Schicksalsnacht in Los Angeles - Baccara Bd 1613
andere auf Jake aufmerksam geworden. Mehr und mehr Leute kamen auf sie zu. Heather wurde es allmählich zu viel. Anscheinend hatte sich die ganze Schickimicki-Szene von L.A. hier verabredet, um Jake zu feiern. Er brauchte gar nicht zu seinem früheren Leben zurückzukehren. Es reiste ihm offenbar hinterher!
„Ich gehe schon mal zurück an den Tisch“, erklärte Heather kurz angebunden und beeilte sich loszugehen.
Bei Jakes Familie angekommen, fand sie einen freien Platz neben Arielle. „Darf ich?“, fragte sie, bevor sie sich setzte.
„Aber natürlich“, antwortete Arielle freundlich. „Ich habe euch beim Tanzen beobachtet, Jake und dich. Ihr seid ein schönes Paar.“ Sie beugte sich herüber und umarmte Heather. „Ich freue mich so für dich.“
„Danke. Dass Dancer es geschafft hat und dann noch so souverän, war wirklich eine große Genugtuung für mich.“ Heather wusste selbst, dass es nicht das war, was Arielle gemeint hatte. Aber es erschien ihr einfacher, Arielles Glückwunsch bewusst misszuverstehen, als umständliche Erklärungen dafür abzugeben, dass Jake und sie kein Paar waren und auch nie sein würden.
Das Orchester begann wieder zu spielen und enthob Heather weiterer Erläuterungen. Sie sah einige Male zu Jake hinüber, und das Herz wurde ihr dabei immer schwerer. Jake schien sich im Kreise seiner Glamourfreunde aus Hollywood ausgesprochen wohlzufühlen. Gerade war er mit der Rothaarigen auf die Tanzfläche gegangen. Die Frau schmiss sich hemmungslos an ihn heran, und Jake schien daran keinerlei Anstoß zu nehmen.
„Arielle, nimm es mir bitte nicht übel, aber ich glaube, es wird Zeit für mich.“ Heather stand auf. Arielle versuchte noch, sie zurückzuhalten, aber Heather meinte nur: „Es war ein aufregender und anstrengender Tag heute. Ich bin wirklich fix und fertig. Wir sehen uns alle morgen.“
Sie musste einfach nur noch raus. Denn auf keinen Fall wollte sie hier vor allen Leuten in Tränen ausbrechen. Es wäre zu erniedrigend.
Widerwillig gestand Heather sich ein, dass sie an ihrem Elend selbst schuld war. Sie hatte sich viel zu sehr der Illusion hingegeben, Jake könnte doch bei ihr und Mandy bleiben. Jetzt musste sie einsehen, dass das nur Wunschdenken gewesen war. Früher oder später, das stand fest, würde Jake wieder nach L.A. gehen. Und je eher sie sich damit abfand, desto besser war es für sie.
Heather eilte durch die Hotelhalle. Vor dem Hotel traf sie Emerald Larson und ihren Sekretär Luther Freemont, die darauf warteten, dass ihre Limousine vorfuhr.
„Was ist los, Heather? Stimmt etwas nicht?“, fragte Emerald besorgt.
Heather zwang sich zu lächeln. „Ach, nein“, antwortete sie tapfer. „Es war nur alles sehr anstrengend heute, ich muss nach Hause, bevor ich zusammenbreche.“
„Wir könnten Sie doch im Wagen mitnehmen“, bot Emerald an. „Für uns ist es längst auch Zeit, uns zur Ruhe zu begeben. Wir wollen morgen ausgeschlafen sein, wenn wir zurück nach Wichita fliegen.“
„Das wäre sehr freundlich von Ihnen“, erwiderte Heather dankbar.
Dadruch konnte sie das Geld für ein Taxi sparen. Und künftig musste sie sowieso mehr auf ihre Finanzen achten. Denn nach dem, was sich heute mit Jake abgespielt hatte, war abzusehen, dass sie nicht mehr lange für ihn arbeiten konnte und sich bald einen neuen Job suchen musste.
„Lila, halte dich bitte ein bisschen zurück“, murmelte Jake, als sich seine Tanzpartnerin immer aufreizender an ihn drängte und nachdem sie versucht hatte, ihm die Zungenspitze ins Ohr zu stecken. Abgesehen davon, dass ihm an dieser Frau nichts lag, wollte Jake vor allem nicht, dass Heather falsche Schlüsse zog, wenn sie sah, wie sie hier miteinander tanzten.
„Ich dachte, wir könnten heute an die alten Zeiten anknüpfen. Wir hatten doch schon viel Spaß miteinander, oder nicht?“ Sie zog einen Schmollmund, und Jake wäre jede Wette eingegangen, dass sie es mit dieser Masche bei jedem Mann versuchte. Er fragte sich, was er jemals an dieser Frau hatte finden können.
„Wir sind genau zweimal miteinander ausgegangen. Der Zug ist schon vor langer Zeit abgefahren, Lila, bemüh dich nicht. Außerdem bin ich mit jemandem anderen hier.“
„Na schön, dann nicht. Du weißt nicht, was dir entgeht“, antwortete Lila eine Spur zickig.
„Du wirst lachen, ich weiß es“, antwortete Jake ungerührt. „Aber keine Sorge, du wirst schon noch jemanden auftreiben, bei dem du an irgendetwas anknüpfen kannst. Lass es dir gut
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