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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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uns noch weiter bemühen.«
    »Wie denn?«, frage Allia.
    »Ich weiß es nicht genau. Ich glaube nur, dass wir noch mehr erreichen können.«
    Die anderen schwiegen und plötzlich erklang eine
    telepathische Stimme. »Ah, da bist du ja, Kes«, intonierte Toscat. Alle sahen auf und beobachteten, wie sich der dickliche Älteste der botanischen Anlage näherte. Mit geheucheltem Interesse betrachtete er die Pflanzen; einige von ihnen trugen reifes Obst und Gemüse.
    »Dies ist also die berühmte Farm«, sagte er mit falscher Freundlichkeit, wie Kes fand. »Sehr interessant. Ich schätze, junge Leute brauchen solche Dinge, um sich zu amüsieren.«
    Daggin trat vor. »Was führt Sie hierher? Ich bezweifle, dass Sie wirklich an unserer Farm interessiert sind.«
    »Oh, das bin ich. Ich habe mir schon vor einer ganzen Weile vorgenommen, einmal diesen Ort zu besuchen. Natürlich habe ich damit gerechnet, Kes hier anzutreffen. Wie geht es dir, meine Liebe? Und wie kommt dein kleines Projekt voran?«
    Kes verzichtete darauf, Toscats herablassende Fragen mit einer scharfen Antwort zu kommentieren. Sie erinnerte sich an die Warnung ihrer Eltern, sich auf sein Niveau
    hinabzubegeben. »Es macht gute Fortschritte. Ich habe fast alle Bücher gelesen. Sie sind faszinierend.«
    »Da bin ich sicher, da ich bin sicher. Ich hatte gehofft, dass du mir Bericht erstattest.« Der Älteste ließ seinen Blick so über die Gruppe schweifen, als wollte er sich jedes einzelne Gesicht einprägen. »Vielleicht erinnerst du dich daran, dass ich dir den Zugang zu den Aufzeichnungen aus einem bestimmten Grund gestattet habe.«
    »Ja, ich erinnere mich. Bisher bin ich noch nicht zu Ihnen gekommen, weil die Schriften keinen Hinweis darauf
    enthalten, warum uns der Beschützer jene armen Wesen
    schickt. Falls er überhaupt für das Erscheinen der kranken Geschöpfe verantwortlich ist.«
    Toscats Gesichts gewann einen purpurnen Ton. »Natürlich kommen sie von ihm. Welche andere Erklärung gibt es?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Kes und klang dabei ein wenig müde. Sie wollte nicht mit dem Ältesten streiten; damit hätte sie nur Kraft vergeudet. »Wie dem auch sei: In den Büchern befindet sich kein Hinweis auf die Hintergründe der
    derzeitigen Ereignisse.«
    Ein Schatten der Sorge fiel auf Toscats Miene. »Ich
    verstehe«, sagte er enttäuscht und sah noch einmal zur Gruppe.
    »Nun, der Beschützer hat bestimmt seine Gründe, und wenn wir sie nicht verstehen, so ist das unsere Schuld und nicht seine.« Im Anschluss an diese Worte nickte er knapp und schritt fort. Kes und die anderen schwiegen, bis er außer Hörweite geriet, und dann lachten sie. Es war ein Moment geteilter Herzlichkeit und es sollte sehr lange dauern, bis Kes erneut so etwas erleben durfte.
    Es fiel Kes nicht leicht, durch die Öffnung in den
    Zugangstunnel zu klettern. Auf der anderen Seite ließ sie sich fallen, doch der Boden lag hier tiefer als sie erwartet hatte. Der Aufprall war ziemlich hart. Eine Zeit lang blieb sie sitzen und rieb sich den Fußknöchel, bis das schmerzhafte Pochen aus ihm verschwand.
    Sie befand sich in einem Schacht mit steinernen Wänden, an denen eine alte, metallene Treppe emporführte. In
    regelmäßigen Abständen waren Leuchtmodule in die Wände eingelassen, aber die meisten von ihnen waren dunkel und von den anderen ging nur noch ein schwacher, flackernde Schein aus. Kes sah nach oben, in der Hoffnung, das Ende des Schachtes zu erkennen, doch die Treppe verschwand in der Dunkelheit.
    Sie blickte zurück zur Öffnung, die unerreichbar weit über ihr lag. Selbst wenn sie es sich jetzt anders überlegte: Eine Rückkehr aus eigener Kraft war unmöglich. Natürlich konnte sie warten – irgendwann würde Daggin sie vermissen und seine Suche führte ihn bestimmt hierher. Aus diesem Grund musste sie rasch handeln und durfte sich kein Zögern leisten.
    Kes atmete tief durch und versuchte, die Nervosität aus sich zu verbannen, bevor sie den Fuß auf die erste Stufe setzte. Die Treppe wackelte ein wenig, trug aber ihr Gewicht.
    Sie stieg langsam hoch, um nicht vorzeitig zu ermüden. Sie wusste nicht, wie viele Treppenstufen sie hinter sich bringen musste, aber bestimmt war der Weg sehr weit und das
    bedeutete: Sie brauchte ihre ganze Kraft. Während des Aufstiegs kehrten ihre Gedanken zu den letzten Wochen zurück, die nicht nur bemerkenswert gewesen waren, sondern auch schmerzhaft.
    Vor gut einem Monat hatte für ihren Vater das Morilogium begonnen und

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