich heiraten will.“
„Aber es wird passieren, Nicole. Das weißt du so gut wie ich.“
„Wie romantisch!“ Sie entzog ihm ihre Hände und wandte sich ab.
Was meinte sie damit? War sie auch wütend auf ihn, genau wie sein Vater, wenn auch aus anderen Gründen? Aber er hatte keine Lust, jetzt dieser Frage weiter nachzugehen.
„Ich möchte heute meinen Vater besuchen“, sagte sie. „Und zwar allein.“
„Warum das denn?“
„Weil ich gern mit ihm allein sein will. Er war bei unseren letzten Telefonaten so seltsam. Ich muss sehen, was mit ihm los ist.“
Er wollte ihr anbieten, sie hinzufahren und später wieder abzuholen, aber inzwischen kannte er sie gut genug, um zu wissen, dass das ein Fehler wäre. So schwieg er.
„Du musst endlich anfangen, mir zu vertrauen“, sagte sie leise. „Ich fahre nicht, um mich mit Mark zu treffen.“
„Aber vielleicht kommt er zufällig vorbei.“
„Daran kann ich ihn nicht hindern. Schließlich ist es das Haus meines Vaters. Aber du musst Vertrauen zu mir haben.“
„Das habe ich auch.“ Aber Mark vertraute er nicht. Er wusste, wie Männer dachten. Nicole nicht.
„Danke.“ Sie wies auf das Handy. „Du hast es deinem Vater erzählt?“
„Nein, das hat Izzy schon erledigt.“
Nicole wurde
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