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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Optimismus des Talaxianers wuchs.
    »Wie bekommt man eine Arbeitserlaubnis?«
    Der große Mann musterte Neelix, als wollte er den Grund für die Frage herausfinden. Dann gab er so offen Antwort, als hätte Neelix irgendeine Prüfung bestanden.
    »Wir Rai’ erhalten Arbeitsgenehmigungen. Falls wir gegen Subu-Gefangene ausgetauscht werden, sollen wir berichten können, gut behandelt worden zu sein.«
    »Sind jemals andere Gefangene in den Genuss eines solchen Privilegs gekommen?«
    Wieder zögerte der große Fremde, bevor er erwiderte: »So etwas geschieht von Zeit zu Zeit.«
    »Vielleicht lässt sich eine Übereinkunft treffen. Ich könnte Ihnen auf die eine oder andere Weise von Nutzen sein.«
    »Entsprechende Vorschläge nehme ich gern entgegen.«
    Neelix fühlte sich von dem Gespräch ermutigt und wollte gerade damit beginnen, seine Dienste anzubieten, als es im Lager plötzlich zu einer Unruhe kam, die sie beide ablenkte.
    Eine der Türen in der gegenüberliegenden Wand öffnete sich und mehrere Personen betraten das Lager. Neelix kehrte zu seiner Gruppe zurück und sah, wie Tuvok einen aufmerksamen Blick in die Ferne richtete. »Vorik«, sagte er zu dem jungen Vulkanier, der neben ihm stand. »Machen Sie sich sofort auf den Weg zu Commander Chakotays Gruppe.«
    »Was ist denn?«, fragte Neelix, der nicht so gut sehen konnte wie ein Vulkanier. »Was haben Sie beobachtet?«
    Tuvok wandte sich an ihn und seine nächsten Worte
    verblüfften Neelix so sehr, dass er seinen Ohren kaum zu trauen wagte: »Ich glaube, Captain Janeway ist gerade eingetroffen.«
    Chakotay spürte jene Veränderung im Verhaltensmuster der Gefangenen, die auf die Ankunft von Wächtern hindeutete.
    Wie die anderen befassten sich er und seine Begleiter mit sinnlosen Dingen, um unauffällig zu bleiben. Aus dem
    Augenwinkel bemerkte er, dass jemand den Subu-Wächtern Gesellschaft leistete. Doch erst als die Gruppe ganz
    herangekommen war, wurde ihm klar, um wen es sich
    handelte.
    Die Stimme einer Frau erklang. »Angesichts so vieler
    Arbeiter verstehe ich nicht ganz, warum Ihr Psilminit so teuer ist.«
    Chakotay versuchte, sich seine Verblüffung nicht anmerken zu lassen. Er sah nach oben und sein Herzschlag schien für ein oder zwei Sekunden auszusetzen.
    Kathryn Janeway stand neben dem Kommandanten, dem
    alten Walkopf höchstpersönlich, der auf seinen drei Beinen hin und her stolzierte. Die Kommandantin der Voyager trug ein blaues und purpurnes Gewand, schwere Ohrringe und reich verzierte Ringe an mehreren Fingern. Für Chakotay sah sie wie eine Göttin aus.
    »Nicht alle arbeiten«, knurrte Walkopf. »Nur diejenigen, die Vertrauen verdienen.«
    Janeway blieb abrupt stehen, sah Chakotay an und deutete auf ihn. »Wer sind diese Leute?«, fragte sie.
    »Ich weiß nicht, wie sie sich nennen. Sie wurden auf einem unserer kleinen Planeten entdeckt. Zweifellos sind es Söldner in Diensten der Rai’.«
    Janeway kniff die Augen zusammen und trat näher an
    Chakotay heran. »Es sind Menschen«, sagte sie zornig.
    »Zumindest einige von ihnen. Ich bin ihnen schon einmal begegnet. Ja, es besteht kein Zweifel daran, dass es sich um Söldner handelt. Sie haben meine Besitztümer auf Grivus angegriffen und mehrere Mitglieder meiner Familie
    umgebracht.«
    Sie stand jetzt direkt vor Chakotay und starrte ihn wütend an.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, was Captain Janeway beabsichtigte, brachte ihr aber grenzenloses Vertrauen entgegen und ging deshalb auf ihr Spiel ein.
    »Schade, dass ich nicht noch mehr erwischt habe«, sagte er wie beiläufig.
    Ihr Handrücken traf Chakotay so wuchtig an der Wange, dass er taumelte – Janeway konnte ziemlich fest zuschlagen. Er berührte die getroffene Stelle, fühlte Feuchtigkeit und sah Blut an seinen Fingern. Ein Ring hatte ihm die Haut aufgerissen.
    »Kommandant, ich hoffe, dass diese niederträchtigen Wesen nicht entkommen können, um weitere Personen zu töten.«
    »Keine Sorge. Es gibt hier viele Sicherheitsvorkehrungen.«
    »Das will ich hoffen.« Janeway warf Chakotay noch einen letzten zornigen Blick zu und ging dann weiter. »Einigen wir uns auf den Preis, in Ordnung? Ich habe genug von diesem scheußlichen Ort.«
    Die kleine Gruppe kehrte zur Tür in der Wand zurück, und die Gefangenen setzten ihre sinnlosen Tätigkeiten fort.
    Chakotay und seine Gefährten sahen Janeway nach.
    »Was hatte das zu bedeuten?«, fragte Harry.
    Chakotay betastete erneut seine verletzte Wange und
    überlegte. »Sie hat sich

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