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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
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Patient?«
    »Ja«, antwortete Kathy, »was besonders interessant ist, denn es war Dr. Nash, der gebeten hatte, Cherry zur Tagesschicht einzuteilen.«
    Grace erkannte, das Kathy keine Ahnung hatte, dass Cherry und Rick eine Beziehung hatten. Sie schien bei
solchen Dingen immer bewusst auf einem Auge blind zu sein.
    »Ich habe mit Dr. Hirsch beschlossen, Cherry drei Monate Probezeit zu geben«, sagte Kathy. »Was unter diesen Umständen mehr als nur großzügig ist.«
    Wenn es nach Kathy gegangen wäre, hätte sie Cherry auf der Stelle entlassen. Aus irgendeinem Grund hatte sie für Cherry nie viel übrig gehabt, aber sie hatte es Grace immer zugute gehalten, dass diese sich einsetzte, aus Cherry eine bessere Krankenschwester zu machen, als Kathy je erwartet hätte. Jetzt war dieses Vertrauen zerstört.
    Grace entschuldigte sich und ging zur Schwesternstation, um Cherry anzurufen. Keine Antwort. Vermutlich war sie bei Rick, dachte Grace. Kein Arzt verliert gerne Patienten, und Grace konnte nur hoffen, dass Rick die Sache für Cherry nicht noch schlimmer machte, als sie ohnehin war.
    Sie blickte den Gang entlang zur Pavarotti-Suite. Die Tür stand einen Spalt weit offen, so dass sie in der Dunkelheit das bunte Farbenspiel des Fernsehers sehen konnte. Eigentlich wollte sie nichts lieber, als mit Matt zusammen fernsehen.
    Unter dem Vorwand, seinen Puls prüfen zu müssen, betrat Grace das Zimmer, wo Matt gelangweilt mit der Fernbedienung spielte.
    »Fernsehen macht mich nervös«, sagte er.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte Grace. Sie wollte nicht, dass er den Eindruck bekam, dass sie aus anderen als beruflichen Gründen hier war. »Kopfschmerzen?«
    »Ja, aber seit einer Stunde sind sie verschwunden.«

    Grace lachte. »Damit meinen Sie vermutlich Michael Lavender?« Darauf brauchte sie keine Antwort. »Manche Kopfschmerzen«, sagte sie, »wird man leichter wieder los als andere.«
    »He«, meinte Matt da lebhaft. »Sie wissen doch, dass ich gerade einen Film drehte, als es passierte, ja? Also, wir waren schon halb damit fertig, aber jetzt wollen sie … wie heißt das gleich … weitermachen. Sie meinen aber, dass ich dazu noch nicht imstande bin, daher haben sie … wie heißt das, wenn man mit etwas aufhört?«
    »Abbrechen? Unterbrechen?« »Genau. Sie haben die Produktion unterbrochen. Und Farren ist völlig wütend auf mich, die Hauptdarstellerin. Es sollte ihr Durchbruch werden, und jetzt wirft sie mir vor, ihre Karriere zerstört zu haben.« Matt seufzte reumütig. »Ich hatte noch nicht daran gedacht, wie das alles andere Menschen betrifft.«
    »Das tut mir leid, Matt.« »Aber die gute Nachricht ist«, fuhr er aufheiternd fort, »dass ich dadurch frei geworden bin, diesen anderen Film zu drehen, wo ich das Skript schon auswendig gelernt habe.«
    »Großartig!«, rief Grace, fragte sich aber, wie er für den einen Film gesund genug sein konnte, nicht aber für den anderen. Vermutlich hatte Lavender daran gedreht, dass Matt nun ein lukrativeres Projekt übernehmen konnte. Er hatte seinen Zustand bei dem einen Produzenten übertrieben, beim anderen untertrieben.
    »Sie fangen in drei Wochen mit den Dreharbeiten an«, sagte Matt. »Werden Sie mich am Drehort besuchen?«
    »Klar«, meinte Grace, nahm ihn aber nicht allzu ernst.
Sie konnte sich gut vorstellen, hinzufahren, dass er sich aber ihr gegenüber dann völlig anders verhielt: abweisend, wieder in seiner eigenen Welt statt in ihrer. Jedenfalls fand sie es völlig unrealistisch, dass Matt in drei Wochen wieder vor einer Kamera stehen würde. Sie wusste allerdings, dass man beim Filmen keine großen Dialoge auswendig lernen musste, daher konnte es ihm gerade eben gelingen.
    »Ich meine das ernst«, sagte Matt. »Kommen Sie rüber. Das Wetter ist dort großartig, und ich kümmere mich um Sie.«
    »Ich könnte Ihnen den Puls fühlen«, sagte Grace und behandelte damit die ganze Angelegenheit eher wie einen Scherz, für den sie dieses Angebot auch hielt.
    »Es wäre toll, wenn Sie mitkämen«, sagte Matt und starrte Grace nun offen an. Sie erwiderte den Blick mit einer Art verträumter Intensität, wie man ihn oft in Kneipen nach zwei, drei Drinks sieht. In Matts Augen tanzten Lichter. Das hatte Grace auch in einigen Nahaufnahmen von seinen Filmen gesehen. Er schien dann tief in ihr Innerstes zu blicken, durch alle Barrieren hindurch, die sie vielleicht errichtet hatte. In diesem Augenblick fühlte Grace sich, als hätte er sie für sich auserkoren. Als gäbe es

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