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Schiff der tausend Träume

Schiff der tausend Träume

Titel: Schiff der tausend Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Fleming
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Pullover und eine weiße Flanellhose für ihn gekauft, für den Fall, dass er mit Charlie Tennis spielen sollte.
    Ella war verschnupft, denn sie durfte nicht nach London fahren. Sie machte Ausflüge zur Birmingham Art Gallery und spielte auch noch mit Hazel Perrings, aber sie wollte die National Gallery und andere Sachen sehen, die Roddy für langweilig hielt.
    Einen schwierigen Moment gab es, als Mutter vorschlug, sie würden zusammen einen Tagesausflug machen und sich mit den Potters in der Stadt treffen, aber alle hatten an dem Tag etwas zu tun, an dem sie frei hatte. Er glaubte fest, sie würde es ihm nicht übelnehmen, wenn er es ihr nach dem Besuch erzählte. Dann wäre es für einen Protest ihrerseits zu spät. Das alles war so albern, getrennt in zwei verschiedenen Ländern zu leben, wenn man verheiratet sein sollte. Er verstand nicht, warum sie einen so netten Mann verlassen hatte.
    Und hier wohnten sie nun mit den Smiths zusammen, mit denen sie nicht verwandt waren, und Onkel Sel, der immer launisch war und dem seine Pferde wichtiger waren als Menschen. Er war mit einer Menge Fremder in die Schule geschickt worden, weil das mit allen Jungen wie ihm in einem bestimmten Alter so war, obwohl er die ganze Zeit in weiter Ferne einen Pa hatte, der ihn mochte und nie zu sehen bekam. Das alles ergab keinen Sinn, also warum sollte er kein großes Geheimnis daraus machen? Sie hatten es nicht verdient, Bescheid zu wissen.
    Er überlegte, ob er Mr McAdam über seine Pläne informieren sollte, aber jetzt, da dieser in Lichfield arbeitete, war es keine gute Idee, und Mutter verhielt sich aus irgendeinem Grund ganz merkwürdig und bewarb sich um eine Stelle, an der sie Menschen helfen konnte. Es schien ihr sehr zu gefallen, hier mit den Smiths zusammenzuwohnen. Manchmal war er ganz durcheinander in diesem Haus voller Frauen. Er hatte das Gefühl, als würde er nicht mehr zählen. Dann wieder gefiel es ihm, Teil dieser großen, lustigen Familie zu sein und in Ruhe gelassen zu werden, wenn er am Kanal entlangstromerte und vom Leinpfad aus die Lastkähne beobachtete oder angelte.
    Jetzt schwirrte ihm der Kopf. Ob sein Pa ihn mochte? Würden sie sich wiedererkennen? Würde er ihm ähneln? Vor Aufregung konnte er nicht schlafen. Während er seinen Koffer packte, fragte er sich, wie es wohl für ihn sein würde, wenn er nach der Begegnung mit seinem Vater wieder in dieses Zimmer zurückkehrte. Angst und Wagemut zugleich ließen sein Herz heftig pochen. Er hatte auf eigene Faust gehandelt. Das war sein großes Geheimnis, und er hoffte, es würde so großartig werden, wie er es sich vorstellte. Was für eine Geschichte hätte er den anderen Jungen im Schlafsaal zu erzählen, wenn er zurückkam.

72
    Ella fand die langen Schulferien langweilig. Das Haus war so ruhig, nachdem Roddy nach London gefahren war. Er dachte nur an Sehenswürdigkeiten, während sie darauf brannte, Paläste und Orte aufzusuchen, von denen sie nur in Büchern lesen konnte. Heute war Markttag, und sie waren wie üblich in die Stadt gegangen, hatten eingekauft, Bücher in der Bibliothek ausgetauscht, eine Tasse Tee im Minster-Café getrunken, während sie auf Onkel Selwyn gewartet hatten. Sie war schlechtgelaunt.
    Hazel war für eine Woche mit ihrer Familie nach Prestatyn gefahren. Alle, die sie kannte, waren fort. Keine Chance, dass Mum wieder an die See fahren würde. Selbst Ellas kleines Atelier im Garten war voll summender Fliegen, die sie ärgerten.
    »Du machst ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Sei froh, dass du Ferien hast. Als ich so alt war wie du, habe ich halbtags in der Baumwollspinnerei gearbeitet, junge Dame«, rügte Mum sie. »Wenn du dich nützlich machen willst, dann bring dieses Waschsoda und den Wäschestampfer zum Haus des Kanonikus. Seine Vorhänge sehen wieder schmuddelig aus. Ich möchte das Haus gründlich reinigen, wenn er nächste Woche nicht da ist. Lauf los und lächle. Niemand will an einem so sonnigen Tag ein mürrisches Gesicht sehen.«
    Mum war nur glücklich, wenn sie putzte, Selwyns Durcheinander in Ordnung brachte und darüber murrte, wie vollgestopft das Haus war. Wenigstens war sie fröhlicher, und Ella musste sie nicht mehr ständig im Auge behalten und sich Sorgen machen, dass sie wieder krank wurde. Tante Celeste hoffte, von einer Firma in London zusätzlich Arbeit zu bekommen, und sie nahmen den Garten erneut in Angriff, schnitten Büsche zurück und bepflanzten schicke Töpfe mit Blumen, für den Fall, dass sie

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